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MDR-Magazin "Umschau" / Luftfahrtexperte: Passagierflughafen in Erfurt nicht gerechtfertigt

Geschrieben am 26-02-2019

Leipzig (ots) - Harte Zeiten für den Flughafen in Erfurt. "Um die
niedrigen Preise, die die Verbraucher erwarten, anbieten zu können,
konzentrieren sich die Fluggesellschaften auf die größeren Flughäfen
- da geht niemand in die Provinz." Das sagt der unabhängige
Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt nach der Pleite der
Fluggesellschaft Germania gegenüber dem MDR-Magazin "Umschau". Durch
die Insolvenz des Billigfliegers wird der Erfurter Ferienflugbetrieb
zu 70 Prozent lahmgelegt. Die Aussicht darauf, dass jemand in die
Rolle von Germania schlüpfen könnte, hält er für "äußerst gering".
"Das gesamte Land hat gerade mal 2 Millionen Einwohner - das
rechtfertigt nicht den Betrieb eines eigenen Passagierflughafens",
sagt Großbongardt.

Klaus Sühl (Linke) und Staatssekretär im Verkehrsministerium
Thüringen sieht das ganz anders: "Wir haben eine Krise einer
Fluggesellschaft. Wir haben keine Krise des Flughafens. Eine
Fluggesellschaft fällt aus - das ist natürlich bedauerlich für den
Flughafen, weil er jetzt eine oder mehrere neue Fluglinien finden
muss. Aber wir werden diese Fluggesellschaften finden." Zumindest in
einem kleinen Bereich ist das bereits gelungen: Ab Sommer 2019 will
die Fluggesellschaft "Laudamotion" die Flüge nach Mallorca wieder
abdecken.

Aber nicht nur Erfurt, sondern auch Dresden ist von der
Germania-Pleite betroffen. Luftfahrtexperte Großbongardt ist hier
aber wesentlich optimistischer. Gegenüber der "Umschau" sagt er: "Ich
glaube, dass es in Dresden sehr viel einfacher ist, die
Germania-Lücke zu schließen, weil Dresden ein durchaus interessanter
Markt ist." Eine höhere Kaufkraft und mehr Einwohner im Einzugsgebiet
seien die Pluspunkte. Außerdem: Der Unternehmensverbund mit dem
Leipziger Flughafen sei eine durchaus "tragfähige Konstruktion".

Noch besser stehe der Flughafen Leipzig/Halle da: "Mit 1,2 Tonnen
Luftfracht, die da umgeschlagen werden, mit dem DHL-Logistikzentrum,
mit den Antonow 124, die da fest stationiert sind, hat der Flughafen
Leipzig noch ein ganz anderes Standbein und hängt nicht allein vom
Passagierverkehr ab", so der Luftfahrtexperte. Und selbst das
Passagieraufkommen befinde sich in einem Bereich, der durchaus in
Ordnung sei - trotz des Weggangs von Ryanair Ende März 2019: "Der
Weggang von Ryanair ist für den Flughafen Leipzig / Halle natürlich
ärgerlich, aber der ist ganz sicher zu verschmerzen", so Heinrich
Großbongardt.

Unter Angabe der Quelle sofort frei.
"Umschau", dienstags, 20.15Uhr, MDR-Fernsehen
mdr.de/umschau



Pressekontakt:

MDR, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber, Bettina Goldbach, Tel.:
(0341) 3 00 48 94

Original-Content von: MDR Exklusiv-Meldung, übermittelt durch news aktuell


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