(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Zynisch / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum Kükenschreddern

Geschrieben am 16-05-2019

Mainz (ots) - Um den Tierschutz niederzumachen, kommen Wirrköpfe
gerne mit unsäglichen Vergleichen: Wieso sich über das Töten von
Tieren streiten in einem Land, in dem massenweise Kinder abgetrieben
würden? Zum einen ist so etwas Fake News und absurd, zum anderen
führen Debatten auf einem derartigen intellektuellen Niveau zu
nichts. Tatsache dagegen ist: Tierschutz ist unerlässlich. Das
Oberverwaltungsgericht Münster meint nun, das Töten männlicher Küken,
die bei der Eierproduktion überflüssig sind, sei gerechtfertigt, um
wirtschaftliche Interessen von Legehennen-Betrieben zu bewahren. Es
steht zu hoffen, dass das Bundesverwaltungsgericht diesen Zynismus
demnächst in die Schranken weist. Tiere sind keine Sachen, sondern
unsere Mitgeschöpfe. Nicht zuletzt bestimmt das Grundgesetz im
Artikel 20 a: "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die
künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere
...". Hinzu kommt: Die wirtschaftlichen Interessen der
Legehennen-Betriebe sind ein ganz schlechtes Argument. Es gibt
Tierhalter, die männliche Küken nicht töten, sondern aufziehen; das
verursacht Mehrkosten, die ein Ei vier Cent teurer machen. Nun ist
bekannt, dass viele Deutsche es kategorisch ablehnen, vier Cent mehr
für ein Ei zu bezahlen und auch sonst oft minderwertige billigste
Lebensmittel kaufen, damit das Budget für Flachbildschirme, Alkohol
und Chips reicht. Das kann man zwar so machen - nebenbei: die
Resultate sind allerdings oft in Adipositas-Statistiken ablesbar -,
aber Kükenschreddern zuzulassen, damit der Eierpreis niedrig bleibt,
das ist vor diesem Hintergrund schon eine Schande für ein deutsches
Gericht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

686863

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: 70 Jahre Grundgesetz - Die Verfassung lebt Straubing (ots) - Die Stärke des Grundgesetzes liegt in seiner Einfachheit und Präzision. Darum ist der 70 Jahre alte Text noch heute aktuell, selbst wenn sich die Wertvorstellungen, Lebenswirklichkeiten und Bevölkerung gewandelt haben. Auch deshalb ist die deutsche Verfassung zu einem Exportschlager geworden. Viele Länder haben sie sich auf ihrem Weg in die Demokratie zum Vorbild genommen. Es ist lebendiges Grundgesetz: 63 Änderungen hat es schon gegeben, es ist heute beinahe doppelt so schwer wie vor 70 Jahren. Pressekontakt: mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Politische Zukunft - Merkel hält Wort Straubing (ots) - Merkel als Mutter der Nation verteilte Baldrian. Den Wählern hat sie versprochen, für vier volle Jahre bis 2021 die Regierungsgeschäfte der Bundesrepublik zu führen. Danach will sie in den Ruhestand gehen. Wer die Kanzlerin kennt, weiß, dass sie Dinge gerne ordentlich und wie geplant zu Ende bringt. Ihren Abgang von der großen Bühne will sie nach anderthalb Jahrzehnten selbst gestalten und erhobenen Hauptes gehen. Mit der zugegeben überraschenden Preisgabe des Parteivorsitzes hat sie dafür die Voraussetzungen gelegt. mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Ex-Finanzminister Gianis Varoufakis fordert Schuldenerlass für Griechen gegen Verzicht auf Reparationen Köln (ots) - Der frühere griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hat gefordert, seinem Land die Rückzahlung der EU-Kredite zu erlassen. "Lasst uns unsere gegenseitigen Schulden auslöschen und nach vorne schauen", sagte Varoufakis dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Im Gegenzug könnten dann die Griechen auf Reparationen für die Folgen des Zweiten Weltkriegs verzichten. Die Enteignungen durch die Wehrmacht wurden damals formal als Kredit Griechenlands an das Deutsche Reich deklariert. Damit begründet der Mittelmeerstaat mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkels Zukunft Halle (ots) - Jede auch nur etwas deutlicher formulierte Bereitschaft Merkels, nach Brüssel zu wechseln, würde Folgen haben. Der konservative europäische Spitzenkandidat Manfred Weber, der es in seinem Wahlkampf ohnehin schon schwer genug hat, wäre düpiert. Sein Ziel, EU-Kommissionspräsident zu werden, wäre zerplatzt - zwei Deutsche auf EU-Spitzenposten sind nicht vorgesehen und im Zweifel macht eine Kanzlerin den Stich. Die CSU, mühsam an die Seite der CDU gerückt, hätte wieder Grund zum Sauersein, schließlich ist Weber einer der mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Bafög-Erhöhung Halle (ots) - Der grundlegende Fehler im System ist lange nicht behoben: Bildung ist zu eng an die soziale Herkunft gekoppelt. In den Statistiken der OECD ließen sich hier zwar zuletzt leichte Verbesserungen erkennen, der bittere Befund war dennoch: Nur knapp 15 Prozent der Erwachsenen mit Eltern ohne Abitur erreichen in Deutschland ein Hochschulstudium - deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Länder. Das ist nicht nur ungerecht. Wir können uns eine solche Schieflage schlicht nicht leisten. Jungen Menschen Bildungschancen vorzuenthalten, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht