(Registrieren)

vbw: Stillstand hält an - Gaffal: "Vorschläge der Kohlekommission erschweren Energiewende zusätzlich" (FOTO)

Geschrieben am 29-01-2019

München (ots) -

Bei der heutigen Vorstellung des 7. Energiewende-Monitorings der
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erklärt vbw
Präsident Alfred Gaffal: "2017 war ein verlorenes Jahr für die
Transformation unseres Energiesystems. Zwar ist die Stromversorgung
in Deutschland und in Bayern gegenwärtig sicher. Negativ sind aber
die Verzögerungen beim Netzausbau. Die Stromkosten sind in
Deutschland und in Bayern nach wie vor viel zu hoch. In der Kategorie
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien erhält Deutschland
insgesamt eine negative Bewertung. Bei der Umweltverträglichkeit
steht in diesem Jahr nicht nur die deutsche, sondern auch die
bayerische Ampel auf Rot. Unsere grundsätzliche Bewertung hat sich
gegenüber dem letzten Bericht nicht verändert: Die Energiewende
steckt immer noch fest. Auch 2018 sind wir in der Energiepolitik kaum
einen Schritt weitergekommen."

"Die Vorschläge der Kohlekommission erschweren die Energiewende
zusätzlich. Der Versuch, den Ausstieg aus der Kohle zeitlich mit dem
Ausstieg aus der Kernenergie zu kombinieren, ist aus unserer Sicht
falsch. Bevor die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohle
beschließt, muss sie jetzt zuerst ganz konkret festlegen, wie sie den
Preisanstieg verhindern und die entstehende Versorgungslücke
schließen will", so Gaffal.

Nach Ansicht der vbw sind die beiden Grundprobleme der
Energiewende ungelöst: Versorgungssicherheit und Kosten. "Stand heute
ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Nach dem Abschalten der
letzten bayerischen Kernkraftwerke Ende 2022 müssen wir in Bayern
eine breite Versorgungslücke schließen. Bei einer durchschnittlichen
Jahreshöchstlast von 12,7 GW besteht dann nur noch eine gesicherte
Leistung von 8 GW. Das ergibt eine Lücke von 4,7 GW. Die
Übertragungsleitungen SuedLink und SuedOstLink werden nicht vor 2025
fertiggestellt. Daher müssen wir in Bayern zur Sicherung der
Stromversorgung zusätzliche Potenziale heben, beispielsweise bei den
erneuerbaren Energien, den Speichertechnologien, der Digitalisierung
und dem Stromnetzausbau. Auch moderne Gaskraftwerke leisten einen
wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit, weil sie kurzfristig
und bedarfsgerecht eingesetzt werden können. Die bayerische
Staatsregierung muss alles daransetzen, um die Versorgungssicherheit
jederzeit zu gewährleisten", betont Gaffal.

Bei den Kosten gibt es für die vbw keinen Spielraum mehr. "Wir
brauchen international wettbewerbsfähige Strompreise. Bayerische und
deutsche Unternehmen zahlen europaweit einen der höchsten
Strompreise. Seit dem Jahr 2000 musste unsere Industrie fast eine
Verdreifachung des Strompreises hinnehmen", so Gaffal.

Angesichts dieser Gesamtsituation fordert der vbw Präsident:
"Insgesamt gilt: Wir müssen die Energiewende besser managen. Wir
brauchen endlich in Deutschland und in Bayern ein schlüssiges
energiepolitisches Gesamtkonzept, das Versorgungssicherheit,
Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit gleichermaßen
berücksichtigt."

Das 7. vbw Monitoring der Energiewende steht unter
www.vbw-bayern.de zum Download bereit.



Pressekontakt:
Rafael Freckmann, 089-551 78-375, rafael.freckmann@ibw-bayern.de

Original-Content von: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

672285

weitere Artikel:
  • phoenix berichtet ab 14.00 Uhr live aus dem britischen Unterhaus - Entscheidung über "Plan B" der britischen Premierministerin für den Brexit Bonn (ots) - Der Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix berichtet am heutigen Dienstag ab 14.00 Uhr bis voraussichtlich 21.00 Uhr live aus dem britischen Unterhaus. Auf der Tagesordnung steht die Debatte und Abstimmung über Theresa Mays "Plan B" für den Brexit sowie Abstimmungen über diverse Zusatzanträge. Die Live-Strecke "phoenix vor ort" wird lediglich durch die Sendung "phoenix der tag" von 17.30 bis 18.00 Uhr unterbrochen. "Theresa Mays Plan B - Machtkampf im Unterhaus" lautet auch das Thema der "phoenix runde". Moderator mehr...

  • Weidel: Für die Nord/LB wurde schon genug Geld verbrannt Berlin (ots) - Zur geplanten Sanierung der Nord/LB mit Steuermitteln erklärt die Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alice Weidel: "In der Bilanzsumme der Nord/LB, Niedersachsens Haus- und Landesbank, klafft eine milliardenschwere Kapitallücke. De facto ist das Institut schon lange pleite. Nun soll es einmal mehr der Steuerzahler richten. Niedersachsens Finanzminister Hilbers von der CDU präsentiert sich schon jetzt als großer Retter in der Not. Konkret geht es um einen Kapitalbedarf von mindestens 3,5 Milliarden mehr...

  • Statement des Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Information über einen Schwangerschaftsabbruch Berlin (ots) - Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: "Es ist gut, dass sich die Regierungskoalition auf einen Kompromiss zu § 219a geeinigt hat. Es ist gut, dass die Regierung Rechtssicherheit bei der Information zum Schwangerschaftsabbruch schafft. Das hilft Frauen in Notlagen ebenso wie den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Krankenhäuser, Ärzte und Einrichtungen, die straffreie Schwangerschaftsabbrüche nach § 218a Strafgesetzbuch durchführen, sollen künftig über diese Tatsache sachlich informieren dürfen. Gleichwohl sollen werbende mehr...

  • Liberaler Mittelstand unterstützt die Europaliste der Freien Demokraten / Mehr Mittelstandskompetenz für Europa gefordert (FOTO) Berlin (ots) - Der Liberale Mittelstand e.V. unterstützt die am vergangenen Wochenende in Berlin gewählte Europaliste der Freien Demokraten. Die Spitzenkandidatin des Liberalen Mittelstands in Baden Württemberg, Nicole Büttner-Thiel, kandidiert dort auf Listenplatz 10. Die junge Firmengründerin kann sich damit berechtigte Hoffnung auf einen Einzug ins Europäische Parlament machen. "Der Liberale Mittelstand schickt eine exzellente und politikerfahrene junge Wirtschaftsliberale ins Rennen um die Europamandate. Unser Versprechen mehr...

  • 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention - NRW bleibt in der Pflicht Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen hat in der ersten Umsetzungsdekade (2009-2019) zwar wichtige Impulse der UN-Behindertenrechtskonvention gut aufgegriffen, aber noch eine beträchtliche Strecke auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft vor sich. Zu diesem Schluss kommt die heute veröffentlichte Studie "Menschen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen" des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Die Studie untersucht den Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den Bereichen Wohnen, Mobilität, schulische Bildung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht