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NRZ: Ablenken anstatt Diesel-Nachrüstung zu fordern - von MANFRED LACHNIET

Geschrieben am 23-01-2019

Essen (ots) - Was ist denn nun richtig? Nachdem 107
Lungenfachärzte die Feinstaubwerte öffentlichkeitswirksam für
unsinnig erklärten, ist die Verwirrung noch größer. Sind Fahrverbote
also überflüssig? So einfach ist es nicht. Fest steht allein, dass
Pendler und Handwerker seit Monaten zutiefst gefrustet und verärgert
sind. Sie haben sich ihren Diesel nicht aus lauter Lust am Gasgeben
gekauft, sondern weil sie sparsam und umweltschonend unterwegs sein
wollen. Fest steht zudem, dass in Millionen Autos eine Elektronik
gute Abgaswerte nur vorgaukelt. Das ist Betrug: am Kunden genauso wie
an der Umwelt. In den USA wurden die Autobauer daher zu Schadenersatz
und Nachrüstung verdonnert. Bei uns hingegen ziert sich der
Bundesverkehrsminister. Noch immer ist die Industrie nicht zur
Nachrüstung verpflichtet. Das erbost viele Dieselfahrer zu Recht.
Wenn nun 107 Lungenärzte die Schadstoffgrenzen für überzogen halten,
dann wirkt das für manche wie eine Befreiung aus dem Ärger über die
politische Untätigkeit. Weil Kanzlerin und Minister den Autofahrern
keine plausible Lösung zeigen und inkonsequent handeln, bedienen nun
Populisten und Boulevard-Medien die Themen Feinstaub und Stickoxid.
Die Bild-Zeitung titelte gestern mit der Empörung der 107
Lungenfachärzte und sprach von "Lüge". Dass der Verband der
Lungenfachärzte (1213 Mitglieder) und auch die
Weltgesundheitsorganisation WHO die Grenzwerte indes für richtig
halten, wird nicht erwähnt. Auch Minister Scheuer springt nun lieber
der Grenzwertschelte bei als sich um echte Lösungen zu kümmern.
Wichtig ist daher, dass der Verkehrsminister endlich Klartext mit der
Autoindustrie redet: Sie muss liefern, wenn sie weniger Schadstoffe
verspricht. Dazu sind Umwelt und Gesundheit viel zu wichtig.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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