(Registrieren)

Führende Kommunal- und Regionalpolitiker: "Harter" Brexit schadet der lokalen Wirtschaft

Geschrieben am 25-02-2019

Brüssel (ots) - Kommunal- und Regionalpolitiker gaben ihrer
wachsenden Besorgnis angesichts des möglichen Austritts des
Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ohne Abkommen.
Unter Verweis auf die vom 22. Februar veröffentlichte Studie eines
Forschungskonsortiums unter Federführung der Universität von
Birmingham warnte der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR), die
Versammlung der Regional- und Kommunalvertreter der EU, vor den
verheerenden wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen eines
ungeregelten Brexits auf die lokale Wirtschaft.

AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz: "Es zeichnet sich immer
deutlicher ab, dass ein Austritt ohne Abkommen riesige lokal- und
regionalwirtschaftliche Schäden in sowohl der EU als auch dem
Vereinigten Königreich verursachen wird. Die Rechnung müssen dann die
Bürger bezahlen. Die EU wird Mittel zum Schutz ihrer am meisten
betroffenen Regionen bereitstellen, aber die Warnung ist
unmissverständlich: Die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs ist
fast um ein Fünffaches stärker vom Brexit betroffen als die übrige
Europäische Union. Wir wollen alle einen geregelten Brexit, und das
ausgehandelte Austrittsabkommen ist unvergleichlich viel besser als
ein katastrophaler No-Deal".

François Decoster (ALDE/FR), Vorsitzender der Interregionalen
Gruppe Brexit des AdR, forderte jüngst die Bereitstellung neuer
EU-Mittel im Rahmen der Regionalfonds, d. h. der EU-Kohäsionspolitik,
für die Regionen an der eventuellen neuen Außengrenze. Die EU hat dem
mittlerweile zugestimmt.

Hinsichtlich der besorgniserregenden Aussichten eines ungeregelten
Brexit für die irische Insel fügte Präsident Lambertz (BE/SPE) hinzu:
"Es ist an der Zeit, die politischen Machtspiele zu beenden und
endlich den Anliegen der Bürger Priorität einzuräumen. Dazu ist es
dringend erforderlich, die Rechte aller Bürger sicherzustellen und
die gefährlichen Folgen eines Austritts ohne Abkommen, der zu einer
harten Grenze auf der irischen Insel führen würde, abzuwenden. Das im
November 2018 vereinbarte Austrittsabkommen ist nach wie vor die
bislang beste und einzige Verhandlungslösung."

Michael Murphy (IE/EVP), Mitglied des Grafschaftsrats von
Tipperary, Leiter der irischen Delegation im AdR und
stellvertretender Vorsitzender der Interregionalen Gruppe Brexit,
bekräftigte dies und fügte hinzu: "Der Brexit ist für alle
beteiligten Seiten ein großes Verlustgeschäft, was durch die
veröffentlichte Studie bestätigt wird. Wir können mit Sicherheit
sagen, dass die lokale und regionale Ebene zuerst die Auswirkungen
des Brexits spüren wird. Der geplante Brexit wirkt sich bereits auf
meine Region aus - eine ganze Reihe von Unternehmen aus der Agrar-
und die Lebensmittelbranche müssen aufgrund der schwankenden
Wechselkurse des britischen Pfunds schließen. Die Regionen mit einem
besonders großen Handelsvolumen mit dem Vereinigten Königreich werden
besonders unter den Konsequenzen zu leiden haben. Ihre lokale
Wirtschaft steht Untersuchungen zufolge in vielen Fällen bereits auf
schwachen Füßen."

In zwei politischen Entschließungen vom März 2017 und Mai 2018 hat
sich der AdR für die Sicherung des Friedens und die Vermeidung einer
Außengrenze zwischen Irland und Nordirland eingesetzt und die EU
aufgefordert, sicherzustellen, dass die lokalen und regionalen
Gebietskörperschaften mit den Auswirkungen des Brexit nicht
alleingelassen werden. Der AdR befürwortet eine künftige Beziehung
zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU, die eine enge
Zusammenarbeit mit den Regionen, Städten, Unternehmen und Hochschulen
in England, Schottland, Wales und Nordirland ermöglicht.

Studie: http://ots.de/LrAkxi



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Andrew Gardner
Tel. +32 473 843 981
andrew.gardner@cor.europa.eu

Original-Content von: Europäischer Ausschuss der Regionen, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

675872

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Bundesanwaltschaft: Zwölf Verfahren gegen Rechtsextremisten wegen Terrorverdachts seit 2012 Berlin (ots) - Berlin - Die Bundesanwaltschaft hat von 2012 bis 2018 insgesamt zwölf Verfahren gegen Rechtsextremisten wegen Terrorverdachts eingeleitet oder übernommen. Das geht aus einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine schriftliche Frage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hervor. Das Papier liegt dem Tagesspiegel vor. Pau hatte sich nach Verfahren zu rechtem Terror seit dem Ende des 2011 aufgeflogenen NSU erkundigt. In zwei Komplexen konnte die Bundesanwaltschaft eine rechtskräftige Verurteilung erreichen, mehr...

  • Der Tagesspiegel: EVP-Spitzenkandidat Weber: Orban muss sich solidarisch verhalten Berlin (ots) - Berlin - Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) für die Europawahl, Manfred Weber, setzt auf eine Mäßigung des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban. "Wir erwarten von ihm, dass er sich innerhalb der EVP solidarisch verhält", sagte der CSU-Vize dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) mit Blick auf eine umstrittene Plakatkampagne des ungarischen Regierungschefs. Die Regierung in Budapest hatte in der vergangenen Woche die Kampagne gestartet, bei der dem EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und dem mehr...

  • phoenix live: Merkel trifft Macron in Paris - Mittwoch, 27. Februar 2019, 14.00 Uhr Bonn (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird diesen Mittwoch in Paris erwartet. Bei dem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron soll es um aktuelle europa-, außenpolitische und bilaterale Fragen gehen. Außerdem dient das Treffen der Vorbereitung zum EU-Frühlingsgipfel, bei dem Ende März eine europäische Industriestrategie auf der Agenda steht. phoenix zeigt die Pressekonferenz der beiden Regierungschefs am Mittwoch, 27. Februar 2019, ab 14.00 Uhr live in phoenix vor ort. Durch die Sendung führt Mareike Bokern. mehr...

  • Europäisches Parlament: Einladung/Pressemeldung - Themen der Plenarsitzung / 11. - 14. März 2019 Berlin (ots) - Vom 11. bis 14. März 2019 tagt das Europäische Parlament in Straßburg. Diskutiert & abgestimmt wird u.a. über ein neues EU-Strafregister für Nicht-EU-Bürger, eine Cybersecurity-Agentur, den Datenschutz bei der Europawahl, den Ausbau der Fonds für Grenzschutz und Migration, unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittelbranche und den Schutz europäischer Airlines. Wir laden interessierte Journalistinnen/en nach Straßburg ein. Die Reisekosten kann der EP-Pressedienst weitgehend übernehmen. Erforderlich ist eine mehr...

  • Finanzen: AfD klärt kooperativ mit der Bundestagsverwaltung alle offenen Fragen Berlin (ots) - Der Bundesvorstand der Alternative für Deutschland hat am Montag in Berlin getagt. Ein Thema waren die Finanzen der Partei und die jüngste Medienberichterstattung über mutmaßlich zu Teilen nicht richtige Unterstützerlisten. Der Bundesvorstand der AfD erklärt hierzu: "Die Alternative für Deutschland arbeitet in allen zu klärenden Fragen der Finanzierung der Partei kooperativ mit der Bundestagsverwaltung zusammen. Alle Anfragen der Bundestagsverwaltung wurden und werden auch weiterhin vollständig, fristgerecht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht