(Registrieren)

Heilbronner Stimme: Mordfall Lübcke - Konstantin von Notz empört über Youtube: Hasskommentare müssen gelöscht werden.

Geschrieben am 05-07-2019

Heilbronn (ots) - Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz ist
empört über den Umgang von Youtube mit Hasskommentaren unter Videos
zum Fall Walter Lübcke. Von Notz sagte der "Heilbronner Stimme"
(Freitag): "Es ist unglaublich, dass Youtube die menschenverachtenden
Kommentare trotz all der Diskussionen der letzten Wochen noch immer
nicht moderiert und löscht. Es ist widerlich, was dort zu lesen ist.
Und es ist nicht tolerierbar, dass nach dem Mord an Walter Lübcke im
Netz so weitergemacht wird und Hassparolen gepostet werden, als sei
nichts geschehen. Das ist empörend."

Mit Blick auf Youtube sagte er weiter: "Der Konzern müsste,
alleine schon um einen massiven Imageschaden abzuwenden, doch ein
Interesse daran haben, das Kommentarforum unter einem solchen Video
zu moderieren. Es geschieht aber selbst nach entsprechenden Meldungen
häufig nichts. Das ist nicht nur ein klarer Verstoß gegen geltendes
Recht, sondern auch unerträglich gegenüber der Familie und den
Freunden von Walter Lübcke."

Der Vize-Fraktionschef der Grünen im Bundestag fordert
Konsequenzen: "Youtube und andere Plattformen müssen sich endlich an
die rechtlichen Vorgaben halten und dafür sorgen, dass klar strafbare
Hasskommentare unverzüglich aus dem Netz verschwinden,
allerspätestens unmittelbar nach entsprechender Meldung durch einen
User. Aber auch die Bundesregierung bleibt in der Pflicht: Sie muss
endlich dafür sorgen, dass rechtliche Vorgaben auch tatsächlich
umgesetzt werden. Die Zeit des Wegduckens muss ein für allemal vorbei
sein. "

Von Notz betonte weiter: "Spätestens der Fall Lübcke muss eine
Zäsur für uns alle und für den Umgang miteinander bedeuten. Allen
muss bewusst sein: Strafrechtlich relevanten Kommentaren im Netz
können am Ende folgenschwere Taten folgen. Ob am Stammtisch oder im
Netz: Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Hetze folgenlos
bleiben. "

Er fordert auch eine bessere Ermittlungsarbeit, denn trotz
Aliasnamen könne man Urheber meist aufspüren. Von Notz: "Es ist
häufig so, dass die Urheber von Hasskommentaren im Netz durchaus
ermittelbar sind. Häufig wird unter Klarnamen beleidigt und gehetzt.
Dort wo Aliasnamen genutzt werden, sind IP-Adresse ermittelbar.
Digital muss das gelten, was auch in der analogen Welt gilt: Wenn
jemand andere Menschen bedroht, sich antisemitisch, rassistisch oder
volksverhetzend äußert, dann muss die Justiz mit aller
Entschlossenheit dagegen vorgehen. Nach dem Tod von Walter Lübcke
können und dürfen wir nicht so weitermachen wie bisher." Er fügte
hinzu: "Wir müssen die Ermittlungsbehörden so ausstatten, dass sie
effektiv vorgehen und ermitteln können. Das gilt für Polizei wie
Staatsanwaltschaften."

Der Grünen-Politiker sagte weiter: "Dass viele Kommentare im Netz
zu Lübcke nicht gelöscht werden ist ein weiterer Beleg dafür, wie
unvollkommen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist. Die Bundesregierung
ist jedoch bisher nicht bereit, nachzuregulieren. Das wäre aber
dringend nötig."

"Natürlich sind milliardenschwere Konzerne wie Facebook, Twitter
oder Google in der Lage, strafbare Kommentare zu überprüfen und
umgehend zu löschen. Dass dies bis heute nicht geschieht, zeigt die
ganze Ignoranz der Konzerne und wie verheerend es ist, wenn man ihnen
über Jahre signalisiert, dass sie keinerlei Regulierung zu fürchten
haben."



Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de

Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

693444

weitere Artikel:
  • Kritik an Drogenpolitik: Forscher fordern vom Bund wissenschaftsbasierte Gesamtstrategie / Tabakkontrollpolitik sollte E-Zigarette als Entwöhnungsmethode anerkennen Berlin (ots) - Mehr als 20 Wissenschaftler, Mediziner und Experten verschiedener Fachgebiete fordern von der Bundesregierung eine Drogenpolitik, die sich stärker an den Erkenntnissen der Forschung orientiert. Im sechsten Alternativen Drogen- und Suchtbericht kritisieren sie, dass es nach wie vor an einer schlüssigen Gesamtstrategie fehle, die relevante Studien aus der Drogen- und Suchtforschung berücksichtige. "Die letzte 'Nationale Drogen- und Suchtstrategie' datiert aus dem Jahr 2012", sagte Suchtexperte Prof. Heino Stöver, Vorsitzender mehr...

  • Brüderle: "Spahn fabuliert, macht aber seine Hausaufgaben nicht" / bpa Arbeitgeberverband zur Forderung nach 14 Euro Pflegemindestlohn Berlin (ots) - Zur Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach einem Pflegemindestlohn in Höhe von 14 Euro erklärt der Präsident des bpa Arbeitgeberverbands Rainer Brüderle: "Der Bundesgesundheitsminister wirft eine völlig willkürlich gegriffene Zahl in den Raum, die weder spezifiziert noch wirtschaftlich fundiert ist. Wer mit den 14 Euro gemeint sein könnte, lässt er völlig offen. Im Übrigen fragt man sich, warum eine Pflegekommission von Fachleuten einberufen werden soll, die einen Pflegemindestlohn festlegt, wenn mehr...

  • Thomas Jung: "Kenianerin tot - Vorwürfe gegen die Polizei erhoben" Potsdam (ots) - Seit 7. April ist die in Deutschland geduldete Kenianerin Rita Ojunge (32) aus einem Wohnheim in Hohenleipisch (Elbe-Elster) verschwunden. Jetzt wurden Teile ihrer Leiche in einem Wald gefunden. Am 10. Mai stellte der in Berlin lebende Vater ihrer zwei Söhne (2 und 4) Strafanzeige wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Gegen einen renitenten, nigerianischen ehemaligen Mitbewohner des Heims wird ermittelt. Er wurde nach mehreren Beschwerden in ein anderes Heim verlegt. Der Verein Opferperspektive wirft der Polizei mehr...

  • Der Tagesspiegel: Verfahren wegen diffamierenden Äußerungen bei Pegida-Demonstration eingeleitet Berlin (ots) - Die diffamierenden Äußerungen von Pegida-Demonstranten über den ermordeten Walter Lübcke haben vermutlich strafrechtliche Konsequenzen. Es sei ein Verfahren gegen Unbekannt wegen Billigung von Straftaten eingeleitet worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, am Freitag dem Tagesspiegel. Geprüft werde auch, ob weitere Straftatbestände wie Volksverhetzung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener in Frage kommen. Am vergangenen Montag hatten Teilnehmer der Pegida-Demonstration mehr...

  • NRZ: Abwahl von der Leyens traut sich Straßburg nicht - von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Die Freude war groß, als die Europawahl am 26. Mai so viele Menschen wie nie zuvor an die Wahlurnen brachte. Viele jubelten: Der europäische Gedanke lebt! Doch inzwischen ist aus Euphorie Frust geworden. Besonders wegen der Nominierung von Ursula von der Leyen als Juncker-Nachfolgerin. Mitglieder des Parlaments werfen dem Europäischen Rat (also den Staats- und Regierungschefs) Mauscheleien vor. Umgekehrt zeigen die Rats-Mitglieder auf die Politik, weil von ihr kein eigener Personalvorschlag kam. Wahr ist: Beide Seiten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht