(Registrieren)

Medienkompetenz und Recht auf anonyme Meinungsäußerung statt Social Bots-Hysterie

Geschrieben am 17-12-2018

Berlin (ots) - Patrick Breyer, Bürgerrechtler und Spitzenkandidat
der Piratenpartei zur Europawahl, kritisiert die Pläne von Union, SPD
und Grünen [1] [2] , nationale Regeln zur Kennzeichnung von "Social
Bots" einzuführen:

"Nach dem NetzDG-Zensurgesetz wollen deutsche Internetausdrucker
wieder einmal das globale Netz im nationalen Alleingang regieren. Ihr
hilfloser Vorstoß ist durchsichtig: Das Netz bedroht die Diskurs- und
Themenherrschaft der Mächtigen. Weil Union und SPD bei der
anstehenden Europawahl abgestraft zu werden drohen, wollen sie
unbequeme Kritik und Debatten mundtot machen."

Um Social Bots erkennen und kennzeichnen zu können, müssten
soziale Netzwerke Identifizierungs- und Klarnamenspflichten einführen
oder verschärfen. Die Kennzeichnungspflicht ist eine indirekte
Kampfansage an die anonyme Meinungsäußerung im Netz. Das Recht auf
anonyme digitale Meinungsäußerung ist aber z.B. für Stalking-Opfer,
Whistleblower oder demokratische Oppositionelle in Diktaturen extrem
wichtig.

"Eine Kennzeichnung ist völlig wirkungslos gegen Gerüchte und
Kampagnen. Das Schüren von Vorurteilen und Hetzkampagnen ist viel
älter als das Internet, wie gerade der CDU bestens bekannt ist.

Der richtige Weg ist, Aufklärung, Bildung und Medienkompetenz zu
fördern: Im Zeitalter der digitalen Revolution muss jeder lernen, die
Glaubwürdigkeit von Quellen einzuschätzen, Behauptungen zu überprüfen
und bei Grenzüberschreitungen aktiv gegenzuhalten. Eine offene
Gesellschaft braucht Zivilcourage von unten, nicht Zensur von oben."

Hintergrund: Breyer klagt zurzeit vor Bundesverfassungsgericht und
Europäischem Menschenrechtsgerichtshof gegen das deutsche Verbot
anonymer Prepaid-Mobiltelefonkarten. Internetnutzern empfiehlt er die
Nutzung alternativer, anonymer sozialer Medien wie Mastodon,
Friendica oder Diaspora.

[1] http://ots.de/Ki2lSw

[2] http://ots.de/Qa1f8L



Pressekontakt:
Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse
Telefon: 030 / 60 98 97 510 Fax: 030 / 60 98 97 519

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

667729

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: SPD begrüßt Streiks bei Amazon Düsseldorf (ots) - Trotz des Weihnachtsgeschäfts hat die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe die Streiks bei Amazon in Leipzig und Nordrhein-Westfalen begrüßt. "Seit Jahren wird bei Amazon dafür gestreikt, dass endlich ein Tarifvertrag für den Versandhandel zur Anwendung kommt", sagte Kolbe der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). In Deutschland sollte das eine Selbstverständlichkeit sein, forderte die Arbeitsmarktexpertin. "Ich habe großes Verständnis und großen Respekt für die Streikenden." Unverständlich sei ihr mehr...

  • Keine neuen Mechanismen für Nutzenbewertung (FOTO) Berlin (ots) - Anlässlich der Verbändeanhörung zum Referentenentwurf des Gesetzes für sichere Arzneimittelversorgung (GSAV) warnt der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) vor übereilten Entscheidungen. Dazu Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des BPI: "Wir brauchen keine neue Mechanismen für die Zusatznutzenbewertung von Arzneimitteln, die als Orphan Drugs oder mit einer bedingten Zulassung in den Verkehr gebracht worden sind. Die Erfahrungen zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und mehr...

  • Weidel: Keine Kürzung, sondern Einstellung von Sozialleistungen für doppelt registrierte Asylbewerber Berlin (ots) - Die Forderung der 16 Ministerpräsidenten, Asylbewerbern Sozialleistungen dann zu kürzen, wenn sie bereits in einem anderen EU-Staat registriert sind, geht der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel nicht weit genug: "Der Staat sollte die Zuwendungen für hiervon betroffene Migranten nicht nur kürzen, sondern ganz einstellen. Darüber hinaus müssen Asylbegehrende in die EU-Länder zurückgeführt werden, in denen sie bereits registriert sind. In unserem Land erhaltene Gelder sind zudem zurückzuzahlen." Pressekontakt: mehr...

  • Gauland: Bürger brauchen keine Durchhalteparolen Berlin (ots) - Nach einem Bericht der Bild beziehen zwei von drei Migranten (63,7 Prozent) aus den wichtigsten Flüchtlingsländern Hartz IV. Dazu teilt der Vorsitzende der AfD-fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, mit: "Man muss Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer fast dankbar sein, dass er vergangene Woche versucht hat, sich mit seinen leichtfertigen Äußerungen über die angeblich gelungene Integration der Flüchtlinge lieb Kind bei der Bundesregierung zu machen. Denn Kramer hat mit seiner abenteuerlichen Behauptung, mehr...

  • Hate Speech: Landesregierung antwortet zur Situation in Hessen Wiesbaden (ots) - Sorgt die Hessische Landesregierung dafür, dass Täter von Hassrede und Hasskommentaren im Netz konsequent bestraft werden? Das wollte der Landtagsabgeordnete Stefan Müller (FDP) in einer Kleinen Anfrage wissen. Nach monatelangem Warten liegen nun die Antworten auf die Anfrage vor. Nach Meinung von Campact zeigen sie, dass die Landesregierung das Thema zwar erkennt, aber viel zu wenig dagegen unternimmt. Der aktuelle Verdacht gegen Frankfurter Polizisten, die eine türkische Anwältin und ihr Kind mit rassistischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht