(Registrieren)

NRZ: Was der Österreich-Skandal für die Europawahl bedeutet - von MANFRED LACHNIET

Geschrieben am 20-05-2019

Essen (ots) - Angeblich, so meint eine neue Umfrage, wollen rund
57 Prozent der Deutschen bei der Europawahl am kommenden Sonntag
mitwählen. Schön wär's, wenn es so kommt. Denn seit der ersten
Europawahl im Jahr 1979 nimmt die Wahlbeteiligung beständig ab. Bei
uns machten 2014 gerade einmal 47,5 Prozent mit. Keine gute Zahl für
ein demokratisches System, das seine Kraft aus der Legitimation
schöpft. Ob der aktuelle Polit-Skandal in Österreich einen Einfluss
auf das Wahlverhalten der Menschen im Lande hat, darf jedoch
bezweifelt werden. Wer unser freiheitlich-demokratisches System
ablehnt oder Denkzettel verpassen will, wird sich an den
Machenschaften von Strache und Co. nicht groß stören. Und die
spannende Frage nach dem Urheber des verräterischen Videos bereitet
bereits jetzt mancher Verschwörungstheorie den Boden. Die Extremen
verstanden sich immer schon gut auf die Opferrolle im System. Dennoch
werden die Zustände in Österreich einen Einfluss auf die
bundesdeutsche Politik haben. Etwa dann, wenn demnächst bei den
Landtagswahlen im Osten die AfD deutliche Stimmenanteile erhalten
sollte. Nach den bestürzenden Erkenntnissen aus der eben zerbrochenen
ÖVP/FPÖ-Koalition dürften die Blauen in den Regierungen hierzulande
außen vor bleiben. Eher wird man Minderheitsregierungen oder andere
Konstellationen probieren. Was schwer genug sein dürfte. Auch im
Europäischen Parlament führt das rechte Desaster in der Alpenrepublik
gerade zum Nachdenken, besonders in der Europäischen Volkspartei EVP.
Während deren Vertreter bei den ganz Rechten aus Ungarn, Polen oder
Italien oft ein Auge zudrückten, steht nun Abgrenzung auf dem
Programm. Das ist gut und nötig. Denn es hat gemäßigten Kräften noch
nie etwas genutzt, wenn sie wie die Radikalen reden und handeln
wollen. Ganz sicher aber wirkt es, wenn viele Menschen Sonntag zur
Wahl gehen. Hinterher meckern gilt nicht



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

687272

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu USA und Huawei Halle (ots) - Am härtesten trifft die Chinesen, dass sie nun auf den Großteil der Programme für das Smartphone-Betriebssystem Android verzichten müssen - das kommt von der Google-Mutter Alphabet. Allein die Ankündigung kann genügen, um den Absatz der chinesischen Handys einbrechen zu lassen. Dennoch es ist äußerst fraglich, ob die kommunistische Führung sich dadurch in die Knie zwingen lässt. Die chinesische Regierung will sich nicht demütigen lassen und ihr Gesicht verlieren. Notfalls wird sie Huawei mit staatlichen Finanzhilfen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Ukraine Halle (ots) - Selenskyj findet sich in einem politischen Machtkampf wieder. Er hat den Kampf in seiner Antrittsrede angenommen. Ausgang offen. Vieles wird davon abhängen, ob Selenskyjs zur Schau gestellter Idealismus echt ist. Er wird die krisengeschüttelte Ukraine nur dann reformieren können, wenn er bereit ist, sich ohne Rücksicht auf seine persönliche Zukunft auch mit den mächtigen Oligarchen anzulegen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de Original-Content mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Österreich Halle (ots) - Wer sich schließlich süffig und schadenfroh dem Genuss des Videos hingibt, wird zwar viel schmunzeln, aber wenig lernen. Dass die FPÖ bis zu den Knien im Wiener Korruptionssumpf steckt und heftig mit russischen Oligarchen flirtet, ist nicht neu. Ihren Wählern ist es egal; sie haben weit größere Skandale weggesteckt. Nach 30 Jahren Rechtspopulismus herrscht in Österreich ein Grundzynismus, den wenig erschüttern kann. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Glaubwürdigkeit vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj Stuttgart (ots) - Wolodymyr Selenskyj wird die krisengeschüttelte Ukraine nur dann erfolgreich reformieren können, wenn er bereit ist, sich ohne Rücksicht auf seine persönliche Zukunft auch mit den mächtigen Oligarchen anzulegen. Derzeit scheint kaum vorstellbar, dass ein 41-jähriger Seiteneinsteiger die Kraft aufbringt, die mafiosen Netzwerke der ukrainischen Oligarchie zu zerschlagen. Auch wenn die Hoffnung, realistisch betrachtet, gering ist, so ist Selenskyj doch ein Hoffnungsträger für die Ukraine.    Pressekontakt: Stuttgarter mehr...

  • Gefährder-Anwalt: Vorwürfe gegen das Innenministerium Hamburg (ots) - Wenige Tage vor der offenbar bevorstehenden Abschiebung eines mutmaßlichen Gefährders aus Göttingen erhebt dessen Anwalt Vorwürfe gegen Niedersachsens Innenministerium. Die Abschiebung seines Mandanten sei unrechtmäßig, sagte Hans-Erik Schumann im NDR. Die Behörde habe keine eindeutigen Beweise für eine islamistische Gesinnung seines Mandanten geliefert: "Mein Mandant ist nicht radikalisiert." Der 29 Jahre alte Ahmet Karakas besitzt die türkische Staatsbürgerschaft, ist aber in Deutschland geboren. Er sitzt seit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht