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NOZ: Bürger beantragten 2018 erneut mehr Kleine Waffenscheine

Geschrieben am 15-01-2019

Osnabrück (ots) - Bürger beantragten 2018 erneut mehr Kleine
Waffenscheine

Auch Zahl der Schusswaffen steigt / Polizeigewerkschaft warnt vor
Scheinsicherheit und wachsender Gewalt

Osnabrück. Der Trend zur Selbstbewaffnung hält in Deutschland an:
Die Zahl der Bürger mit Kleinem Waffenschein ist auch 2018 erneut
gestiegen. Am 31. Dezember waren im Nationalen Waffenregister 610.937
Inhaber Kleiner Waffenscheine gemeldet. Das waren 53.377 oder 9,6
Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Dies zeigen Daten des
Bundesinnenministeriums, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
vorliegen. Diese Lizenzen erlauben es, Schreckschusspistolen oder
Pfefferspray zu tragen. Der Zuwachs hat sich dabei allerdings etwas
abgeschwächt. Im Jahr 2017 war die Zahl der Kleinen Waffenscheine
noch um 87.800 gestiegen, 2016 - vor allem nach den Übergriffen in
der Kölner Silvesternacht - sogar um 183.830.

Auch die Zahl der Schusswaffen, die in Deutschland in privater
Hand sind, ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Sie stieg um
27.000 auf knapp 5,4 Millionen Waffen und Waffenteile. Die meisten
davon (3,6 Millionen) waren sogenannte Langwaffen, also etwa
Jagdgewehre, Büchsen und Flinten.

Die Gründe für die zunehmende Bewaffnung sind vielschichtig. Die
Polizeigewerkschaft sieht bei vielen Bürgern ein wachsendes latentes
Unsicherheitsgefühl - etwa weil sich Nachrichten über Kriminalität
sehr schnell verbreiteten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der
Polizei GdP, Oliver Malchow, warnte davor, dass der Einsatz von
Schreckschusswaffen neue Gewalt hervorrufen könne: "Solche Waffen
suggerieren eine trügerische Sicherheit oder auch höhere
Verteidigungsbereitschaft. Genau das kann eine Lage eskalieren lassen
und den Nutzer möglicherweise selbst zum Straftäter machen." Der
Träger sei zudem in höherer Gefahr, weil sein Gegenüber nicht
erkennen könne, ob es sich um eine Schreckschusspistole handle.

Die Linke verwies darauf, dass der Trend zur zunehmenden
Bewaffnung umgekehrt proportional zur rückläufigen Entwicklung
schwerer Gewalttaten verlaufe. Die Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke
sagte: "Das ist ganz offensichtlich die Folge der Panikmache durch
Law-and-Order-Politiker wie Innenminister Horst Seehofer und rechte
Hetzer wie die AfD."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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