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NRZ: Ein Zeichen der Wertschätzung - ein Kommentar von MANFRED LACHNIET

Geschrieben am 03-03-2019

Essen (ots) - Wer ein wenig älter ist, wird sich noch an den
Gewerkschaftschef Heinz Kluncker erinnern, der 1974 sagenhafte elf
Prozent mehr für den Öffentlichen Dienst herausholte. Damals ließ er
die Müllfahrer streiken, bis der Staat schließlich einlenkte. Heute
sind es die vielen Pflegerinnen, die Beschäftigten in den
Krankenhäusern, die angestellten Lehrer und die vielen anderen Kräfte
im Öffentlichen Dienst, die in zig Warnstreiks auf ihre zu geringe
Entlohnung aufmerksam gemacht haben. Das Verständnis in der
Bevölkerung war ihnen dabei sicher. Wohl jeder gönnt ihnen daher die
(auf drei Jahre gestreckten) acht Prozent mehr. Und niemand darf nun
behaupten, dass die Erhöhung nicht zu bezahlen ist. Wahr ist
vielmehr, dass der Öffentliche Dienst in den letzten Jahrzehnten
drastisch ausgedünnt wurde und Mehrarbeit hinnehmen musste. Nach der
neoliberalen Devise "Privat geht vor Staat" wurden zahllose
öffentliche Betriebe etwa im Personennahverkehr oder in Kliniken in
private Hände gegeben. Besser wurde die Versorgung dadurch nur selten
- stattdessen bekamen die Beschäftigten weniger Lohn. Mit der nunmehr
erfolgten Einigung kehrt also ein Stück Wertschätzung und
Gerechtigkeit für die wichtigen öffentlichen Aufgaben zurück. Das
Extrageld für die Pflegeberufe ist richtig und gut. Ob es aber
ausreicht, um den Beruf insgesamt attraktiver zu machen, bleibt
abzuwarten. Unterm Strich hat die Gewerkschaft Verdi (bei Kluncker
hieß sie noch ÖTV) ein gutes Ergebnis erzielt.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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