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Arbeitsunfälle auf Allzeit-Tief / Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2017 veröffentlicht (FOTO)

Geschrieben am 31-01-2019

Dortmund (ots) -

Mit 21.772 Fällen ging die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten
im Jahr 2017 um 2,5 Prozent zurück. Auch die Anzeigen auf Verdacht
einer Berufskrankheit sanken um 0,5 Prozent. 954.627 und damit 0,5
Prozent weniger meldepflichtige Arbeitsunfälle ereigneten sich 2017
im Vergleich zum Vorjahr. Mit umgerechnet 22,5 Arbeitsunfällen pro
1000 Vollarbeiter wird damit der niedrigste Stand seit Bestehen der
Bundesrepublik erreicht. Die Wegeunfälle hingegen stiegen um rund 2,5
Prozent auf 193.150 Fälle an. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fielen 2017 etwa 669
Millionen Erwerbstage durch Arbeitsunfähigkeit aus. Dies führte zu
einem Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von 76 Milliarden
Euro. Durch Verlust an Arbeitsproduktivität gingen der deutschen
Volkswirtschaft damit rund 136 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung
verloren.

Im Jahr 2017 war jeder Beschäftigte durchschnittlich 16,7 Tage
arbeitsunfähig. Nach wie vor hat die Diagnosegruppe
"Muskel-Skelett-Erkrankungen" mit knapp einem Viertel (22,5%) den
größten Anteil an den Ausfalltagen aufgrund von Krankschreibung. Die
Diagnosegruppe "Psychische und Verhaltensstörungen" folgt mit 16
Prozent auf Rang zwei, während "Krankheiten des Atmungssystems"
Ursache für etwa als jeden siebten Ausfalltag (13,9 %) waren.

Die Zahl der Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit
blieb insgesamt stabil. Mit 165.638 Fällen in 2017 gab es einen
Rückgang zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Mit 43 Prozent bleiben
"Psychische und Verhaltensstörungen" mit großem Abstand häufigste
Ursache für eine vorzeitige Verrentung.

Diese und weitere Ergebnisse enthält der Bericht "Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit" (SuGA), den die BAuA jährlich im Auftrag
des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt.

Über die statistischen Ergebnisse hinaus wirft der SuGA 2017 auch
einen Blick auf die Entwicklungen von Sicherheit und Gesundheit bei
der Arbeit. Dabei präsentiert er unter anderem Ergebnisse aus der
Arbeitszeitbefragung 2017 zur ständigen Erreichbarkeit und zur
Erholung. So gibt mehr als jeder zweite Vollzeitbeschäftigte (56
Prozent) an, vollständig erholt die Arbeit aufzunehmen. Mehr als
jeder vierte Befragte (28 Prozent) fühlt sich nur teilweise, etwa
jeder sechste (16 Prozent) gar nicht erholt bei Arbeitsbeginn. Der
Anteil der Erholten sinkt mit der Dauer der Arbeitszeit und der Menge
der geleisteten Überstunden. Ebenso wirken sich versetzte
Arbeitszeiten und regelmäßige Wochenendarbeit negativ auf die
Erholung aus. Wer erholt die Arbeit beginnt, berichtet über eine
geringere körperliche und emotionale Erschöpfung. Der Einfluss auf
die eigene Arbeitszeit und eine gute Work-Life-Balance wirken sich
positiv auf den Erholungszustand aus. Insbesondere kurzfristige
Änderungen der Arbeitszeit, aber auch ständige Erreichbarkeit haben
einen negativen Einfluss auf die Erholung.

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2017.
Unfallverhütungsbericht Arbeit; 1. Auflage; Dortmund: Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2018; ISBN: 978-3-88261-252-3;
286 Seiten; DOI: 10.21934/baua:bericht20181212. Eine Version im
PDF-Format zum Herunterladen gibt es im Internetangebot der BAuA
unter www.baua.de/publikationen.

Weitere Informationen unter www.baua.de/suga.

Forschung für Arbeit und Gesundheit

Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz.

www.baua.de



Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de

Original-Content von: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell


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