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NOZ: Bund tritt Zehntausende Hektar kostenlos an Naturschützer ab

Geschrieben am 21-01-2019

Osnabrück (ots) - Bund tritt Zehntausende Hektar kostenlos an
Naturschützer ab

FDP spricht von ideologischer Strukturpolitik - Flächenkauf mit
350 Millionen gefördert

Osnabrück. Der Bund hat in den vergangenen Jahrzehnten
Zehntausende Hektar Fläche unentgeltlich an Naturschutzorganisationen
und Stiftungen übertragen. Das geht aus einer Antwort der
Bundesregierung auf Anfrage der FDP hervor, berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung". Zudem hat die Regierung den Kauf von weiteren
370.000 Hektar zu Naturschutzzwecken mit etwa 350 Millionen Euro
gefördert. FDP-Politiker Karlheinz Busen spricht von "ideologisch
motivierter Strukturpolitik".

Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilt, seien allein in
den vergangenen drei Legislaturperioden 123.000 Hektar
"naturschutzfachlich bedeutsame Flächen" als Nationales Naturerbe
ausgewiesen und an die Bundesländer, Naturschutzverbände oder die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übergegangen. Dabei habe es sich
beispielsweise um alte Militärflächen, Bergbaulandschaften oder das
Grüne Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gehandelt. Im
aktuellen Koalitionsvertrag haben Union und SPD zudem
festgeschrieben, weitere mehr als 30.000 Hektar Naturerbe-Fläche
ausweisen zu wollen. Der Großteil soll aus ehemaligem DDR-Besitz
kommen.

Darüber hinaus fördert die Bundesregierung massiv den Aufkauf von
Flächen zu Naturschutzzwecken. Laut Ministerium sind über das 1979
aufgelegte Programm "chance.natur - Bundesförderung Naturschutz"
bislang 80 Naturschutzgroßprojekte mit einer Gesamtfläche von 370.000
Hektar unterstützt worden. Insgesamt habe der Bund rund 500 Millionen
Euro für die Förderung bereitgestellt, davon 350 Millionen Euro für
den Grunderwerb, schreibt das Ministerium. "Die erworbenen Flächen
werden naturschutzgerecht bewirtschaftet oder [...] einer
eigendynamischen Entwicklung überlassen." Projektträger seien
überwiegend Kommunen oder Naturschutzorganisationen.

FDP-Parlamentarier Karlheinz Busen sprach "ideologischen
Naturschutzmaßnahmen" auf einer Gesamtfläche größer als Berlin und
das Saarland zusammen. "Statt Flächen wirtschaftlich naturnahe zu
nutzen, werden gewachsene Werte durch einen verwildernden Naturschutz
ausgerottet", so Busen. "Wir brauchen dringend ein ideologiefreies
Naturschutzgesetz mit einer Stärkung des eigentumsfreundlichen
Vertragsnaturschutzes." Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
wehrte sich gegen die Kritik. Sie verwaltet etwa 70.000 Hektar an
Naturerbeflächen verteilt auf zehn Bundesländer. Generalsekretär
Alexander Bonde sprach auf Anfrage der "NOZ" von einer "ökologischen
Erfolgsgeschichte". Die Stiftung "fördert und erhält auf ihren
Naturerbeflächen die Strukturvielfalt und den Reichtum an heimischen
Tier- und Pflanzenarten in unterschiedlichen Lebensräumen".



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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