(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Lasst Tegel nicht schleifen / Kommentar von Sebastian Geisler zu Andrang an Berliner Flughäfen

Geschrieben am 21-06-2019

Berlin (ots) - Kurzform: Die neue Belastungsspitze ist planbar
gewesen, die Zahl der angesetzten Abflüge und der erwarteten
Passagiere vorab bekannt. Mit - auch baulich - verbesserter
Besucherlenkung und mehr (auskunftsfreudigem) Personal müsste man die
Ströme der Reisenden angemessen steuern. Tegels Ruf als "Flughafen
der kurzen Wege" wirkt leider auf fatale Weise nach. Die
Flughafengesellschaft sollte eingestehen, dass ein Eintreffen
"mindestens zwei Stunden vorher" nicht ausreicht. Es sind eher drei
Stunden. An das Horrorszenario, das eintritt, wenn der BER 2020 nicht
öffnen sollte, mag man nicht denken, sollte es aber - und Tegel
entsprechend vorbereiten.

Der vollständige Kommentar: Während es mir früher Respekt
abnötigte, dass die Flughafengesellschaft die Airports Tegel und
Schönefeld auf einem Vielfachen ihrer angedachten Kapazitäten
betreiben konnte, muss man inzwischen feststellen: Mittlerweile
kollabieren die Flughäfen praktisch zu Stoßzeiten. Eine halbwegs
geregelte Abfertigung ist an manchen Tagen schlichtweg nicht mehr
möglich. Oft herrscht, vor allem in Tegel, nur noch Chaos. Das
Terminal C ist bisweilen so überfüllt, dass ich als Reisender
kürzlich glaubte, eine Massenpanik könnte ausbrechen. Der Satz "Die
Nerven liegen blank" trifft die Situation vieler Betroffener, die in
den viel zu langen Schlangen bei schwülwarmer Luft unweigerlich ins
Gespräch kommen. Oft hört man: "Wir sind extra früher gekommen, wir
wussten ja, dass es voll wird, aber nicht, dass es so voll wird."
Resignierte Mitarbeiter sagen nur achselzuckend, man könne ja in der
Schlange fragen, ob die Mit-Wartenden einen vorlassen. Dass man
geradezu genötigt wird, sich vorzudrängeln, ist unwürdig. Dabei ist,
vor allem nach den Erfahrungen der Osterferien, die neue
Belastungsspitze planbar gewesen, die Zahl der angesetzten Abflüge
und der erwarteten Passagiere vorab bekannt. Mit - auch baulich -
verbesserter Besucherlenkung und mehr (auskunftsfreudigem) Personal
müsste man die Ströme der Reisenden angemessen steuern. Tegels Ruf
als "Flughafen der kurzen Wege" wirkt leider auf fatale Weise nach.
Die Flughafengesellschaft sollte eingestehen, dass ein Eintreffen
"mindestens zwei Stunden vorher" nicht ausreicht. Es sind eher drei
Stunden. An das Horrorszenario, das eintritt, wenn der BER 2020 nicht
öffnen sollte, mag man nicht denken, sollte es aber - und Tegel
entsprechend vorbereiten. Ich kenne niemanden, der eigenes Geld
darauf wetten würde, dass der BER im kommenden Jahr an den Start
geht.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

691541

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: ein Kommentar zum Plan, das Fahren leichter Motorräder mit einem Auto-Führerschein zu erlauben Bielefeld (ots) - Nun mal langsam: Ganz so abwegig, wie die Kritiker meinen, ist der Vorstoß von Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) wirklich nicht. Es geht ja nicht darum, halbstarke Raser aufzurüsten, sondern um einen gangbaren Weg, erfahrenen Autofahrern den Umstieg auf verbrauchsgünstigere Fahrzeuge zu ermöglichen - und das auch nur nach Einweisung durch einen Fahrlehrer. Ein 15-PS-Roller ist im Berufsverkehr vollwertiger Autoersatz, stößt aber auf dem Weg weniger oder - mit Elektroantrieb - gar keine Schadstoffe aus. Zudem mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Scheitern des EU-Spitzenkandiaten Weber Stuttgart (ots) - Das Scheitern des christozialen Spitzenkandidaten Manfred Weber hat Folgen für die Versuche des Europaparlaments, Personalentscheidungen aus der Hinterzimmer-Diplomatie herauszuholen. Wenn keiner der beiden nominierten Spitzenkandidaten den Top-Job in der EU bekommt, ist der sogenannte Spitzenkandidaten-Prozess tot. Dies ist fatal. Denn ein Kommissionspräsident, der auch dem Parlament verpflichtet ist, wäre ein Schritt hin zu einer weiteren Demokratisierung der Europapolitik gewesen. Pressekontakt: Stuttgarter mehr...

  • Badische Zeitung: Neuer EU-Kommissionspräsident: In Machtspiele verstrickt / Kommentar von Daniela Weingärtner Freiburg (ots) - (...) Die neue sozialistische Fraktionschefin Iraxte Garcia erklärte direkt nach ihrer Wahl, nur ihr Parteifreund Frans Timmermans komme als neuer Kommissionschef infrage. Damit schwächte sie das Abgeordnetenhaus weiter, das seine Rolle erst finden muss. (...) Das könnte auch eine Chance sein. Die Grünen machen gerade vor, wie es geht. Sie reden zunächst nicht über Personen, sondern über Inhalte. Wer sich glaubhaft zu ihren Klimazielen bekennt, kann auf ihre Stimme zählen. Sogar den Sozialdemokraten scheint zu dämmern, mehr...

  • Rheinische Post: Dreyer bekräftigt Anspruch der SPD auf Kanzleramt Düsseldorf (ots) - Trotz des dramatischen Umfragetiefs will die SPD für die nächste Bundestagswahl einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen. "Selbstverständlich!" , sagte die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer auf eine entsprechende Frage im Interview mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Wir behalten den Anspruch, dieses Land führen zu wollen und gute, sozialdemokratische Politik durchzusetzen", sagte Dreyer. Sie fügte hinzu: "Die aktuelle Umfrageschwäche sagt darüber nichts aus. Das sozialdemokratische Potenzial mehr...

  • Rheinische Post: Stiftung Warentest und Grüne raten von mobilen Klimaanlagen ab Düsseldorf (ots) - Die Stiftung Warentest rät davon ab, angesichts der erwarteten Hitzewelle spontan mobile Klimaanlagen zur Kühlung der Wohnung zu kaufen. "Wenn es möglich ist, sollte man nach Alternativen suchen. Die mobilen Klimaanlagen verbrauchen sehr viel Strom. Wenn jeder in Deutschland so ein Gerät zu Hause hätte, bräuchten wir einige neue Kraftwerke", sagte ein Sprecher von Stiftung Warentest der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Ähnlich sehen es die Grünen in NRW. Die beste Klimaanlage sei eine gute Gebäudedämmung, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht