(Registrieren)

Tillmann: Mit Umsetzung des BEPS-Prozesses ist Gewinnverlagerungen im Konzern bereits ein Riegel vorgeschoben

Geschrieben am 23-01-2019

Berlin (ots) - Datenaustausch von Konzerndaten auf Gegenseitigkeit
ist der öffentlichen Transparenz vorzuziehen

Aktuell wird über die Abweichung der Konzernsteuerquote vom
jeweiligen nationalen Steuersatz bei Konzernen berichtet. Hierzu
erklärt die finanzpolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann:

"Seit den in der Studie erhobenen Daten hat sich bereits einiges
getan. Hinzuweisen ist aber auf Folgendes: Die zitierte Studie der
Grünen beruht auf einer unzureichenden Datenbasis. Dies räumt der
Verfasser der Studie auch selbst ein. Sie bezieht sich nur auf die
Jahre 2011 bis 2015. Interessant wäre aber, wie die Datenbasis nach
Umsetzung des BEPS-Prozesses ausfällt.

In den vergangenen Jahren haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen
umgesetzt, um Steuervermeidung einen Riegel vorzuschieben. Erinnert
sei hier an den BEPS-Prozess und den damit verbundenen Einzug eines
internationalen Informationsaustausches sowie dem Austausch sog.
länderbezogener Berichte (country-by-country Reporting). Diese
Maßnahmen sind ab 2018 scharf geschaltet. Für eine abschließende
Bewertung ist es daher noch zu früh, denn die Berichte bedürfen erst
einer abschließenden Auswertung.

Hier wollen wir aber nicht stehen bleiben: Wir setzen uns daher
für die Etablierung von weltweiten Mindeststeuersätzen auf OECD-Ebene
ein. Die Etablierung solcher Steuersätze würde es international
agierenden Unternehmen erschweren, von künstlichen
Gewinnverschiebungen in Ländern mit besonders niedrigen nationalen
Steuersätzen zu profitieren.

Im Übrigen wird es immer Abweichungen vom nationalen Steuersatz
zur Konzernsteuerquote geben. Die Konzernsteuerquote ist auch für
Vergleiche bzw. Schlussfolgerungen in Bezug auf eine zutreffende und
umfängliche Besteuerung nicht aussagefähig. Denn gerade Konzerne
haben z. B. oftmals hohe Aufwendungen für Forschung und
Entwicklungsausgaben, die staatlich gefördert werden und damit die
Steuerlast drücken. Auch werden konzerninterne Dividendenzahlungen
aus der Steuerquote herausgerechnet, wodurch das Bild weiter verzerrt
wird.

Ähnliche Verzerrungen gibt es im Übrigen auch bei Arbeitnehmern,
die aber auch - zutreffenderweise - nicht in Frage gestellt werden.
Ein Arbeitnehmer mit einem Einkommen von 55.000 Euro und einen
Spitzensteuersatz von 42 Prozent zahlt im Durchschnitt bezogen auf
sein gesamtes Einkommen ebenfalls weniger als 30 Prozent
Durchschnittssteuersatz. Gleiche Effekte treten entsprechend auch bei
Unternehmen ein, unabhängig ob sie rein national oder
grenzüberschreitend tätig sind.

Die Veröffentlichung der sogenannten länderbezogenen Berichte über
die Steuerzahlungen kann auch nicht für mehr Transparenz und
Steuergerechtigkeit sorgen. Im Gegenteil: Sie bieten Anlass zur
Fehlinterpretation und könnten den bisherigen Weg der Maßnahmen gegen
Steuervermeidung konterkarieren. Besser ist daher ein Austausch auf
Gegenseitigkeit. Denn Staaten könnten ihre Datenlieferung an die
EU-Staaten einstellen, wenn sie selbst die Daten aus der
Öffentlichkeit ohne Preisgabe ihrer eigenen Informationen bekämen. Da
die Datenbasis ausschließlich für die Steuerbehörden erhoben wurde,
wäre eine zutreffende Interpretation durch den Normalbürger zudem
sehr schwierig. Auch darf die Wettbewerbsgleichheit der Unternehmen
nicht in Frage gestellt werden."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

671619

weitere Artikel:
  • Quitterer kandidiert in Berlin München (ots) - Der kommende 122. Deutsche Ärztetag im Mai 2019 in Münster wird auch ein Wahl-Ärztetag. Der amtierende Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Dr. Gerald Quitterer, hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK) angemeldet. Quitterer, Klasse 1956, ist Facharzt für Allgemeinmedizin und seit 1986 in Eggenfelden/Niederbayern niedergelassen. Hier betreibt er eine überörtliche Gemeinschaftspraxis mit vier angestellten Ärztinnen und Ärzten. Quitterer ist Hausarzt "mit Leib und mehr...

  • Gauland: Migrationsbericht liefert keinen Grund zum Jubeln Berlin (ots) - Zur Vorstellung des Migrationsberichts erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland: "Der vor Eigenlob strotzende Auftritt von Innenminister Seehofer bei der Verkündung des Migrationsberichts kann nicht über die zahlreichen offenen Baustellen beim Thema Einwanderung hinwegtäuschen. Die Zuwanderung nach Deutschland liegt mit über einer Million Einwanderer pro Jahr auch weiterhin auf einem inakzeptabel hohen Niveau. Die Zuwanderer kommen vorwiegend nicht aus Kriegsgebieten, sondern aus wirtschaftsschwachen mehr...

  • Birgit Bessin: "Die AfD setzt auch weiterhin auf Qualität statt Quote" Potsdam (ots) - SPD, Linke und Grüne haben sich im Landtag Brandenburg darauf geeinigt, das Parlament zukünftig paritätisch, also per Diktat jeweils zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzen zu wollen. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion, Birgit Bessin: "Wenn ich mir ansehe, wer schon heute für die Altparteien als Abgeordneter im Landtag sitzt, kann ich das Vorgehen von roter-roter Regierung und grüner Scheinopposition nur belächeln. Da scheint schon häufiger mehr die Quote als die Qualität eine mehr...

  • Tobias Reiß enttäuscht von Grünen und SPD - Festschreibung des Klimaschutzes in der Bayerischen Verfassung nicht auf die lange Bank schieben München (ots) - "Es ist enttäuschend, dass sich SPD und Grüne nun mit der AfD in der Gruppe der Fraktionen einreihen, die den Klimaschutz für politische Spielchen benutzen. Wir dachten, dass der Schutz unseres Klimas als Staatsziel weitgehend unstrittig sei." Mit diesen Worten kritisiert Tobias Reiß, der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, das Manöver von SPD und Grünen, mit dem eine Abstimmung der bayerischen Wählerinnen und Wähler gemeinsam mit der Europawahl unmöglich gemacht würde. mehr...

  • Kfz-Gewerbe: Grenzwerte aussetzen und neu bewerten Bonn (ots) - Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fordert, die Diskussion um NOx-Grenzwerte in Berlin und Brüssel auf Basis eines realistischen und wissenschaftlich abgesicherten Szenarios für den Straßenverkehr zu führen. Laut ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn unterstütze der ZDK daher den Vorschlag einer Gruppe von Lungenfachärzten, die Grenzwerte für NOx und Feinstaub zunächst auszusetzen, bis wissenschaftlich begründete Klarheit herrsche. Wie absurd diese Diskussion insbesondere um den NOx-Grenzwert sei, hätten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht