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ADAC Stiftung: Infrastruktur auf dem Land noch nicht fit für E-Mobilität / Zusätzlicher Ausbau von Wasserstoff könnte 6 Mrd. Euro pro Jahr einsparen / Förderung der Studie der Ludwig-Bölkow-Stiftung (

Geschrieben am 27-06-2019

Berlin (ots) -

Nach jüngsten Schätzungen werden im Jahr 2020 auf Deutschlands
Straßen rund 500.000 Pkw mit elektrischen Antrieben unterwegs sein.
Zwei Jahre später sollen es nach den Plänen der Bundesregierung rund
eine Million E-Autos sein. Eine offene Frage dabei ist, ob unsere
Stromnetze der Zusatzbelastung standhalten können und wo in die
Infrastruktur investiert werden muss. Denn Elektromobilität soll
nicht nur in Ballungsräumen möglich sein, sondern auch in
Kleinstädten und im ländlichen Raum.

Aus diesem Grund förderte die ADAC Stiftung die Studie "Analyse
eines koordinierten Infrastrukturaufbaus zur Versorgung von Batterie-
und Brennstoffzellenfahrzeugen in Deutschland" der
Ludwig-Bölkow-Stiftung, die von Oktober 2017 bis Mai 2019 gemeinsam
mit der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH und dem Institutsteil
Angewandte Systemtechnik (AST) des Fraunhofer IOSB durchgeführt
wurde.

Dr. Andrea David, Vorstand der ADAC Stiftung: "Vor dem Hintergrund
des Klima- und Gesundheitsschutzes müssen alle emissionsarmen
Fahrzeugtechnologien berücksichtigt werden. Da das Ziel des
Klimaschutzplanes 2050 der Bundesregierung für den Straßenverkehr aus
Sicht von Experten mit rein batteriebetriebenen Fahrzeugen nicht
erreicht werden kann, haben wir den Infrastrukturbedarf sowohl für
die Batterie- als auch die Brennstoffzellentechnologie betrachtet.
Mit der wissenschaftlichen Studie der Ludwig-Bölkow-Stiftung wollen
wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Infrastruktur in Deutschland
rechtzeitig fit für eine Elektromobilität auf Basis erneuerbarer
Energien ist."

Die Studie berechnet die Infrastrukturkosten für die Einführung
von 40 Millionen Nullemissions-Pkw in Deutschland bis zum Jahr 2050.
Das Zusammenspiel der Infrastruktur für Batterie- und
Brennstoffzellen-Autos wird dabei in drei Szenarien mit jeweils
unterschiedlichen Anteilen der Fahrzeugtechnologien analysiert.
Räumlich wurden Beispiele für Ballungsräume, den klein- und
vorstädtischen Bereich sowie den ländlichen Raum untersucht und der
Netzausbaubedarf errechnet.

"In Kleinstädten, den großstädtischen Speckgürteln und im
ländlichen Bereich muss mehr investiert werden. Hier wird die Zunahme
des Strombedarfs durch Batterie-Pkw noch stärker spürbar sein. Die
große Anzahl von Berufspendlern, für die E-Mobilität attraktiv sein
dürfte, werden das Netz mehr als bisher in Anspruch nehmen. Zudem
sind die Netze in der Peripherie und auf dem flachen Land schwächer
ausgebaut, da hier oft die große Anzahl von Betrieben mit großem
Tagesstromverbrauch fehlen." erläutert Dr. Werner Zittel, Vorstand
der Ludwig-Bölkow-Stiftung, die wichtigsten Ergebnisse der Studie.
Die Brennstoffzelle wäre eine perfekte Ergänzung zur
Batterie-Technologie. Durch Wasserstoff-Tankstellen gäbe es keine
zusätzlichen Engpässe im Stromverteilnetz. Der Hauptausbaubedarf für
Stromverteilnetze könne durch den parallelen Ausbau und die Nutzung
von Wasserstoff zeitlich nach hinten verschoben und verringert
werden, so Zittel weiter.

Zudem wurde in der Studie durch die parallele Nutzung, also einem
Mix von je 50 Prozent batterie- und brennstoffzellenbetriebenen
Fahrzeugen, eine deutliche Kosteneinsparung in Höhe von 6 Milliarden
Euro pro Jahr errechnet. Der Kostenunterschied zu einem Szenario, das
von 80 Prozent batteriebetriebenen Fahrzeugen ausgeht, beruht
hauptsächlich auf dem zu erwartenden Größenvorteil: Für
batteriebetriebene Fahrzeuge müssten viele einzelne Ladepunkte
eingerichtet werden. Das Tanken von Wasserstoff wäre an größeren und
kosteneffizienten Tankstellen möglich.

"Aus dieser Studie ergibt sich die Empfehlung an Politik, Kommunen
und Wirtschaft, den Ausbau der Infrastruktur für Strom und
Wasserstoff rechtzeitig, parallel und koordiniert voranzutreiben."
ergänzt David. "Nur so können zukünftig Überbelastungen vermieden und
Kosten reduziert werden. Die Weichen für den effizienten Aufbau einer
nachhaltigen Infrastruktur für E-Mobilität müssen wir allerdings
schon heute stellen."

Die Studie finden Sie unter stiftung.adac.de.



Pressekontakt:
ADAC Stiftung
Andrea Stehmeyer
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 089/7676 6757
andrea.stehmeyer@stiftung.adac.de

Original-Content von: ADAC SE, übermittelt durch news aktuell


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