(Registrieren)

neues deutschland: Kommentar zu Abschiebungen nach Afghanistan: Zweierlei Maß

Geschrieben am 21-05-2019

Berlin (ots) - Die Bundesrepublik und andere westliche Länder
spielen sich gern als Verteidiger der Menschenrechte auf. Zumindest,
solange sie in Venezuela, China oder Kuba verletzt werden. Über das
Grundrecht von nach Deutschland Geflüchteten auf ein Leben ohne Angst
vor Verfolgung, Folter und Tod, vor Hunger und existenzieller Not
gehen Regierung und Behörden dagegen eiskalt hinweg. Asylanträge
werden abgelehnt, wo immer es geht, was sich an gesunkenen
Anerkennungsquoten für Schutzsuchende aus etlichen Ländern zeigt.

Jeder Fall, in dem ein Mensch durch Abschiebung gravierenden
Gefahren ausgesetzt wird, ist ein Skandal. Im Umgang mit Menschen aus
Afghanistan erreichen Heuchelei und Ignoranz in Sachen Menschenrechte
einen beschämenden Höhepunkt. Gerade aus Bayern werden immer wieder
bestens integrierte junge Afghanen in Abschiebehaft genommen und in
Maschinen nach Kabul gezwungen. Sie werden in das laut UNO neben
Syrien gefährlichste Land der Welt geschickt, wo deutsche Soldaten
vor allem damit beschäftigt sind, sich selbst oder ausländische
Helfer zu schützen. Und wo die Beamten, die die Abzuschiebenden
begleiten, aus Sicherheitsgründen nie den Kabuler Flughafen
verlassen.

Direkt von Abschiebung betroffen sind zwar bislang nur einige
Hundert Menschen. Doch die Zwangsmaßnahmen sind auch eine Botschaft
an Zehntausende in Deutschland lebende Afghanen ohne gesicherten
Status: Ihr braucht gar nicht zu versuchen, hier Fuß zu fassen.
Irgendwann werden wir auch euch los.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

687496

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Trump Halle (ots) - Es gibt gute Gründe, die einzigartige Verquickung von privaten und öffentlichen Interessen im Weißen Haus genau unter die Lupe zu nehmen, wie dies die Demokraten im Kongress nun tun. Noch besser wäre es gewesen, Trump selber hätte bei seinem Amtsantritt für Transparenz und Ehrlichkeit gesorgt. Trumps Geheimniskrämerei nährt den Verdacht, dass irgendetwas mit seinem Vermögen nicht stimmt. Dass es laut US-Medienberichten viel kleiner sein könnte, als er behauptet, wäre für Trump furchtbar peinlich, für das Land aber verkraftbar. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Einwegbechern Halle (ots) - Die Deutschen werfen jährlich 5,8 Milliarden Einweg-Becher weg. Davon wird kaum einer dem Recycling zugeführt. Sie werden verbrannt oder in ferne Länder verschifft, wo sie nicht selten in Flüssen und Meeren landen. Gewiss machen die Becher nur einen Bruchteil der Plastikflut aus. Doch das darf keine Ausrede sein. Kaum ein Alltagsgegenstand symbolisiert die für das Klima bedrohliche "Mir doch egal"-Attitüde besser als der Coffee-to-go-Becher. Zugleich dürfte kaum ein anderes umweltschädliches Produkt im Alltag so leicht mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Wolf Halle (ots) - Der Wolf hat einen verdammt schlechten Ruf. Das beruht zum Teil auf Tatsachen, wie gerissenen Schafen. Mit hinein spielt aber auch die Überhöhung des Tiers zum aggressiven Bösewicht der Kindermärchen, dem Rotkäppchen-Schreck und Ziegentöter. Tierschützer stehen also gegen Jäger, Landwirte und besorgte Bürger, Artenschutz gegen Ängste. Es ist eine gute Idee, wenn die Politik solchen Ängsten begegnet, indem sie Regeln für den Umgang mit der Bedrohung festlegt. Es ist eine schlechte Idee, dabei um den heißen Brei herumzureden. mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Neue deutsche Ökowelle / Leitartikel von Julia Emmrich Berlin (ots) - Genauso wie die meisten Bundesbürger sich mittlerweile beim täglichen Einkauf von der Plastiktüte verabschieden, genauso dürften viele bereit sein, sich von den jährlich 2,8 Milliarden Einwegbechern für Kaffee & Co. zu trennen. Nicht nur, weil die Umweltministerin die Wegwerfbecher und Plastikdeckel teurer machen will für Hersteller und Handel. Sondern auch, weil als Gegenwert für den Verzicht etwas Unbezahlbares lockt: Ein Schub gutes Gewissen. Der Mehrwegbecher als Beweis ökologisch korrekten Verhaltens: Unverzichtbarer mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Wissen, was man isst / Kommentar von Martin Nejezchleba Berlin (ots) - Wer wissen will, wie ungesund das Essen im Supermarktregal ist, muss die Verpackung umdrehen, die Lesebrille aufsetzen und sich durch kleingedruckte Tabellen mit gesättigten Fetten und Kohlenhydraten je 100 Gramm arbeiten. Eine Einladung zur Verdrängung. Es ist höchste Zeit zu handeln. Das weiß die Bundesregierung, das ist der Auftrag an die Ministerin für Ernährung und Verbraucher. Julia Klöckner (CDU) soll eine einfache Nährwertkennzeichnung einführen. Nichts sollte ihr leichter fallen. Denn ein effizientes System mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht