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EU-Kommission legt Fahrplan für saubere Pkw vor - Deutsche Umwelthilfe fordert EU-weite Nachrüstung von Betrugsdieseln mit wirksamer Hardware

Geschrieben am 18-03-2019

Berlin (ots) - Kommission verabschiedet erstmals einen
Handlungsplan für den europaweiten Rückruf von Betrugs-Dieseln -
Deutsche Umwelthilfe begrüßt diese Reaktion auf den verstärkten
Export schmutziger Diesel-Pkw nach Osteuropa - Problemverlagerung in
Nachbarländer ist Folge des Versagens der Bundesregierung im
Dieselskandal - Micky-Maus-Software-Updates sind weitgehend unwirksam
- Vorstoß der EU-Kommission hätte schon 2015 nach Bekanntwerden des
Abgasbetrugs erfolgen müssen

Die EU-Kommission für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmen und KMU
hat heute eine "Roadmap für saubere Fahrzeuge" in der Europäischen
Union vorgelegt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt diesen
Vorstoß, der auch eine Reaktion auf den verstärkten Export
schmutziger Diesel nach Osteuropa ist, bemängelt jedoch, dass diese
Handlungsempfehlungen erst mehr als drei Jahre nach Bekanntwerden des
Dieselabgasskandals derart erfolgen.

Die DUH fordert die Kommission auf, EU-weit verbindliche Rückrufe
von Betrugs-Dieseln mit Nachdruck voranzutreiben und umzusetzen.
Diese müssen anstelle von wirkungslosen Software-Updates die
Nachrüstung von Hardware-Systemen zur Abgasreinigung vorsehen, die
eine Minderung des Schadstoffausstoßes nach dem Stand der Technik im
realen Betrieb ganzjährig sicherstellen.

Messungen der DUH in ihrem Emissions-Kontroll-Institut EKI zeigen,
dass die Software-Updates bei im Winterhalbjahr kühleren Temperaturen
und damit rund die Hälfte der Jahreszeit weitgehend unwirksam sind.
Teilweise weisen die untersuchten Fahrzeuge bei kühleren
Außentemperarturen nach dem Software-Update gleiche oder sogar höhere
Stickoxid (NOx)-Emissionen auf, als vor dem Update. Auch im Sommer
sind die Software-Updates häufig wirkungslos bzw. mindern diese die
NOx-Emissionen der Fahrzeuge nur geringfügig. Eine
Hardware-Nachrüstung hingegen mindert die NOx-Emissionen um 85 bis 90
Prozent.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Das Versagen
der Bundesregierung beim Dieselskandal bekommen mehr und mehr auch
andere EU-Mitgliedsländer zu spüren, vor allem in Osteuropa. Dahin
werden die dreckigen Betrugs-Diesel exportiert und verpesten nun dort
die Luft. Es ist dringend an der Zeit, dass die EU-Kommission handelt
und diesen Handlungsplan verfolgt. Die Vorschläge müssen dringend
verbindlich verankert und Hardware-Nachrüstungen für schmutzige
Diesel-Pkw EU-weit vorgeschrieben werden. Denn die Erfahrungen in
Deutschland zeigen, dass diese Micky-Maus-Software-Updates nahezu
wirkungslos sind und an den hohen Schadstoffbelastungen in den
Städten faktisch nichts ändern."

Die Kommission nennt in dem Fahrplan umwelt- und
verbraucherfreundliche Handlungsfelder in sechs Bereichen. Darunter
eine Kompensierung für alle Besitzer von Betrugs-Dieseln, regelmäßige
Berichte zum Stand der Rückrufe sowie einen Exportstopp von
Diesel-Pkw, solange nicht sichergestellt ist, dass diese die
Abgasstandards erfüllen.

"Die EU-Kommission macht klar, dass wir nicht auf künftige
Technologieentwicklungen warten können. Die Bestandsflotte muss
sauber werden, dazu brauchen wir nicht nur die Hardware-Nachrüstung,
sondern auch eine Weiterentwicklung der periodischen
Abgasuntersuchung, die die Ermittlung bisher nicht gemessener
Schadstoffe wie Stickstoffdioxid vorsieht. Die neue Kommission wird
im Herbst beweisen müssen, dass sie es mit der Umsetzung ihrer
Vorschläge und dem Recht der EU-Bürger auf saubere Luft ernst meint",
so Resch.

Links:

Roadmap der Kommission: http://l.duh.de/p190318



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung
030 240086772, saar@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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