(Registrieren)

Ersetzung der Grundsteuer durch höhere Beteiligung der Gemeinden an Mehrwertsteuereinnahmen ist unbürokratische und gerechte Lösung

Geschrieben am 15-05-2019

Stuttgart (ots) - Am 10. April vergangenen Jahres urteilte das
BVG, die heute praktizierte Form der Grundsteuererhebung verstoße
gegen den grundgesetzlich garantierten Gleichheitsgrundsatz,
hauptsächlich weil die zur Festsetzung herangezogenen Einheitswerte
im Westen seit 1964 und im Osten Deutschlands sogar seit 1935 nicht
aktualisiert wurden. Das BVG setzte eine Frist bis Ende 2019, um eine
gesetzliche Neuregelung zu treffen. Die AfD-Fraktion richtete deshalb
am 21. Februar 2019 die Große Anfrage 16/5795 an die Landesregierung.
Für den 15. Mai als Aktuelle Debatte angesetzt, traf die Antwort der
Landesregierung erst am Nachmittag des 14. Mai ein. Für die
AfD-Fraktion sprach zum Thema Emil Sänze, Mitglied des
Finanzausschusses und Medienpolitischer Sprecher der Fraktion.

Die Landesregierung möge mit dem Parlament für eine gute Lösung
zusammenarbeiten

"Es sind derzeit, zumal die Zeit drängt, verschiedene Modelle der
Neuberechnung der Grundsteuer in der Diskussion, die in
Baden-Württemberg zwölf Prozent der gemeindlichen Einnahmen sichert
und den Gemeinden jährlich etwa 1,9 Milliarden Euro einbringt", legt
der Abgeordnete dar. "So gibt es das Modell von Bundesfinanzminister
Scholz (SPD), das Flächenmodell, das Bayerische Modell und so weiter.
Die AfD-Fraktion sieht alle bisher vorgelegten Entwürfe als nicht
praktikabel an - entweder wirken sie in der Umsetzung schlicht
unsozial, oder es entstehen bürokratische Monstren. Die
Landesregierung hat sich bis heute mit keinem belastbaren eigenen
Entwurf in die bundesweite Diskussion eingebracht - deshalb fordern
wir die Landesregierung dringend auf, dies in Zusammenhang mit dem
Landtag, dem Vertreter des Souveräns, im Bundesrat zu tun. Denn auch
eine Neuregelung der Grundsteuerfrage in Länderhoheit ist heute in
der Diskussion, und das wäre wirkliche Subsidiarität und eine
Stärkung unserer souveränen Rechte. Den nötigen Rechtsrahmen geben
Art. 106 und 107 des Grundgesetzes."

Selbstgenutzte Wohneinheiten dürfen nicht durch überzogene
Besteuerung gefährdet werden

Die AfD lehnt die Grundsteuer ab, weil sie als eine Substanzsteuer
vorhandenes Immobilienvermögen unabhängig von den Einkünften des
Eigentümers angreift. Rentner oder Arbeitslose können sich eine
bürgerliche Existenz oftmals nur durch ein eigenes Dach über dem Kopf
oder eine günstige Wohnung erhalten. Nach der Schätzung des
Statistischen Landesamtes werden 2020 in Baden-Württemberg 2,28
Millionen Rentner leben - und 2030 schon 2,7 Millionen oder ein
Viertel der Gesamtbevölkerung", so Sänze weiter. "Selbstgenutzte
Wohneinheiten haben sich gerade in der Finanzkrise als alleiniges
stabiles Rentenäquivalent bewährt. Alle diese Menschen haben sich bei
der Planung ihrer Altersversorgung auf die geltende Rechtslage
verlassen müssen. Die durchschnittlich ausgezahlte Rente in
Baden-Württemberg beträgt 934 Euro, bei den Frauen gar nur 681 Euro.
Während das BVG die Vermögenssteuer 1995 für verfassungswidrig
erklärte, würde nun das womöglich einzige Eigentum dieser Menschen -
ihre Wohnung oder ihr Häuschen - einer Besteuerung anhand der
heutigen Immobilienpreise unterworfen. Wir sehen die Lösung deshalb
in einer Abschaffung der Grundsteuer."

Höherer Anteil der Gemeinden an dem vom Bund den Ländern
zugewiesenen Umsatzsteuer-Anteil

Die den Gemeinden entgehenden Einnahmen sollen kompensiert werden,
indem der Anteil der Gemeinden an dem vom Bund den Ländern
zugewiesenen Umsatzsteuer-Anteil erhöht wird. "Dies ist
unbürokratisch und gerecht", so Sänze. "Wer finanziell leistungsfähig
ist und höhere Konsumausgaben tätigt, der trägt schon über die
Mehrwertsteuer in höherem Maße zur Finanzierung seiner Gemeinde bei
als der weniger Leistungsfähige. Dem weniger Leistungsfähigen
hingegen wird die Gewissheit gegeben, dass er auch im Alter nicht zu
einem Bittsteller des Staates wird und sich sein eigenes Dach über
dem Kopf erhält. Darum geht es uns."



Pressekontakt:
Klaus-Peter Kaschke, Lic. rer. publ.
Pressestelle der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 3
70173 Stuttgart
Telefon: +49 711-2063 5639
Klaus-Peter.Kaschke@afd.landtag-bw.de

Original-Content von: AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

686599

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Paketdienst Hermes fordert effektive Zollkontrollen Düsseldorf (ots) - Der Paketdienst Hermes unterstützt die von der großen Koalition mit einer sogenannten Nachunternehmerhaftung geplante Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Paketzustellern, fordert aber "effektive Kontrollen" durch den Zoll. "Um Gesetzesverstößen kompromisslos entgegenzutreten, hat Hermes bereits 2012 ein umfangreiches und sehr wirkungsvolles Sicherungssystem installiert, bei dem wir als einziger der großen Paketdienste in Deutschland all unsere Servicepartner regelmäßig von einem unabhängigen Prüfinstitut kontrollieren mehr...

  • Rot-Rot-Grün will Clan-Immobilien für Allgemeinheit nutzen Berlin (ots) - Berlin will beschlagnahmte Immobilien krimineller Clans in städtischen Besitz umwandeln. Das hat der rechtspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Sebastian Schlüsselburg, am Mittwoch im Inforadio vom rbb angekündigt. Der Vorschlag von SPD, Grünen und Linken im Abgeordnetenhaus sehe vor, die Besitztümer nicht, wie üblich zu versteigern, sondern für Zwecke der Allgemeinheit zu nutzen: "Unser Vorschlag ist jetzt gerade bei Grundstücken, dass wir die entweder direkt im öffentlichen Eigentum behalten oder zum Beispiel mehr...

  • phoenix runde: Schlagabtausch in Brüssel - Wer hat die Nase vorn?, Mittwoch, 15. Mai 2019, 22.30 Uhr Bonn (ots) - Die Europawahl 2019 wird die wohl wichtigste in der Geschichte der Europäischen Union - sogar von einer Schicksalswahl ist die Rede. Noch nie war die Befürchtung so groß, dass eine bedeutsame Zahl an EU-Skeptikern, sogar ausdrücklichen EU-Feinden, in das Parlament gewählt wird. Der Erfolg populistischer Parteien führt dazu, dass das Interesse der Deutschen an der Europawahl wesentlich größer ist als noch 2014. Wenig überraschend, schließlich werden durch die Wahl nicht nur wichtige Weichen im Bereich der Klima-, Handels-, mehr...

  • BARMER begrüßt Digitalisierungsgesetz Berlin (ots) - "Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit dem heute vorgelegten Digitalisierungsgesetz die richtigen Weichen für die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland gestellt. Wir begrüßen das geplante Gesetz und wünschen uns von allen Beteiligten eine konstruktive Umsetzung", erklärte der Vorstandsvorsitzender der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub. Es sei höchste Zeit, in Sachen Digitalisierung Fahrt aufzunehmen. Straub: "Wir können und dürfen die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung nicht ausländischen mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Nur kleine Schritte Frankfurt (ots) - Dürr und lieblos wirkt der Beschluss der jüngsten Koalitionsrunde. Als hätten sich die Spitzen der Koalition nur mit Mühen dazu durchringen können, überhaupt etwas aufzuschreiben nach all den Wochen, in denen man sich gegenseitig Unfähigkeit bis Unzuverlässigkeit vorgeworfen hat. Als wollten sie einen Beweis dafür erbringen, dass sie nun wirklich nichts mehr zusammenhält, außer vielleicht die Europawahl in zwei Wochen, die durch einen vorzeitigen Regierungsbruch belastet würde. Aber das Ergebnis der Koalitionsrunde mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht