(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Ausfälle nicht überraschend / Kommentar von Thomas Fülling zur Deutschen Bahn

Geschrieben am 02-07-2019

Berlin (ots) - Kurzform: Wer umweltpolitisch erreichen will, dass
mehr Menschen mit dem Zug, der Tram oder dem Bus statt mit dem
eigenen Auto unterwegs sind, muss für spürbar mehr Zuverlässigkeit im
öffentlichen Nahverkehr sowie im regionalen Bahnverkehr sorgen.
Gelingt das nicht, ist die Verkehrswende zum Scheitern verurteilt.

Der vollständige Kommentar: Ausgerechnet am bislang heißesten
Wochenende des Jahres sind in der Region Dutzende Zugfahrten
ausgefallen. Und im wald- und seenreichen Berliner Bezirk Treptow-
Köpenick fuhren auf zwei Tram-Linien kaum noch Bahnen. Für die
Fahrgäste hieß das, unter glühender Sonne deutlich länger als geplant
auf die Fahrt ins Grüne oder wieder zurück zu warten. Auch für die
kommenden Wochenenden muss mit derartigen Erlebnisse gerechnet
werden. Doch die Ausfälle kamen alles andere als überraschend. Schon
seit Jahren beklagen Fahrgastverbände, dass die Bahn, aber auch die
BVG zu wenig für ihren Fahrer-Nachwuchs tun. Das Problem dabei: Der
Job eines Lokführers, früher Traum jedes kleinen Jungen, ist längst
nicht mehr so attraktiv wie einst. Es gibt heute viel bequemere
Alternativen. Der harte Schichtdienst und häufig wechselnde
Einsatzzeiten sorgen in der Berufsgruppe zudem für
überdurchschnittlich hohe Krankenstände und viel Fluktuation. Auch
haben die Gewerkschaften für die Lokführer umfangreiche, aber starre
Regelwerke erstritten, die einen kurzfristigen Ersatz fast unmöglich
machen. Doch ohne Fahrer an Bord fällt die Zugfahrt schlicht aus.
Politik und Unternehmen sind nun gleichermaßen gefragt. Sie müssen
deutlich mehr tun, um die Schichtarbeit wieder attraktiver, aber auch
gesundheitsverträglicher zu machen. Zudem ist mehr Innovationsmut
notwendig. Fahrerloses Fahren, das beweist gerade ein Pilotversuch
von Siemens und den Potsdamer Verkehrsbetrieben ist auf der Schiene
technisch machbar, scheitert im Alltag aber noch an vielen
rechtlichen Hürden. Wer umweltpolitisch erreichen will, dass mehr
Menschen mit dem Zug, der Tram oder dem Bus statt mit dem eigenen
Auto unterwegs sind, muss für spürbar mehr Zuverlässigkeit im
öffentlichen Nahverkehr sowie im regionalen Bahnverkehr sorgen.
Gelingt das nicht, ist die Verkehrswende zum Scheitern verurteilt.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

693058

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel: Ein EU-Poker mit vielen Verlierern/Das Fazit: Enttäuschte Wähler, düpierte Spitzenkandidaten, ein brüskiertes Parlament - und ein Strippenzieher Macron/Von Chris Regensburg (ots) - Erst wird beim G20-Gipfel im japanischen Osaka ausgekungelt, wer künftig in der EU die mächtigsten Posten übernehmen soll - und als das krachend scheitert, wird Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen von den Regierungschefs als europaferne Notlösung aus dem Hut gezaubert: Den Personalpoker in Brüssel prägten Volten, die an Bizarrheit kaum zu überbieten sind. Am Ende allen Tauziehens gibt es reihum Verlierer: Das Parlament ist brüskiert. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich mit seinem mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zur Nominierung von der Leyens: Stuttgart (ots) - Folgen die Europa-Abgeordneten dem Willen der nationalen Regierungen und wählen die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur neuen Präsidentin der EU-Kommission - es käme einer Abdankung gleich. Schließlich steht nichts weniger auf dem Spiel als die demokratische Legitimation der EU. Die solle gestärkt werden durch eine Aufwertung der Volksvertretung - hieß es vor der Wahl des Parlaments auch aus vielen europäischen Regierungsparteien. Doch nach der Wahl hat die Stunde der Hinterzimmerakrobaten geschlagen. mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Chefin Baerbock kritisiert Bundesregierung wegen Verhaftung von Rackete Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat der Bundesregierung ein zu spätes Handeln im Fall der verhafteten "Sea-Watch"-Kapitänin Carola Rackete vorgeworfen. "Hätte Horst Seehofer schon vor einer Woche deutlich gemacht, dass von den Geretteten an Bord der ,Sea-Watch' Menschen nach Deutschland kommen dürfen, dann hätte es zu der Verhaftung im Hafen nicht kommen müssen", sagte Baerbock der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Zur Organisation der Seenotrettung sagte sie: "Jedes Mal, wenn man glaubt, es könne nicht mehr...

  • Rheinische Post: Ex-Agrarminister Schmidt (CSU) will Spitzenkandidaten-Modell für EU vertraglich fixieren Düsseldorf (ots) - CSU-Vorstandsmitglied Christian Schmidt hat das Verfahren zur Auswahl des EU-Kommissionsvorsitzes scharf kritisiert und Konsequenzen gefordert. "Solch ein Vor und Zurück um Personen darf es nicht wieder geben", sagte der ehemalige Agrarminister der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Es sei nun unabdingbar, "für die Zukunft das Prinzip der Spitzenkandidatur im EU-Vertrag zu fixieren". Dazu gehöre dann auch, zu einer vereinbarten Koalition von europäischen Parteien zur Wahl des Kommissionspräsidenten zu kommen. mehr...

  • NOZ: Björn-Steiger-Stiftung fordert "Revolution" in der Notfallversorgung Osnabrück (ots) - Björn-Steiger-Stiftung fordert "Revolution" in der Notfallversorgung Stiftungsvorstand Steiger: "Wenige Rettungsleistellen müssen föderalen Flickenteppich ersetzen" - "Zivildienst wieder einführen" - "Spahn-Reform reicht nicht aus" Osnabrück. Die Björn-Steiger-Stiftung hat den Notstand in der Notfallversorgung ausgerufen und fordert eine "Revolution" der Rettungsstrukturen. Durch Krankenhausschließungen hätten sich die Anfahrtszeiten für Rettungswagen teils verdoppelt, im ländlichen Raum sei die Lage mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht