(Registrieren)

Eckwertebeschluss - NGOs warnen: "Stillstand ist Rückschritt"

Geschrieben am 18-03-2019

Berlin (ots) - Deutschland will im kommenden Jahr den Etat des
Entwicklungsministeriums in etwa auf dem Niveau von 2019 halten. Das
geht Medienberichten zufolge aus dem anstehenden Eckwertebeschluss
der Bundesregierung hervor, den Bundesfinanzminister Olaf Scholz
(SPD)am Mittwoch verkünden wird. Darin wird festgehalten, wie viele
Mittel den einzelnen Bundesministerien 2020 zur Verfügung stehen. Mit
einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung warnen
Entwicklungsorganisationen vor kurzsichtigen Finanzplanungen. Sie
fordern von der Bundesregierung, ihre entwicklungspolitischen Zusagen
aus dem Koalitionsvertrag zu halten. Darin haben die
Koalitionsparteien versprochen, dass die Quote für Entwicklungsgelder
nicht weiter fallen wird. Bei steigender Wirtschaftsleistung und
gleichbleibendem Entwicklungsetat sinkt diese Quote jedoch im
kommenden Jahr. Zudem fordern die Organisationen von der
Bundesregierung einen konkreten Fahrplan, wie und bis wann sie das
Ziel erreichen möchte, 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung
für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden.

Die Entwicklungsorganisationen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
(DSW), Global Citizen, ONE, OXFAM Deutschland, Plan International
Deutschland, Save the Children und World Vision appellieren gemeinsam
an die Bundesregierung: "Wir können es nicht mehr hören. Egal, wie
üppig die Steuereinnahmen sprudeln - es reicht offenbar nie, um die
eigenen Versprechen an die Menschen einzuhalten, die von extremer
Armut betroffen sind. Wir fordern nicht mehr und nicht weniger als
die Einhaltung des Koalitionsvertrags. Dafür sind mehr Investitionen
im Kampf gegen Armut nötig, sonst sinkt die Quote für
Entwicklungsmittel - denn die deutsche Wirtschaft wächst. Stillstand
ist Rückschritt. Die Bundesregierung muss einen konkreten Plan
vorlegen, wie sie das Ziel erreichen will, 0,7 Prozent der
Wirtschaftsleistung in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren.
Das Finanzministerium darf sich die Quote nicht schön rechnen. Fakt
ist, dass Deutschland sich derzeit von diesem Ziel entfernt und wir
sind nicht bereit, das hinzunehmen.

Deutschland hat einen Ruf zu verlieren. In einer Welt, die von
größerer Armut und wachsenden Krisen und Konflikten geprägt ist, muss
die Bundesregierung ein Stabilitätsanker sein. Sie muss Verantwortung
übernehmen und ihrem Versprechen nachkommen, niemanden zurück zu
lassen."

Hintergrund:

Im Koalitionsvertrag wurde ausdrücklich festgehalten, dass ein
Absinken der sogenannten ODA-Quote ( O fficial D evelopment A
ssistance) bereits 2018 verhindert werden sollte. Deutschland hat im
Koalitionsvertrag zudem das Ziel bekräftigt, dass 0,7 Prozent der
Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung
gestellt werden sollten. 2016 hatte die Bundesregierung dieses Ziel
erstmals erreicht, allerdings auch unter Einberechnung der Kosten für
die Versorgung von Geflüchteten. In den beiden Folgejahren sank die
ODA-Quote deutlich. 2018 betrug sie laut dem Entwicklungsministerium
0,58 Prozent. Rechnet man die Kosten für Geflüchtete im Inland
heraus, lag die ODA-Quote im sogar bei lediglich 0,51 Prozent.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international
tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur
Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer
zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind
daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte. Auf nationaler und
internationaler Ebene nehmen wir Einfluss auf politische
Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung
und Gleichstellung der Geschlechter. Mehr Informationen auf
www.dsw.org und auf Twitter unter @dsw_de.

Global Citizen ist eine internationale Kampagnen-Organisation mit
dem Ziel, extreme Armut weltweit bis zum Jahr 2030 zu beenden.
Unterstützt wird die Organisation bei ihrer Arbeit von Millionen von
Global Citizens rund um den Globus, die sich für Themen wie
Gleichberechtigung, Bildung, Ernährungssicherheit und Gesundheit
aktiv engagieren. Auf der Plattform globalcitizen.org/de werden
Global Citizens täglich über entwicklungspolitische Themen,
Nachrichten und Geschichten aus aller Welt informiert und dadurch
inspiriert, bei Kampagnen-Aktionen mitzumachen. Mehr Informationen
auf www.globalcitizen.org und auf Twitter unter @GlblCtznDe

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und
Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und
vermeidbaren Krankheiten. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und
politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive
Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten
zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu
erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu
schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche
Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf
www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Oxfam ist eine internationale Nothilfe- und
Entwicklungsorganisation, die weltweit Menschen mobilisiert, um Armut
aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiten im Oxfam-Verbund 19
Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 3.600 lokalen Partnern
in mehr als 90 Ländern. Mehr unter www.oxfam.de und auf Twitter unter
@Oxfam_de.

