(Registrieren)

In Mitteldeutschland wenig Bemühungen um Polizei-Bewerber mit Migrationshintergrund

Geschrieben am 30-01-2019

Leipzig (ots) - Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe MDR
"Exakt" freigegeben:

In Mitteldeutschland bemüht sich die Politik kaum darum, mehr
Menschen mit Migrationshintergrund in den Polizeidienst zu holen. Das
geht aus einer Umfrage des MDR-Magazins "Exakt" hervor.

So lehnen es die Innenministerien in Sachsen und Thüringen nach
eigenen Angaben ab, bei Bewerbern für den Polizeidienst auf deren
Herkunft zu achten. Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt dagegen
sieht Menschen mit Migrationshintergrund als Bewerbergruppe, um die
man sich gezielt bemühe. Ob das gelingt, lässt sich allerdings nicht
genau sagen: Verlässliche Daten zum Anteil von Menschen mit
Migrationshintergrund unter den Polizeibeamten gibt es in
Mitteldeutschland nicht.

Experten kritisieren die geringe Bereitschaft, für größere
Vielfalt im Polizeidienst zu sorgen. "Die Vorteile liegen so klar auf
der Hand, dass mir die Gleichgültigkeit vieler Innenministerien
schleierhaft ist", sagte Rebecca Pates, Professorin für
Politikwissenschaft an der Universität Leipzig dem MDR. So wisse man
aus anderen Ländern wie etwa Großbritannien, dass Menschen mit
ausländischer Herkunft gerade bei der Aufklärung organisierter
Kriminalität helfen könnten. Zuletzt habe etwa die ethnisch
spezifische Kriminalität zugenommen. "Menschen mit Wurzeln im Ausland
können viel leichter Informationen über die Organisation von
ausländischen Banden erlangen", sagt Pates weiter.

Außerhalb Mitteldeutschlands gehen laut MDR-Umfrage die
Bundesländer unterschiedlich mit der Frage um, ob der Anteil von
Menschen mit Migrationshintergrund im Dienst erhöht werden sollte.
Während etwa Bayern eine gezielte Ansprache von Menschen mit
ausländischer Herkunft für den Dienst nicht für notwendig hält, legen
die Verantwortlichen in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und
Niedersachsen dagegen Wert auf Vielfalt unter den Beamten. Sie
organisieren Kampagnen zur Gewinnung von Kollegen mit
Migrationshintergrund und begründen dies häufig mit einer derzeit
fehlenden Diversität in der gesamten Landesverwaltung.

Mehr dazu unter www.mdr.de/investigativ und in MDR-Exakt am 30.
Januar, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen.



Pressekontakt:
MDR, Anja Riediger, Tel.: (0341) 300 48 45,
E-Mail: anja.riediger@mdr.de

Original-Content von: MDR Exklusiv-Meldung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

672583

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: Anschlag verhindert Straubing (ots) - Der aktuelle Fall zeigt: Der "Islamische Staat" ist zwar weitgehend zerschlagen, jene, die sich seinen Zielen verpflichtet fühlen, sind jedoch weiter aktiv. Ihr abscheuliches Tun bleibt nicht ohne Wirkung. Viele haben ein Stück weit ihre Unbefangenheit eingebüßt. Überlegen, ob sie Massenveranstaltungen nicht lieber fernbleiben. Oder beobachten Menschen, die in ein bestimmtes Schema passen, mit Misstrauen. Wir müssen lernen, mit dem Terrorrisiko zu leben, und versuchen, uns davon so wenig wie möglich im Alltag beeinträchtigen mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Autobahnen: Kein Tempolimit auf 2700 Kilometern Düsseldorf (ots) - Über 2700 der insgesamt 4440 Autobahnkilometer in Nordrhein-Westfalen sind zurzeit ohne Tempolimit. Damit darf auf knapp 60 Prozent aller Autobahnstrecken des bevölkerungsreichsten Bundeslands ohne Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren werden. Diese Werte gehen aus Daten des NRW-Verkehrsministeriums hervor, die der Düsseldorfer Rheinischen Post (Donnerstag) vorliegen. Demnach ist der längste Streckenabschnitt mit Tempobeschränkung auf der A40 zwischen Mülheim und Dortmund zu finden, dort gilt auf insgesamt 52 Kilometern mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Brexit Halle (ots) - Die Abgeordneten des Unterhauses haben einmal mehr den gleichen Fehler wiederholt: Sie beschlossen neu zu verhandeln, legten aber keinen eigenen Vorschlag vor. Wenn die zurückliegenden Sitzungen des britischen Parlamentes der EU etwas gezeigt haben, dann ist es die Wichtigkeit, sich nicht auf einen einseitigen oder befristeten Backstop einzulassen. Denn man darf ja nicht vergessen, dass nach der Annahme des Austrittsabkommens zunächst weitere Verhandlungen über eine Art Grundlagenvertrag folgen werden. Das Gezerre mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Weniger ist manchmal mehr - Kommentar von Thomas Fülling zur U-Bahn-Krise Berlin (ots) - Auf mehreren Linien werden U-Bahn-Nutzer in Berlin künftig länger auf den nächsten Zug warten müssen. Für die Fahrgäste ist das, keine Frage, weniger Leistung für das gleiche Geld. Richtig ist aber auch: Schon seit Monaten können sich die Fahrgäste auf den Fahrplan nicht verlassen. Immer häufiger fallen gerade auf den wichtigen, quer durch die Stadt führenden Linien Fahrten aus oder der nächste Zug kommt erst in zehn oder gar 15 Minuten. Bei allem berechtigten Ärger: Die Takt-Ausdünnung bei der U-Bahn ist mehr...

  • neues deutschland: Kommentar zu Straßburgs Entscheidung zur "Sea-Watch 3": Erst an Land, dann verhandeln Berlin (ots) - Aufatmen. Italien lässt die 47 Geflüchteten der »Sea-Watch 3« an Land, nachdem sich sechs andere EU-Staaten zu ihrer Aufnahme bereit erklärt haben. Kurz zuvor hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Rom dazu verpflichtet, die Versorgung der Schutzsuchenden zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass das Leben der Flüchtlinge vorerst sicher ist. Ein Grund zur Freude sind die Entscheidungen jedoch nicht. Die Tortur dieser Bootsinsassen mag beendet sein. Solange die EU nicht grundlegend etwas an ihrer Grenz- mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht