Allg. Zeitung Mainz: "Bienenretter" / Markus Lachmann zum Insektenschutz
Geschrieben am 17-02-2019 |
Mainz (ots) - Die Bundesregierung will dem Insektensterben Einhalt
gebieten und hat ein entsprechendes Gesetz angekündigt. Neben
strengeren Auflagen bei Pestiziden in der Landwirtschaft will die
Regierung auch die weitere Flächenversiegelung verhindern. Dagegen
ist erst einmal nichts zu sagen. Der Rückgang der Insektenbestände
ist real und mittlerweile in verschiedenen Studien nachgewiesen.
Allerdings wird das Thema, wie auch Klimawandel oder Feinstaub, mit
reichlich Hysterie und Ideologie debattiert. Und mit irreführenden
Aussagen. In Bayern gibt es ein durchaus erfolgreiches Volksbegehren
zur Rettung der Bienen. Nur: Ein Bienensterben, zumindest bei der
Honigbiene, gibt es überhaupt nicht. Die Zahl der Bienenvölker
weltweit ist in den vergangenen Jahren gestiegen. In Bayern kletterte
die Zahl in fünf Jahren von 158000 auf 189000 (Stand 2018).
Artenschutz und Regierungsprogramme sind richtig. Die Diskussion
darüber aber sollte mit Maß geführt werden. Beispiel Pestizide: Ohne
Pflanzenschutz geht es nicht, selbst im Öko-Landbau.
Selbstverständlich müssen risikoärmere Mittel erforscht und verwendet
werden. Wer allerdings den Bauern die Wirkstoffe im Pflanzenschutz
streicht, muss ihnen auch Alternativen bieten. Die Digitalisierung
kann helfen, Pflanzenschutzmittel gezielter und sparsamer
einzusetzen. Die Debatte um Insektensterben darf auf keinen Fall dazu
genutzt werden, einen ganzen Berufsstand in den Schmutz zu ziehen,
der immerhin dafür sorgt, dass unser Essen auf den Tisch kommt.
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