Plan International ist eine religiös und weltanschaulich
unabhängige Hilfsorganisation,die sich weltweit für die Chancen und
Rechte der Kinder engagiert. Seit mehr als 80 Jahren arbeiten wir
daran, dass Mädchen und Jungen ein Leben frei von Armut, Gewalt und
Unrecht führen können. Dabei binden wir Kinder in über 70 Ländern
aktiv in die Gestaltung der Zukunft ein. Die nachhaltigen
Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bestärken uns in unserem
Engagement für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Mehr
unter www.plan.de und auf Twitter unter @PlanGermany

Save the Children ist als größte unabhängige
Kinderrechtsorganisation der Welt in mehr als 120 Ländern tätig. Die
Schwerpunkte liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor
Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit - auch in
Katastrophensituationen. Save the Children setzt sich ein für eine
Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder
gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen
können.

World Vision Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles,
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige
Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und
entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Die Organisation ist mit
weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt und
unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat
der Vereinten Nationen zusammen (UNHCR). Mehr unter
www.worldvision.de und auf Twitter unter @WorldVisionDe.



Pressekontakt:

DSW: Martina Adam: 0511/ 94373 31, martina.adam@dsw.org
Global Citizen: Aileen Elsner , aileen.elsner@globalcitizen.org
ONE: Scherwin Saedi: 030/319 891 578, 0152/037 71 429,
scherwin.saedi@one.org
Oxfam: Steffen Küßner: 030/45 30 69 710, skuessner@oxfam.de
Plan International: Sabine Marxen, 040-61140278,
Sabine.Marxen@plan.de
Save the Children: Susanne Sawadogo: 030/275 959 79 120,
susanne.sawadogo@savethechildren.de
World Vision Deutschland: Marwin Meier: 06172/ 763 249,
marwin.meier@wveu.org

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

678688

weitere Artikel:
  • Bundestagsvizepräsidentin Pau zum 18. März: Kampf um Demokratie ist nie abgeschlossen Berlin (ots) - Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Petra Pau (Die Linke), hat Forderungen bekräftigt, den 18. März zum nationalen Feiertag zu erklären. Pau sagte am Montag im Inforadio vom rbb, mit dem 18. März verbinde man nicht nur die deutsche Revolution im Kampf für Bürgerrechte und Freiheit im Jahr 1848, sondern auch die ersten und einzigen freien Wahlen in der DDR 1990. "Das sind Daten, da lohnt es sich, sich nicht nur zu erinnern, sondern sich auch deutlich zu machen, dass der Kampf um Demokratie nie abgeschlossen mehr...

  • Jörg Meuthen zur Freilassung von Billy Six: "Pressefreiheit und Rechtsstaat verteidigen" Berlin (ots) - Nach 119 Tagen in venezolanischer Haft ist der deutsche Journalist Billy Six auf dem Weg zurück nach Deutschland. Six wird am heutigen Montag um 14.55 Uhr auf dem Flughafen Berlin-Tegel landen. AfD-Bundessprecher Prof. Dr. Jörg Meuthen erklärt dazu: "Der deutsche Journalist Billy Six ist endlich wieder frei! Seine Kollegen von der Wochenzeitung Junge Freiheit begrüßen ihn heute Nachmittag auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Seine Eltern schließen ihn nach Monaten im Geheimdienstgefängnis wieder in die Arme. Gut, mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Abfallvermeidung und Recycling sowie den Stopp zweifelhafter Plastikmüllexporte Berlin (ots) - Chinas Importstopp für Plastikabfälle führt zur besorgniserregenden Umlenkung von Stoffströmen in Länder wie Malaysia, Vietnam oder Indien - Export von Altkunststoffen sollte nur in Länder erfolgen, die nachweislich deutsche Entsorgungs- und Recyclingstandards erfüllen - Umweltministerin Svenja Schulze muss verbindliche Abfallvermeidungspolitik umsetzen - Unvermeidbare Kunststoffabfälle sollten in Deutschland recycelt werden Vor gut einem Jahr trat der chinesische Importstopp für Plastikabfälle in Kraft. Deutschland mehr...

  • Viel Geld für was? Pflegekammer will über zwei Millionen Euro von den Pflegenden in Schleswig-Holstein Kiel (ots) - Mit der kürzlich veröffentlichten Beitragsordnung ist klar, wie teuer die Pflegeberufekammer für die beruflich Pflegenden in Schleswig-Holstein wird: "Vorsichtig hochgerechnet verlangt die Kammer jetzt jedes Jahr mehr als zwei Millionen Euro von den Pflegenden", sagt der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Mathias Steinbuck. "Durch was dieser Preis gerechtfertigt sein soll, scheint unerklärlich." Aktuell informiert die Kammer ihre Zwangsmitglieder über das anstehende mehr...

  • "EUropa erneuern": Die EU braucht ihre eine Million Kommunal- und Regionalpolitiker Brüssel (ots) - Die Europäische Union muss ihre Arbeitsweise reformieren und den Städten und Regionen mehr Mitspracherecht einräumen, wenn sie das europäische Projekt gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern erneuern und deren sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden will. Dies ist die wichtigste Botschaft führender Kommunal- und Regionalpolitiker in der EU, die ihr Zukunftsbild eines erneuerten Europas in einer Erklärung dargelegt haben, die dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis mit Blick auf den Gipfel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht