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Wille: Pressefreiheit ist ein Gradmesser der Demokratie (FOTO)

Geschrieben am 02-05-2019

Leipzig (ots) -

Appell zum Tag der Pressefreiheit / Wieder mehr Übergriffe gegen
Medienschaffende

"Einschüchterung und Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten
haben im vergangenen Jahr nach einer kurzen Phase der Beruhigung
wieder zugenommen. Neben Übergriffen gewaltbereiter Demonstranten
sind in einigen Ländern auch wieder Berichterstatterinnen und
Reporter festgesetzt und inhaftiert worden oder wurden von
staatlichen Stellen drangsaliert."

Mit diesem nüchternen Befund zum 25. Internationalen Tag der
Pressefreiheit machte MDR-Intendantin Karola Wille als Vorsitzende
der deutschen Sektion des Internationalen Presse Instituts (IPI)
darauf aufmerksam, dass die journalistische Arbeit in vielen Ländern
der Welt mit Risiken für Leib und Leben verbunden sein kann. Dies
gelte zunehmend auch für Länder in Europa, in denen die
Medienschaffenden öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt seien. Die
Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" hat erst vor wenigen
Tagen mitgeteilt, dass sich die Lage der Pressefreiheit in Europa
insgesamt verschlechtert habe und Medienleute in Deutschland
zunehmend bei Veranstaltungen bedroht würden.

Kommentar der Intendantin hierzu: "Übergriffe gegen Menschen, die
frei und unabhängig von Veranstaltungen berichten wollen, sind
Angriffe auf die Werte, für die unsere Demokratie steht."

Wille: "Medienfreiheit ist ein Gradmesser für den inneren Zustand
einer demokratischen Gesellschaft. Wenn Journalistinnen und
Journalisten bei öffentlichen Veranstaltungen und im Internet offener
Hass entgegenschlägt, wenn sie wegen kritischer Fragen und Äußerungen
eingeschüchtert werden, wenn Fotoreporterinnen und -reporter aus
Angst mit Helm zu Veranstaltungen gehen, wenn Medienleute
Begleitschutz brauchen, um in der Öffentlichkeit ihrer Arbeit
nachzugehen, dann ist das für uns alle Anlass zu größter Besorgnis."

Vielerorts sei in Vergessenheit geraten, dass die Menschen in
Ostdeutschland und in den osteuropäischen Nachbarländern vor drei
Jahrzehnten gegen politisch abhängige Medien und für den freien
Zugang zu Informationen auf die Straße gegangen seien und damit sogar
staatlich beherrschte Strukturen zum Einsturz gebracht hätten. Die
Freiheit der Medien sei ein konstitutives Gut einer freien
Gesellschaft.

MDR-Intendantin Karola Wille hat den Vorsitz des deutschen
Nationalkomitees des Internationalen Presse Institutes (IPI) Anfang
dieses Jahres übernommen. Das IPI ist ein weltweites Netzwerk von
Medienschaffenden, die sich gemeinsam für qualitativ hochwertigen,
unabhängigen Journalismus einsetzen. Das IPI tritt für die
Medienfreiheit und den freien Nachrichtenfluss überall dort ein, wo
sie bedroht sind. Das Institut hat Beobachterstatus bei verschiedenen
internationalen Gremien wie UNO, UNESCO und Europarat.

Mit dem von der UNESCO ausgerufenen Internationalen Tag der
Pressefreiheit wird seit dem 3. Mai 1994 jährlich weltweit auf
Verletzungen der Pressefreiheit und auf die Bedeutung einer
ungehinderten freien Berichterstattung für ein demokratisches
Gemeinwesen aufmerksam gemacht.

Vor wenigen Wochen hat das Europäische Zentrum für Presse- und
Medienfreiheit (ECPMF), mit dem der MDR regelmäßig zusammenarbeitet,
in seinem Jahresbericht für 2018 insgesamt 26 Attacken gegen
Journalistinnen und Journalisten in Deutschland und damit eine
erneute Zunahme tätlicher Angriffe gegenüber Medienschaffenden
ausgewiesen. Die weit überwiegende Anzahl der gewaltsamen Angriffe
habe sich am Rand von politisch motivierten Protestveranstaltungen
rechtsgerichteter Gruppierungen ereignet.



Pressekontakt:
MDR, Kommunikation, Walter Kehr,
Tel.: ( 0341) 3 00 64 00, E-Mail: walter.kehr@mdr.de

Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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