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Für mehr Recycling und Klimaschutz: Deutsche Umwelthilfe fordert gesetzlich geregelte Produktverantwortung für Hersteller von Teppichböden

Geschrieben am 04-12-2018

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Zur Studie
http://ots.de/sLqYHx
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Berlin (ots) - Rund 400.000 Tonnen alte Teppichböden werden jedes
Jahr in Deutschland verbrannt und belasten das Klima -
Teppichbodenhersteller müssen für weniger Schadstoffe und mehr
Recycling ihrer Produkte sorgen - Einführung einer gesetzlichen
Produktverantwortung nötig - Neuer Forschungsbericht des unabhängigen
Beratungsinstituts Eunomia bestätigt die Bedeutsamkeit der
Produktverantwortung für eine nachhaltige Teppichbodenindustrie

Anlässlich der Weltklimakonferenz in Kattowitz fordert die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) die gesetzliche Einführung des Prinzips
der Produktverantwortung für Hersteller von Teppichböden. Sie sollten
dazu verpflichtet werden, ihre Produkte wiederverwendbar und
recyclingfähig zu gestalten, ein Sammelsystem aufzubauen und ein
Recycling nach dem Produktlebensende sicherzustellen. Das Prinzip der
Produktverantwortung, bei denen Hersteller die Verantwortung und
Kosten des Umgangs mit ihren Produkten am Ende des Lebenszyklus
übernehmen, werden von den EU-Institutionen als geeignetes Mittel zur
Erreichung von Recycling- und Klimaschutzzielen empfohlen.

Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 400.000 Tonnen alte
Teppichböden verbrannt - mit negativen Folgen für das Klima. Durch
die Verbrennung werden nicht nur massenhaft wertvolle Kunststoffe
vernichtet, sondern auch unnötigerweise Klimagase freigesetzt.
Klimaschonender wäre die Verwendung bereits hergestellter
Materialien, anstatt Teppichböden aus Neumaterial zu produzieren.
Damit die Produkte stofflich optimal genutzt werden können, muss
jedoch das Ökodesign von vornherein stimmen. Weil die Hersteller
hierzu bislang keine ausreichende Bereitschaft zeigen, sollten sie
durch eine gesetzlich festgelegte Produktverantwortung dazu
verpflichtet werden.

"Teppichböden enthalten hochwertige, für das Recycling geeignete
Kunststoffe. Diese werden jedoch nicht genutzt, sondern nahezu
vollständig verbrannt. Wir sprechen bei rund 400.000 Tonnen
Teppichböden im Jahr von bedeutsamen Mengen. In der
Verpackungsbranche und bei der Entsorgung von Elektroaltgeräten wird
ein großer Aufwand um jeden Prozentpunkt beim Recycling betrieben.
Umso unverständlicher ist es, dass Hersteller von Teppichböden mit
der Verbrennung von Wertstoffen nahezu unbemerkt eine steinzeitliche
Entsorgungs- und Klimapolitik betreiben. Bundesumweltministerin
Svenja Schulze muss endlich eingreifen und durch die Einführung einer
gesetzlichen Produktverantwortung sicherstellen, dass dieser
Industriebereich Ökodesign, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz in
der Praxis umsetzt", sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

"Wir schätzen die Rücknahmemengen von Teppichen für ein Recycling
auf rund drei Prozent der in Verkehr gebrachten Menge. Das ist mit
einer nachhaltigen Produktpolitik, dem Klimaschutzziel der
Bundesregierung und der Abfallhierarchie des
Kreislaufwirtschaftsgesetzes nicht vereinbar. Ein ´Weiter so´ darf es
nicht geben. Dass recyclingfähige Produkte und Rücknahmesysteme in
der Teppichbodenbranche umsetzbar sind, zeigen Unternehmen wie Desso
und Interface. Doch solche guten Initiativen sind seit Jahrzehnten
leider die Ausnahme", kritisiert der DUH-Leiter für
Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Ein am 4. Dezember 2018 von Eunomia Consulting & Research Ltd im
Auftrag der Changing Markets Foundation veröffentlichter
Forschungsbericht gibt Entscheidungsträgern in EU-Mitgliedstaaten
wichtige Hinweise darauf, welche Maßnahmen notwendig sind, um die
Teppichbodenindustrie nachhaltiger zu gestalten. Eunomia ist ein
unabhängiges Beratungsinstitut mit besonderer Expertise im Bereich
Kreislaufwirtschaft.

Der Eunomia-Bericht zur Kreislaufführung von Teppichböden enthält
konkrete Vorschläge für verbindliche Ökodesign-Anforderungen,
Mindeststandards für recycelte Inhaltsstoffe und einen Produktpass
für Teppichböden mit Angaben zur Materialzusammensetzung. Neben der
Produktverantwortung, werden auch Anreizsysteme zur Nachfrage nach
Recyclingprodukten, wie zum Beispiel die öffentliche Beschaffung
sowie ein EU-weites Label für "grüne Teppichböden" empfohlen. "Die
Ergebnisse des Forschungsberichtes von Eunomia zeigen, dass
Produktverantwortung, Recyclingfähigkeit und ein grünes Produktlabel
zentrale Elemente sind, um eine echte Kreislaufwirtschaft für
Teppichböden zu entwickeln. Wir sehen uns in unseren bisherigen
Forderungen bestätigt", sagt Fischer.

Links:

Hintergrundinformationen zur Entsorgung von Teppichböden:
https://www.duh.de/teppichrecycling/

Eunomia Research & Consulting Ltd im Auftrag der Changing Markets
Foundation "Policy Toolkit for Carpet Circularity in EU Member
States": http://l.duh.de/p181204



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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