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Schluss mit der Tütenflut im Supermarkt: Deutsche Umwelthilfe fordert Abgabe von mindestens 22 Cent auf alle Einwegtüten für Obst und Gemüse

Geschrieben am 07-03-2019

Berlin (ots) - Verbrauch dünner Plastiktüten auf 3,2 Milliarden
Stück pro Jahr gestiegen - Deutschland muss Vorreiterrolle bei der
Vermeidung von Einwegtüten für Obst und Gemüse übernehmen - Keine
Ausnahmen für Obst- und Gemüsetüten aus Bioplastik und Papier -
Verbrauchern stehen praktische Mehrwegnetze als Alternative zur
Verfügung

In Deutschland werden für Obst, Gemüse und andere Bedienware noch
immer massenhaft kostenlose Einwegplastiktüten herausgegeben. Deren
Verbrauch ist im Jahr 2017 auf 3,2 Milliarden Stück angestiegen, was
einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 39 Stück entspricht. Um die
Müllflut an den Gemüseregalen und Frischetheken zu stoppen, fordert
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Einführung einer Abgabe von
mindestens 22 Cent auf kleinformatige Tüten für Bedienware. Ausnahmen
für Einwegtüten aus Bioplastik oder Papier sollte es nicht geben, da
Einweg-Plastiktüten dann lediglich durch solche aus anderem Material
ausgetauscht werden würden.

Nach Einschätzung der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation
würde eine Abgabe das Aufkommen ressourcenverschwendender Einwegtüten
radikal reduzieren und den Handel schnell dazu bewegen, Kunden
attraktive Mehrwegnetze als Alternativen anzubieten. Gleichzeitig
sollte es eine Aufklärungs- und Abfallvermeidungskampagne geben, die
durch die Abgabe finanziert werden kann.

"Einwegtüten stehen wie kaum ein anderes Produkt für sinnlose
Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung. Der Grund, warum
noch immer massenhaft zu den Einwegtütchen für Obst und Gemüse
gegriffen wird, ist deren kostenlose Herausgabe. Was nichts kostet,
wird auch genutzt. Deshalb fordern wir die Einführung einer Abgabe
auf Einwegtüten für Obst und Gemüse, damit deren massenhafter
Verbrauch gestoppt und die Umwelt geschützt wird", sagt die
Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Erfahrungswerte aus Irland zeigen, wie effektiv eine Abgabe wirkt.
Dort führte eine Plastiktütenabgabe von 22 Cent zu einer Reduktion
des Verbrauchs von 328 auf nur noch 14 Stück pro Kopf und Jahr. Was
bei normalen Plastiktüten klappt, funktioniert auch bei besonders
kleinen Tüten: Denn die Bereitschaft der Verbraucher, dafür etwas zu
bezahlen, ist als noch geringer einzuschätzen.

Bereits jetzt gibt es praktische wiederverwendbare Netze für Obst,
Gemüse und Backwaren. Solche Mehrwegnetze gibt es aus Biobaumwolle
oder auch aus Kunststoff. Sie sind extrem robust, können hundertfach
wiedereingesetzt werden und sparen bei jeder Wiederverwendung die
ressourcenintensive Neuherstellung einer Einwegtüte ein. Einige
Supermärkte haben das Gewicht von Mehrwegnetzen inzwischen in das
Kassensystem integriert und ziehen es beim Wiegen automatisch ab.
Dadurch muss das Obst und Gemüse nicht umständlich ausgepackt werden.

Einwegtütchen aus Bioplastik und Papier sind nach Einschätzung der
DUH keine umweltfreundlichen Alternativen. "Im Gegensatz zu
Plastiktütchen sind solche aus Papier zwar biologisch abbaubar, dafür
verbrauchen sie in der Herstellung viel Wasser, Energie und
Chemikalien. Papiertüten müssen zudem dickwandiger und schwerer sein,
um eine ähnliche Reißfestigkeit wie Plastiktüten zu haben. Aber auch
Bioplastiktüten, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt oder
als biologisch abbaubar beworben werden, sind eine Mogelpackung. Der
ökologische Rucksack aus dem Anbau von Nutzpflanzen ist groß und der
Abbau unter normalen Bedingungen in der Natur problematisch.
Verbraucher sollten von Einwegtüten die Finger lassen, weil sie
Ressourcen verschwenden und das Klima belasten", sagt der
DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Links:

Informationen zum Problem Plastiktüten
https://www.duh.de/themen/recycling/plastik/plastiktueten/



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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