(Registrieren)

Kein Verständnis für mildes Urteil gegen Waffenhändler / terre des hommes: Schärfere Waffenexportgesetze überfällig

Geschrieben am 03-04-2019

Osnabrück (ots) - Das heutige Urteil des Landgerichts Kiel gegen
drei Manager des Waffenherstellers Sigsauer stößt auf heftige Kritik
des internationalen Kinderhilfswerks terre des hommes. »Wir sind
enttäuscht über das milde Urteil. Die Bewährungsstrafen und geringen
Geldauflagen sind angesichts der Schwere der Tat kaum verständlich.
Offensichtlich reichen die deutschen Gesetze nicht aus, um solche
Vergehen angemessen zu ahnden und potentielle Waffendealer
abzuschrecken«, erklärt Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre
des hommes.

Die Waffenschmiede aus Eckernförde hatte 38.000 Pistolen über die
USA in das Bürgerkriegsland Kolumbien geliefert. Zwar sei dieser
Export in die USA legal gewesen, da es eine Exportgenehmigung mit
Endverbleibserklärung für die USA gab. Der Weiterverkauf der Pistolen
von den USA in das Konfliktland Kolumbien war hingegen ein Verstoß
gegen das deutsche Außenwirtschafts- und das
Kriegswaffenkontrollgesetz.

Ein im Auftrag von terre des hommes erstellte Dossier zeigt, dass
Sig Sauer-Pistolen, darunter die SP2022, in Kolumbien weite
Verbreitung haben. »Die Pistolen wurden illegal gehandelt und
gerieten in die Hände illegaler bewaffneter Gruppen. Paramilitärs,
Guerilla, Drogenkartelle, Kriminelle und auch Armeeangehörigen haben
sie für Verbrechen verwendet, bei denen auch Minderjährige eingesetzt
wurden«, so Recknagel. Schon das im Februar ergangene Urteil gegen
Heckler & Koch habe gezeigt, dass die Bundesregierung offensichtlich
keine Kontrolle über den Export von Kleinwaffen hat.

»Die Pistolen von Sig Sauer hätten niemals in ein Land wie
Kolumbien gelangen dürfen, in dem schwere Menschenrechtsverletzungen
begangen werden - auch mit deutschen Waffen. Konsequenzen auf
politscher Ebene sind überfällig. Wir brauchen dringend einen
kompletten Exportstopp von Kleinwaffen und die Schaffung eines
restriktiven Rüstungsexportkontrollgesetzes«, fordert Albert
Recknagel.

terre des hommes begründet seine Forderung nach einem kompletten
Außenhandelsverbot mit Kleinwaffen mit deren mörderischen Rolle, die
diese Waffen in heutigen Kriegen und Konflikten spielen. So gingen 95
von 100 Kriegsopfern heute auf ihr Konto. »Kleinwaffen sind die
Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhundert, und Deutschland ist
einer der größten Hersteller und Exporteure von Kleinwaffen und
Munition«, so Albert Recknagel. Wie eine terre des hommes-Studie aus
dem Jahr 2017 zeigt, müssen auch Kinder und Jugendliche mit deutschen
Waffen kämpfen.



Rückfragen:
Volker Bajus, Tel.: 05 41 / 71 01-111, Mail: v.bajus@tdh.de

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

681130

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Institute senken Wachstumsprognose für 2019 deutlich auf unter ein Prozent Düsseldorf (ots) - Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute senken ihre Wachstumsprognose für Deutschland im laufenden Jahr deutlich auf unter ein Prozent. Das erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Donnerstag) aus Regierungskreisen. Bisher hatten die Institute ein Wachstum von 1,9 Prozent vorausgesagt. Die neue Prognose der Institute liegt damit noch unter der Regierungsprognose von einem Prozent Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr. Sie wird an diesem Donnerstag veröffentlicht. Auch der mehr...

  • Motschmann/Heveling: Restitutionsgesetz zu NS-Raubkunst scheitert nicht an der Union Berlin (ots) - Bewegung in der SPD bei Kunstrückgabe erfreulich Die Bundesregierung arbeitet seit Jahren an Verbesserungen bei der Erforschung und Rückgabe von verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut an die Nachfahren von Opfern des NS-Regimes. Ein zentraler Baustein wäre ein Restitutionsgesetz. Nun gibt es dazu erstmals positive Signale aus der SPD. Dazu erklären die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann, und der zuständige Berichterstatter, Ansgar Heveling: Motschmann: mehr...

  • Ausgeflogen: Frühling ohne Vögel", Zur Sache Baden-Württemberg", SWR Fernsehen (VIDEO) Stuttgart (ots) - "Zur Sache Baden-Württemberg", das landespolitische Magazin des SWR, Donnerstag, 4. April 2019, 20:15 Uhr, SWR Fernsehen in Baden-Württemberg / Moderation Clemens Bratzler Die Zahl der Feld- und Wiesenvögel ist in den vergangenen 40 Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Braunkehlchen, Kiebitz, Rebhuhn und auch der Vogel des Jahres, die Feldlerche, sind in Gefahr. Grund für die sinkenden Bestände ist der vom Insektensterben verursachte Nahrungsmangel. Durch die intensive Nutzung von Äckern, Wiesen mehr...

  • Winkelmeier-Becker/Müller: Mehr Geld für Betreuungsvereine und Berufsbetreuer Berlin (ots) - Angemessene Bezahlung für qualifizierte Betreuung auf gutem Weg Am kommenden Donnerstag wird der Deutsche Bundestag das "Gesetz zur Anpassung der Betreuer- und Vormündervergütung" in erster Lesung beraten. Hierzu erklären die die rechts- und verbraucherpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker, und der zuständige Berichterstatter im Rechtsausschuss, Axel Müller: Elisabeth Winkelmeier-Becker: "Qualifizierte Betreuer sichern vielen Menschen mit Einschränkungen ein Maximum mehr...

  • Neues Wappen für Eifel-Campus: Zentrum für Softwarekompetenz aufgestellt (FOTO) Euskirchen (ots) - Nach einem Jahr Vorbereitungsarbeiten ist am 1. April das Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr (ZSwKBw) offiziell in Dienst gestellt worden. In dieser Zeit wurden nicht nur die Büros des neuen Zentrums mit allem ausgestattet, was IT-Experten zum Arbeiten brauchen. Hier wurde von Anfang an Software für die Bundeswehr entwickelt und erprobt. Das ZSwKBw ist in der Bundeswehr eine einzigartige Dienststelle in einem einzigartigen Umfeld. Noch hängt das neue Wappen des Zentrums für Softwarekompetenz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht