(Registrieren)

Europas Kommunen setzen auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge: Nachfrage übertrifft das Angebot

Geschrieben am 30-11-2018

München (ots) - Viele europäische Städte müssen schnell für
bessere Luft sorgen. Dabei setzen Kommunen immer öfter auf die
Brennstoffzellentechnologie, die bei ihren Fahrzeugflotten,
Wärmeerzeugungs- sowie Industrieprozessen eine emissionsfreie
Alternative bietet. Antriebs- und Kraftstoff ist dabei der
Wasserstoff. So wollen laut einer aktuellen Studie von Roland Berger
ca. 90 europäische Städte in den kommenden fünf Jahren rund 1,8
Milliarden Euro in diese Zukunftstechnologie investieren. Während die
notwendige Infrastruktur aufgebaut wird, hinkt vor allem die
Autoindustrie noch hinterher: Es fehlt an verfügbaren Fahrzeugen.

"Gerade in Europa ist in den vergangenen Jahren viel Geld in die
Batterietechnologie geflossen", erklärt Yvonne Ruf, Partner von
Roland Berger. "Die Brennstoffzelle führte lange wegen geringer
Nachfrage ein Schattendasein. Wir erleben derzeit allerdings eine Art
Renaissance für die Brennstoffzelle." Yvonne Ruf zählt zu den Autoren
der Studie "Fuel Cells and Hydrogen for Green Energy in European
Cities and Regions", die Roland Berger im Auftrag des The Fuel Cells
and Hydrogen Joint Undertaking (FCH) erstellt hat.

Europas Städte wollen in Wasserstofftechnologie stark investieren

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen gelten als
Schlüsseltechnologie, um klima- und gesundheitsschädliche
Treibhausgase zu reduzieren. Insbesondere im Flottenbetrieb und
Schwerlastbereich können solche Fahrzeuge durch kurze
Betankungszeiten und größere Reichweiten auftrumpfen. Das haben auch
die befragten 89 europäischen Kommunen erkannt: Sie planen in den
nächsten fünf Jahren Investitionen von bis zu 1,8 Milliarden Euro in
Stadtbusse, Autos und Lieferwagen mit Brennstoffzellen sowie in
Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion und
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Mittelfristig wollen sie auch
entsprechend ausgestattete Müllwagen, Züge und Schiffe anschaffen.

Die Umrüstung verspricht nicht nur Umwelt-, sondern auch
Wirtschaftseffekte: Der globale Industrieverband Hydrogen Council
rechnet damit, dass bis 2050 sogar rund 30 Millionen zusätzliche
Arbeitsplätze entstehen werden. Der Einsatz der
Wasserstofftechnologie wird jährliche Umsätze von rund 2.000
Milliarden Dollar weltweit generieren - falls der Wasserstoff sich
als globaler Energieträger durchsetzt und bis zu 18 Prozent der
globalen Energienachfrage abdeckt.

Schlechtes Modellangebot und geringe Stückzahlen bei Fahrzeugen

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Pläne der meisten Kommunen
konkret und entsprechende Fördermittel bereits bewilligt oder
mindestens bereits beantragt sind. Dazu gehört auch der Aufbau
eigener Tankstellen. Vor allem ab dem Jahr 2022 soll es demnach zu
einem zügigen Ausbau des Netzes kommen; der nötige Wasserstoff soll
überwiegend durch Elektrolyse vor Ort hergestellt werden.

Bei der Umsetzung ihrer Pläne stoßen die befragten Regionen und
Kommunen allerdings auf einige Hürden. Weil derzeit nur wenige - vor
allem asiatische - Hersteller kommerziell nutzbare Busse, Lieferwagen
und Autos in kleinen Stückzahlen anfertigen, übersteigt die Nachfrage
das Angebot. Laufende Ausschreibungsverfahren wurden offenbar bereits
zurückgezogen. Zusätzlicher Bedarf an LKW und Zügen dürfte in Kürze
aus dem privaten Logistikbereich auf die Anbieter zukommen. Die
Autoren empfehlen deshalb eine deutliche Ausweitung der
Produktionskapazitäten vor allem bei europäischen Herstellern, die
bislang oft nur nach Auftrag oder mit langen Lieferzeiten fertigen.

"Der Brennstoffzellenantrieb mit Wasserstoff ist gerade im
Schwerlastbereich und Flottenbetrieb eine wettbewerbsfähige
Technologie. Wenn die flächendeckende Umrüstung auf emissionsfreie
Flotten gelingen soll, müssen die Hersteller jetzt dringend
investieren, um sich wichtige Marktanteile zu sichern", rät Heiko
Ammermann, Senior Partner von Roland Berger und Leiter des Competence
Centers Transportation.

Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

The Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking

The Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking ist eine
öffentlich-private Partnerschaft, an der unter anderem die
Europäische Kommission, die europäische Industrie im Bereich
Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologien und verschiedene,
Forschungseinrichtungen beteiligt sind.

Roland Berger

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220
Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Roland Berger
Claudia Russo
Head of Marketing & Communications
Germany, Austria and Switzerland
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: Claudia.Russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com

Original-Content von: Roland Berger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

665316

weitere Artikel:
  • Chinesische Delegation zu Gast bei Quh-Lab / Großes Interesse der Shandong Food Industry an neuen Forschungsarbeiten aus Siegen (FOTO) Siegen (ots) - Eine chinesische Delegation der Shandong Food Industry war Ende November 2018 zu Gast bei Dr. Martin Frettlöh, Geschäftsinhaber der in Siegen ansässigen Firma Quh-Lab Lebensmittelsicherheit. Im Mittelpunkt des Besuchs standen die neuen Forschungsarbeiten des Veterinärmediziners. Frettlöh arbeitet unter anderem an einem Verfahren zum schnellen Nachweis von krankmachenden Bakterien in Lebensmitteln und einer alternativen, veganen Methode, um protein- und vitaminreiche Lebensmittel zu erzeugen. Einen ersten Meilenstein mehr...

  • ATOS übernimmt Mediapark Klinik Köln München (ots) - ATOS übernimmt Mediapark Klinik Köln Die ATOS Kliniken erweitern ihr Angebot in Köln und haben einen zweiten Standort, die Mediapark Klinik, in der Rhein-Metropole übernommen. Das Haus versorgt im Schwerpunkt Patienten der Fachbereiche Orthopädie, Neurochirurgie und Sportmedizin. Mit dem Neuzugang baut die Fachklinik-Gruppe ATOS ihre Kompetenz in diesen Bereichen weiter aus. Durch die Übernahme und mit der ATOS Orthoparc Klinik Köln wird ATOS zum größten Anbieter spezialisierter orthopädischer Chirurgie in mehr...

  • Mehrheitsübernahme der NORD/LB Asset Management AG durch Warburg Bank abgeschlossen (FOTO) Hamburg/Hannover (ots) - - Warburg Invest KAG mbH und NORD/LB Asset Management AG in einer Holding zusammengeführt - Gemeinsamer Auftritt unter der Marke Warburg Invest Die zu Jahresbeginn vereinbarte Übernahme der Asset-Management-Aktivitäten der NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale durch die M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA ist nunmehr abgeschlossen. Die erforderlichen Genehmigungen und Beschlüsse liegen zum 30. November 2018 vor. Die Warburg Invest KAG mbH und die NORD/LB Asset Management AG agieren mehr...

  • Bremerhaven entwickelt innovative MICE-Formate: Maritim tagen. Am Fluss der Zeit! (FOTO) Bremerhaven (ots) - Die Seestadt positioniert sich als ideenreicher Gastgeber, um im wachsenden Marktsegment "Meetings, Incentives, Conferences and Events", engl. kurz MICE, zukünftig eine starke Rolle zu spielen. Sowohl in der Bremer Landestourismusstrategie 2025 als auch im kommunalen Tourismuskonzept der Stadt Bremerhaven liegt der Fokus auf einer deutlichen Zunahme von Kongressen und Tagungen in der größten deutschen Stadt an der Nordsee. Bremerhaven bietet ideale Voraussetzungen und eine perfekte Infrastruktur für Veranstaltungen mehr...

  • Interaktiver Unfallatlas um Brandenburg, Rheinland-Pfalz und das Saarland erweitert/Kartenanwendung mit regional tief gegliederten, georeferenzierten Daten zeigt einzelne Unfallstellen auf einen Blick Wiesbaden (ots) - Wo passieren in meiner Stadt die meisten Verkehrsunfälle? Wo gab es Unfälle mit Verkehrstoten? Wo sind Fahrradfahrerinnen und -fahrer besonders häufig verunglückt? Diese Fragen beantwortet seit September 2018 der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Er bietet einen regional tief gegliederten Überblick über Unfälle mit Personenschaden nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen. Jetzt liegt die erste Aktualisierung vor: Erstmals sind auch Daten aus Brandenburg, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht