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Neue Westfälische (Bielefeld): Insolvenz der Fluggesellschaft Germania Erdbeben in der Luftfahrt Matthias Bungeroth

Geschrieben am 05-02-2019

Bielefeld (ots) - Die Landschaft der Fluggesellschaften in
Deutschland ist in den letzten zwölf Monaten drastisch geschrumpft.
Erst musste die große Air Berlin (8.000 Mitarbeiter) ihren Betrieb
einstellen, dann Small Planet (800). An diesem Dienstag nun stellte
auch Germania (rund 1.100) ihren Flugbetrieb ein und meldete
Insolvenz an. Wir erleben gewissermaßen ein Erdbeben in der
Luftfahrt. Die Branche funktioniert nach knallharten Regeln; wer die
Gesetzmäßigkeiten nicht erkennt und sein Geschäftsmodell konsequent
danach ausrichtet, den bestraft der Markt in diesen Zeiten mit
brutaler Kraft. Das jüngste Beispiel hierfür ist nun die Germania,
die den harten Wettbewerb auf dem vergleichsweise kleinen
europäischen Luftfahrt-Markt nicht mehr mitgehen konnte. Es fehlte
die Größe, die anderen Airlines die Möglichkeit bietet, in
Mischkalkulation tiefe Preise zwischen umkämpften Linien und höhere
auf solchen zu realisieren, auf denen die jeweilige Airline eine Art
Monopolsituation hat. Hinzu kommt der Effekt, dass große Airlines
ihren enormen Kerosinbedarf mit langfristigen Verträgen decken und so
weniger von Preisschwankungen in diesem Bereich abhängig sind. Nimmt
man die latente Personalknappheit in der Luftfahrt hinzu, darf man
unter dem Strich davon ausgehen, dass eine Entwicklung hin zu
Mega-Airlines unaufhaltsam ist. Ob dies alles für die Verbraucher von
Vorteil ist, wird sich zeigen. Doch gibt es weniger Anbieter, so ist
die Wahrscheinlichkeit eines generellen Preisanstiegs hoch, auch wenn
es weiter Billigfluglinien geben wird. Das hat das Beispiel USA in
den vergangenen Jahren deutlich gezeigt. Deshalb haben
Verbraucherschützer viel zu tun. Sie müssen darauf achten, dass es
keine Fluggäste erster und zweiter Klasse bei den Fluggastrechten
gibt. Dass Direktbucher bei Airlines im Falle einer Insolvenz der
Gesellschaft kein Recht auf einen Ersatzflug haben, sollte geändert
werden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


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