(Registrieren)

Rheinische Post: Bluttests und das Ende der Menschlichkeit Kommentar Von Gregor Mayntz

Geschrieben am 11-04-2019

Düsseldorf (ots) - Im Grunde wäre der Umgang mit vorgeburtlichen
Bluttests als Kassenleistung ganz einfach: Unbedingt machen. Denn
wenn sie nicht mit dem Risiko von Fehlgeburten behaftet sind, die bei
den jetzt schon von den Kassen bezahlten Fruchtwasseruntersuchungen
drohen, wäre das sinnvoll schon mit Blick auf die Leben, die so
gerettet werden könnten. Diese Logik stimmte jedoch nur, wenn mit den
Tests nur solche Risikoschwangerschaften entdeckt werden sollen, die
sich zu einer Gefahr entwickeln. Tatsächlich aber geht es meist um
Trisomie 21 und somit um jene Kinder, die bei vielen als behindert
gelten, obwohl sie besonders begabt sind und später sehr viel
feinfühliger beispielsweise in Personalabteilungen die
Sozialkompetenz bewerten könnten. Gäbe es einen breiten Konsens
darüber, dass eine Abtreibung auf Ausnahmen beschränkt ist, könnten
wir mit Bluttests locker umgehen. Doch die Debatte verschiebt sich in
Richtung einer absoluten Entscheidungsfreiheit über Sein oder
Nichtsein von Leben. Dann wären wir am Anfang eines Weges zu einem
Lebensrecht nur noch für Kinder, die garantiert geliebt sind, weil
sie das richtige Geschlecht, die passende Intelligenz und hoffentlich
keine Sonder-Begabung besitzen. Und am Ende der Menschlichkeit.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

682470

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum erneuten Brexit-Aufschub Stuttgart (ots) - Einen Preis für politische Schönheit bekommt dieser Brüsseler Kompromiss zur erneuten Verschiebung des Austrittsdatums der Briten aus der EU nicht. Ästhetik ist aber nicht das Kriterium, nach dem die Staats- und Regierungschefs der EU ihre Entscheidungen treffen müssen. Es geht vielmehr um Verantwortung. Und da hat die Kanzlerin mit ihrem vorsichtigen Politikstil des Auf-Sicht-Fahrens recht: Es wäre unverantwortlich gewesen, das Risiko eines chaotischen Brexits in Kauf zu nehmen. Es wäre ein Fehler gewesen, wenn mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Brexit Bielefeld (ots) - Warum sollte Theresa May bis zum 23. Mai das gelingen, was ihr seit Sommer 2016 nicht gelingt? Obwohl die Premierministerin auch am Mittwoch in Brüssel nicht erklären konnte, wie sie bis zum Europawahltermin in Großbritannien eine Mehrheit für ein Austrittsabkommen mit der EU organisieren will, gewährten ihr die anderen 27 Staats- und Regierungschefs einen Aufschub bis zum 31. Oktober. Die Sorge vor einem Chaos-Brexit war größer als die Sorge vor einer Hängepartie. Zumindest bei 26 Vertretern der EU-Mitgliedstaaten. mehr...

  • Westfalen-Blatt: ein Leitartikel zu den Mühlenkreiskliniken (MKK) Bielefeld (ots) - Der zwölftgrößte kommunale Klinikverbund Deutschlands blickt in eine unsichere Zukunft. 200.000 Patienten werden jährlich von den 4600 Mitarbeitern der Mühlenkreiskliniken versorgt - in Minden, Bad Oeynhausen, Lübbecke und Rahden. Nun gerät dieser Konzern wegen einer Petitesse ins Schlingern. Den Streit um das Arbeitszeugnis eines Arztes hatte der Chefarzt Prof. Johannes Zeichen derart eskalieren lassen, dass ein Arbeitsgericht dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Olaf Bornemeier vier Tage Beugehaft androhte und die Ärztekammer mehr...

  • Badische Zeitung: Die Tragik eines Eiferers Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Angeblich erwartet Assange in London kein faires Verfahren, angeblich lauert in der USA Willkür pur, angeblich handelt es sich selbst beim Vorwurf des sexuellen Missbrauchs nur um eine hässliche Lüge. Man ahnt, in Assanges Sicht ist alle Welt des Teufels, nur einer nicht. Es ist die Sicht eines Eiferers, der sich verrannt hat. Fast schon tragisch: Assange erweist damit auch der wichtigen Arbeit von Whistleblowern einen Bärendienst.http://mehr.bz/uo111 Pressekontakt: Badische Zeitung Schlussredaktion Badische mehr...

  • Rheinische Post: Union sieht weiteren Beratungsbedarf bei Rückkehr-Gesetz Düsseldorf (ots) - Die Union hat die SPD vor der Erwartung gewarnt, nach dem Kompromiss beim Rückkehr-Gesetz nun auch zügig mit den Beratungen zur Fachkräftezuwanderung beginnen zu können. "Die Euphorie der SPD kann ich nicht teilen", sagte Unions-Innenexperte Philipp Amthor der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Es gebe in jedem Fall noch Abstimmungsbedarf. Offenbar sieht man bei der Union die Gefahr, dass sowohl beim Kompromiss zum Rückkehr-Gesetz als auch bei den neuen Regelungen zu Sprachkursen neue Möglichkeiten entstehen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht