| | | Geschrieben am 29-11-2018 Durchsuchungen bei der Deutschen Bank - Offshore-Firma schon seit Jahren unter Verdacht
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 Hamburg (ots) - Die Razzia bei der Deutschen Bank steht nach
 Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" offenbar im
 Zusammenhang mit der Gesellschaft "Regula Limited" mit Sitz auf den
 Britischen Jungferninseln. Ausweislich der "Panama Papers" war die
 Gesellschaft mindestens bis Mai 2016 aktiv, auf ihrer Webseite führt
 die Deutsche Bank die "Regula" auch für das Jahr 2017 noch als
 100-prozentige Tochtergesellschaft. Die Firma wurde - so legen es die
 "Panama Papers" nahe - unter anderem benutzt, um Briefkastenfirmen
 von Kunden der Deutschen Bank zu verwalten. Die Gesellschaft war auch
 als Direktor anderer Briefkastenfirmen eingesetzt.
 
 Die Staatsanwaltschaft Frankfurt teilte heute, Donnerstag, 29.
 November, mit, dass die Deutsche Bank über eine Gesellschaft mit Sitz
 auf den Britischen Jungferninseln allein im Jahr 2016 mehr als 900
 Kunden betreute, mit einem Geschäftsvolumen von 311 Millionen Euro.
 Den Namen der Gesellschaft nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Die
 Bank habe Gelder aus mutmaßlichen Steuerstraftaten über
 Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln verbucht,
 vermuten die Ermittler
 
 NDR und SZ haben bereits 2013 über die "Regula Limited" berichtet,
 im Zusammenhang mit den sogenannten "Offshore Leaks". Bereits damals
 sagte ein Sprecher der Deutschen Bank, man könne sich zu der
 konkreten Firma nicht äußern, halte sich aber an alle rechtlichen
 Vorgaben.
 
 In der Folge, das belegten 2016 die "Panama Papers", wickelte die
 Deutsche Bank weitere Kundengeschäfte über die "Regula Limited" ab.
 Reporter von NDR, WDR und SZ haben zuletzt im Frühsommer die Deutsche
 Bank erneut konkret auf die Gesellschaft angesprochen. Damals
 erklärte ein Sprecher, zum Zweck der Gesellschaft könne sich die Bank
 nicht äußern, da die Informationen zu der Firma dem "Geschäfts- und
 Betriebsgeheimnis" unterstehen. Allgemein sagte er, die Deutsche Bank
 stelle sicher, dass "alle maßgeblichen Regeln und Bestimmungen rund
 um die Identifikation des Kunden und zur Bekämpfung von Geldwäsche
 eingehalten werden". Weiter sagte er, man verfüge über entsprechende
 Richtlinien und Verfahren, die so gestaltet seien, "dass das Risiko,
 die Bank für solche Zwecke zu missbrauchen, erkannt wird und
 kontrolliert werden kann".
 
 Aus Ermittlerkreisen ist zu vernehmen, dass die Durchsuchungen bei
 der Deutschen Bank womöglich nur der Auftakt zu weiteren Ermittlungen
 im Zusammenhang mit den "Panama Papers" sein könnten. Das
 Bundeskriminalamt hatte die Daten von einer unbekannter Quelle
 angekauft und in der eigens gegründeten Einheit "Olet" auswerten
 lassen. Im vergangen Jahr hatte die Bundesfinanzaufsicht BaFin noch
 erklärt, dass sie deutsche Geldhäuser im Zusammenhang mit den
 Enthüllungen erhobenen Vorwürfen geprüft habe. "Wir haben
 nachgeforscht, ob auch deutsche Banken in Geschäfte mit
 Mantelgesellschaften und anderen Steuersparkonstruktionen verwickelt
 waren, die über die panamaische Kanzlei Mossack Fonseca liefen. Wir
 wollten herausfinden, ob sie dabei geldwäscherechtliche Vorschriften
 verletzt haben", erklärte der BaFin-Chef Felix Hufeld im Januar 2018.
 Es sehe nach Prüfung der BaFin so aus, als habe keines der Institute
 "im erheblichen Maße gegen geldwäscherechtliche Vorschriften"
 verstoßen.
 
 Fabio de Masi, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken
 im Bundestag, sagte: "Das ist massives Aufsichtsversagen. Die BaFin
 ist mittlerweile Teil des Problems und nicht der Lösung."
 
 "Die BaFin ist gegenüber Banken im Zusammenhang mit
 Finanzkriminalität seit Jahren nachlässig. Es ist gut, dass die
 Strafverfolgungsbehörden offenbar mittlerweile ernst machen", sagte
 Sven Giegold, Finanz-Experte der Grünen im Europaparlament.
 
 Die BaFin wollte sich zu den Vorgängen auf Anfrage nicht äußern
 und verwies auf die Staatsanwaltschaft.
 
 Die Deutsche Bank teilte mit: "Wir waren der Ansicht, dass wir den
 Behörden alle relevanten Informationen zu den 'Panama Papers'
 bereitgestellt hatten. Selbstverständlich werden wir eng mit der
 Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main kooperieren,  da auch uns
 daran gelegen ist, alle Verdachtsmomente aufzuklären." Die Regula
 Limited habe man Ende März 2018 "komplett verkauft".
 
 
 
 Pressekontakt:
 Norddeutscher Rundfunk
 Presse und Information
 Lara Louwien
 Tel.: 040/4156-2312
 Mail: l.louwien@ndr.de
 
 http://www.ndr.de
 https://twitter.com/NDRpresse
 
 Original-Content von: NDR / Das Erste, übermittelt durch news aktuell
 
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