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foodwatch: Klöckners "Strategie" für weniger Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln ist eine Kapitulationserklärung vor den Interessen der Ernährungsindustrie

Geschrieben am 20-11-2018

Berlin (ots) - Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat ihre
"Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und
Salz in Fertigprodukten" vorgestellt. Erklärtes Ziel des Papiers ist
es, "eine gesunde Lebensweise zu fördern" und "den Anteil der
Übergewichtigen und Adipösen in der Bevölkerung zu senken". Dazu
erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei der
Verbraucherorganisation foodwatch:

"Statt die Industrie in die Pflicht zu nehmen, setzt Frau Klöckner
ihren Kuschelkurs mit der Lebensmittelwirtschaft fort. Andere Länder
machen Ernst im Kampf gegen Übergewicht und Fettleibigkeit und führen
Ampelkennzeichnungen ein, beschränken die Werbung an Kinder oder
besteuern überzuckerte Limonaden. Frau Klöckner bittet die Hersteller
freundlich, ein bisschen weniger Zucker in ihre Produkte zu kippen -
und überlässt es den Unternehmen, ob sie mitmachen oder nicht. Bei
der Lebensmittel-Lobby werden heute die Sektkorken knallen, denn
unter Bundesernährungsministerin Klöckner haben Sie nichts zu
befürchten."

Hintergrund:

Das als "Strategie" bezeichnete Papier von
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner bleibt meilenweit hinter
den seit Jahren erhobenen Forderungen und Empfehlungen der
medizinischen Fachwelt zur Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas
zurück. Schon seit Jahren fordern medizinische Fachgesellschaften
oder auch die Weltgesundheitsorganisation wirksame politische
Maßnahmen ein. Noch im Mai dieses Jahres hatte ein breites Bündnis
aus Fachorganisationen und mehr als 2.000 Ärztinnen und Ärzten in
einem Offenen Brief von der Bundesregierung die Einführung einer
Ampelkennzeichnung, gesetzliche Beschränkungen der an Kinder
gerichteten Werbung oder auch die Einführung einer Limo-Steuer nach
dem Vorbild Großbritanniens gefordert. All dies findet sich in Frau
Klöckners Papier nicht wieder. Stattdessen setzt das Ministerium auf
eine freiwillige Selbstverpflichtung der Ernährungsbranche. Dies ist
aus Sicht von foodwatch eine Kapitulationserklärung vor den
Interessen der Ernährungsindustrie.

Quellen und weiterführende Informationen:

- Offener Brief der Fachorganisationen und Ärzteschaft (Mai 2018):
www.t1p.de/c85o



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Dario Sarmadi
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt durch news aktuell


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