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BAP Job-Navigator 12/2018: »Work-Life-Balance« / Zu wenige Unternehmen kommunizieren konkrete Angebote zur Work-Life-Balance

Geschrieben am 13-12-2018

Berlin (ots) - Zahlreiche Studien belegen, dass die
Work-Life-Balance für viele Arbeitnehmer immer wichtiger wird und als
Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers eine zentrale Rolle spielt.
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der
Personaldienstleister (BAP), erläutert: "Hinter Work-Life-Balance
versteckt sich allerdings weit mehr als nur die flexible
Arbeitszeitgestaltung. So sind es vor allem individuelle
Mitarbeiterbedürfnisse, auf die Unternehmen heutzutage reagieren
sollten. Unternehmen punkten unter anderem, wenn sie ihren
Mitarbeitern Verständnis und Unterstützung in schwierigen
Situationen, wie z. B. bei der Pflege von Angehörigen, bieten und den
nicht immer ganz leichten Spagat zwischen Beruf und Privatleben
möglich machen." Welche Angebote es zur Work-Life-Balance gibt und
wie beziehungsweise ob Unternehmen diese überhaupt in
Stellenangeboten kommunizieren, ist Thema des aktuellen BAP
Job-Navigators. Untersucht wurden 1.208.676 Jobangebote, die im
November 2018 veröffentlicht wurden. Während flexible
Arbeitszeitmodelle auf dem besten Wege sind, etablierte
Mitarbeiterangebote zu werden, bilden Jobsharing oder Sabbaticals
noch die große Ausnahme.

Flexiblere Arbeitszeitgestaltung bleibt Top-Begriff

Die "flexible Arbeitszeitgestaltung" ist und bleibt das wichtigste
Work-Life-Balance-Schlagwort. In 6,7 Prozent der Stellenanzeigen
hoben die Unternehmen dieses Arbeitszeitmodell hervor. Spannend ist,
dass dieses Argument besonders in Stellenangeboten für
Berufseinsteiger genannt wird. In 12 Prozent der an Young
Professionals gerichteten Stellenanzeigen spielte demnach die
flexible Zeiteinteilung eine Rolle. Zum Vergleich: Das Angebot
flexibler Arbeitszeiten für Berufserfahrene lag lediglich bei 6
Prozent. Besonders in der Informations- und Kommunikationsbranche (19
Prozent), aber auch in der Öffentlichen Verwaltung (17 Prozent) sowie
der Energieversorgung (17 Prozent) und der Finanz- und
Versicherungsbranche (15 Prozent) werden den Bewerbern flexible
Arbeitszeitmodelle geboten.

Neben den flexiblen Modellen wird auch die Teilzeitarbeit immer
attraktiver. In 7 Prozent der Stellenanzeigen hatten potentielle
Kandidaten die Wahl, ob sie in Teil- oder Vollzeit arbeiten möchten.
In rund 74.000 Stellenanzeigen (6,1 Prozent) offerierten Unternehmen
ausschließlich das Arbeiten in Teilzeit. Insbesondere im Gesundheits-
und Sozialwesen (17 Prozent), der Branche Erziehung und Unterricht
(14,5 Prozent) und der Öffentlichen Verwaltung (13,2 Prozent) wurden
viele Teilzeitstellen angeboten. Die Quote in der Personal- und
Zeitarbeitsbranche ist dagegen mit 2,9 Prozent eher gering. Bei
genauerer Betrachtung der Berufsgruppen wird deutlich, dass hier vor
allem die Gesundheits- und Sozialberufe von der Zeitarbeit
profitieren können. 13,3 Prozent der Zeitarbeits- und
Personaldienstleitungsstellenangebote für Gesundheits- und
Sozialberufe stellten Teilzeitbeschäftigung in Aussicht. Im
bundesweiten Vergleich schnitten neben dem Saarland (7,3 Prozent) vor
allem die Stadtstaaten Berlin (6,6 Prozent) und Hamburg (6,4 Prozent)
gut ab. Die wenigsten Teilzeitangebote gab es in Sachsen und
Sachsen-Anhalt (jeweils 4,6 Prozent) sowie in Bremen (4,5 Prozent).

Home-Office-Optionen weiterhin gering, Sabbaticals und Jobsharing
bleiben die Ausnahme

Ein bei Bewerbern immer beliebteres Arbeitszeitmodell - das
Home-Office - konnte sich auf Unternehmensseite bisher weniger
durchsetzen (2,4 Prozent). Mit großem Abstand kommen die meisten
Stellenangebote mit Home-Office-Option aus der Informations- und
Kommunikationsbranche (9,7 Prozent). Der insgesamt geringe Anteil der
arbeitsplatzunabhängigen Beschäftigung lässt vermuten, dass seitens
der Unternehmen nach wie vor wenig Vertrauen in die Effizienz von
Heimarbeit gesetzt wird oder aber schlichtweg die vorhandene
Infrastruktur beziehungsweise die Arbeitsprozesse dieses Modell nicht
zulassen. Im regionalen Vergleich standen in Hamburg mit rund 4,3
Prozent noch die meisten Jobs mit Home-Office-Option zur Verfügung.
Wer in Brandenburg auf das Arbeiten von zu Hause setzt, für den
standen die Chancen mit knapp einem Prozent deutlich schlechter.

Die Möglichkeit, ein Sabbatical zu machen (0,3 Prozent), sowie
Jobsharing-Angebote (0,1 Prozent) sind nach wie vor die großen
Ausnahmen im aktuellen Stellenmarkt. Vorreiter in Sachen Sabbatical
waren im November die Finanz- und Versicherungsbranche (1,7 Prozent)
sowie die Branche Verkehr und Lagerei (1,3 Prozent).

Potenzial von gesundheitsfördernden Maßnahmen noch lange nicht
ausgeschöpft

Neben den klassischen Arbeitszeitmodellen bieten auch
gesundheitsfördernde Programme eine Möglichkeit, die Balance zwischen
Arbeit und Privatleben zu fördern. So können Betriebssport oder
Vergünstigungen für Fitnessstudios das Wohlbefinden der Mitarbeiter
steigern. Mit einem Anteil von 3 Prozent wird diese Leistung von den
Unternehmen in ihren Jobangeboten jedoch noch recht selten
kommuniziert.

Auch auf spezielle Angebote für Eltern, wie das Angebot eines
Betriebskindergartens oder Zuschüsse bei der Kinderbetreuung im
Allgemeinen, setzten nur wenige Unternehmen. In gerade einmal 0,6
Prozent der Jobangebote wurden diese Leistungen explizit erwähnt.

Fazit: Unternehmen verschenken wertvolle Imagepunkte in der
Bewerberkommunikation

Die personalsuchenden Unternehmen gehen in ihren
Stellenausschreibungen nur selten auf konkrete Modelle und Leistungen
ein und schwächen sich unnötigerweise in ihrem Auftreten als
Arbeitgeber. Selbst der Oberbegriff "Work-Life-Balance" wurde in nur
3,6 Prozent der Stellenanzeigen kommuniziert. "Oft werden
Mitarbeiterangebote in den Stellenanzeigen nicht genannt, weil sie im
Unternehmen als selbstverständlich angesehen werden. Doch genau diese
Leistungen, die nicht unmittelbar etwas mit der konkreten Position zu
tun haben, bilden oft einen entscheidenden Aspekt in der
Bewerberkommunikation. Darüber kann sich ein Unternehmen von seinen
Konkurrenten abheben und einen passenden Kandidaten als Arbeitgeber
überzeugen", betont BAP-Hauptgeschäftsführer Thomas Hetz.

Grafik zu der Meldung unter: https://bit.ly/2Etv4Fg

Über den BAP Job-Navigator

Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 200
Printmedien, 158 Online Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und
der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im Zeitraum November
2018 wurden insgesamt 1.208.676 Stellenanzeigen von über 152.322
Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle
geschaltet wurden, werden diese zusammengefasst und nicht mehrfach
gezählt.

Über den BAP

Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs-
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter
www.personaldienstleister.de.



Pressekontakt:
Tobias Hintersatz
Abteilung Presse
Marketing | Öffentlichkeitsarbeit

Bundesarbeitgeberverband der
Personaldienstleister e.V. (BAP)
Universitätsstr. 2-3a
10117 Berlin

Telefon: +49 30 206098 -30
Telefax: +49 30 206098 -39

E-Mail: presse@personaldienstleister.de
Internet: www.personaldienstleister.de

Hauptgeschäftsführer: Thomas Hetz
Vereinsregister: Amtsgericht Berlin Charlottenburg
Vereinsregister-Nummer: VR 31815 B

Original-Content von: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP), übermittelt durch news aktuell


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