(Registrieren)

GSAV bremst Bemühen um Patienten mit seltenen Erkrankungen

Geschrieben am 28-02-2019

Berlin (ots) - Schätzungsweise über 300 Millionen Menschen
weltweit und etwa vier Millionen in Deutschland leiden an einer
seltenen Erkrankung. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
e.V (BPI) engagiert sich für verbesserte Diagnose- und
Therapieoptionen durch Arzneimittel für seltene Erkrankungen (Orphan
Drugs). "Für die Betroffenen machen sich Industrie und Politik nicht
nur am Tag der seltenen Erkrankungen gemeinsam stark", so
BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. "Die geplanten
gesetzlichen Änderungen im Entwurf des GSAV jedoch laufen Gefahr, die
bisherigen Bemühungen um eine bessere Versorgung auszubremsen."

Es gibt geschätzt 8.000 seltene Erkrankungen - aber derzeit gerade
einmal rund 160 Arzneimittel, die diese Krankheiten lindern oder
heilen können. Die Versorgung der allein vier Millionen in
Deutschland lebenden Betroffenen ist also trotz aller
Investitionsbereitschaft seitens der Pharmaindustrie noch immer
defizitär. Der "medical need" ist groß. Dennoch plant das
Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit dem GSAV-Entwurf massiv in die
Orphan-Drug-Gesetze einzugreifen. Der Gemeinsame Bundesausschuss
(G-BA) soll bei der frühen Nutzenbewertung von Orphan Drugs die
Möglichkeit erhalten, Anwendungsdaten zu verlangen, und dabei auch
die Verordnung auf teilnehmende Vertragsärzte und Einrichtungen zu
beschränken. Falls diese zusätzlichen Datenerhebungen nicht zur
Zufriedenheit des G-BA verlaufen, muss der Erstattungsbetrag für
Orphan Drugs gegebenenfalls, trotz gesetzlich vorgesehenem
Zusatznutzen, sinken - unabhängig davon, ob der pharmazeutische
Unternehmer die Datenerhebung gar nicht durchgeführt hat, sich aus
den Daten keine neue Erkenntnis zur Quantifizierung eines
Zusatznutzens ableiten lässt oder die Datenerhebung gar nicht
durchgeführt werden konnte.

"Bei den geplanten Änderungen geht es unter dem Deckmantel
wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns eigentlich um Kostensenkungen,
die Auswirkungen auf die Versorgung der Betroffenen haben werden.
Pharmazeutische Unternehmen werden die nicht absehbare zusätzliche
finanzielle Unsicherheit für die Entwicklung solcher Medikamente
scheuen. Und der Zugang zu Orphan Drugs wird für Patienten erschwert.
All das widerspricht dem erklärten politischen Ziel, die Versorgung
einer kleinen Patientengruppe zu verbessern", so Dr. Kai Joachimsen.

Der BPI rät daher dringend davon ab, mit dem GSAV-Entwurf die
berechtigte Sonderstellung von Orphan Drugs im AMNOG-Verfahren zu
untergraben. Joachimsen: "Der Weg für eine verbesserte Diagnose- und
Therapieoptionen durch Arzneimittel für seltene Erkrankungen wurde
mit der berechtigten gesetzlichen Sonderstellung der Orphan Drugs
geebnet. Diesen sollten weiterhin alle Akteure gemeinsam und
konsequent gehen."

Fünf Fakten zu Orphan Drugs finden Sie hier: http://ots.de/gUIK3y



Kontakt:
Julia Richter (Pressesprecherin), Tel. 030 27909-131, jrichter@bpi.de

Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

676395

weitere Artikel:
  • Bernd Lucke (LKR): "Hohe Produktqualität des Covered Bonds im Gesetz festgeschrieben - große Chance für gemeinsamen europäischen Kapitalmarkt" (FOTO) Brüssel (ots) - Bernd Lucke, Verhandlungsführer des Europaparlaments für die neue Rahmengesetzgebung über gedeckte Schuldverschreibungen (Covered Bonds) zeigte sich nach der mitternächtlichen Einigung mit Rat und Kommission sehr zufrieden mit der erzielten Einigung. "Das Gesetzespaket gewährleistet, dass die hohe und bewährte Qualität des Pfandbriefes als Standard festgeschrieben wird," sagte Lucke. Europäisches Parlament, Rat und Kommission haben sich in der vergangenen Nacht im Rahmen des Trilogs über gedeckte Schuldverschreibungen mehr...

  • Dritte Verhandlungsrunde Landesbeschäftigte/ Silberbach: Schaffen die Länder sich ab? Berlin (ots) - "Die Bundesländer arbeiten offensichtlich daran, sich selbst abzuschaffen", warnte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Arbeitgeberseite direkt vor Beginn der entscheidenden dritten Runde der Einkommensverhandlungen für die Landesbeschäftigten am 28. Februar 2019 in Potsdam. "Aufgaben bleiben unerledigt, Kompetenzen wandern zum Bund, Stellen werden gestrichen oder befristet, Investitionen ins eigene Personal nur noch als Kostenrisiko dargestellt. Die Bezahlung ist im Vergleich zu Bund und Kommunen nicht mehr...

  • Kindernothilfe fordert bessere Unterstützung von Kindern in bewaffneten Konflikten Duisburg (ots) - Die Kindernothilfe fordert die Bundesregierung auf, den Vorsitz Deutschlands im Sicherheitsrat ab 1. März zu nutzen, um einen besseren Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten zu erwirken. "Wir begrüßen die Initiative von Außenminister Heiko Maas, das Engagement für vom Krieg betroffene Kinder zu erhöhen, und fordern, die Straflosigkeit für Verantwortliche von sexueller Gewalt in kriegerischen Auseinandersetzungen zu beenden", so Carsten Montag, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe. mehr...

  • Europawahl 2019: Wahlberechtigte nach Bundesländern Wiesbaden (ots) - Bei der Europawahl 2019 am 26. Mai 2019 sind in Deutschland 64,8 Millionen Menschen wahlberechtigt, davon etwa 60,8 Millionen Deutsche und rund 3,9 Millionen weitere in Deutschland lebende Unionsbürgerinnen und Unionsbürger. Von den 64,8 Millionen Wahlberechtigten leben die meisten in Nordrhein-Westfalen (13,8 Millionen), Bayern (10,2 Millionen) und Baden-Württemberg (8,5 Millionen). Die Bundesländer mit der kleinsten Zahl an Wahlberechtigten sind Bremen (0,5 Millionen) und das Saarland (0,8 Millionen). mehr...

  • Birgit Bessin zum Cottbuser CDU-OB Kelch: "Wenn Sie die AfD beleidigen, beleidigen Sie mindestens jeden dritten Bürger Ihrer Stadt." Potsdam (ots) - In einem Zeitungsinterview hat der CDU-Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Kelch, verlauten lassen, er würde sich dafür einsetzen, dass "rassistische Kräfte der AfD in unserer Stadt keinen Millimeter Boden gewinnen." Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion, Birgit Bessin, erklärt dazu: "Kelch zeigt, wie schlecht es um die Brandenburger CDU bestellt ist. Im unfairen Kampf um sein letztes bisschen Macht schreckt der Cottbuser Bürgermeister auch vor der offensichtlichen Lüge nicht zurück. Kelch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht