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NOZ: DIW-Chef Fratzscher für "Garantiesicherung" statt Hartz IV

Geschrieben am 16-11-2018

Osnabrück (ots) - Auch DIW-Chef Fratzscher für "Garantiesicherung"
statt Hartz IV

Wissenschaftler: Vorstoß der Grünen Schritt in die richtige
Richtung - "Unterstützung statt Bestrafung in den Mittelpunkt
stellen"

Osnabrück. DIW-Chef Marcel Fratzscher unterstützt den Vorschlag
von Grünen-Chef Robert Habeck, das Hartz-IV-System durch eine neuen
"Garantiesicherung" ohne Zwang zur Arbeitsaufnahme zu ersetzen. Der
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin
sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Einführung eines
Garantiesystems bei Sozialleistungen ist prinzipiell gut und richtig.
Das Prinzip der Unterstützung, und nicht mehr das Prinzip der
Bestrafung, muss in den Mittelpunkt der Sozialsysteme rücken."

Das bei weitem größte Problem mit Blick auf Armut und
Arbeitslosigkeit ist nach den Worten von Fratzscher nicht eine
Verweigerung der Betroffenen, "sondern die fehlende Unterstützung und
das Fehlen von Angeboten, die es ermöglichen, über Qualifizierung und
Gesundheitsmaßnahmen wieder eine Chance zu erhalten". Daher sei der
Vorschlag von Habeck ein Schritt in die richtige Richtung.

Fratzscher mahnte zugleich, eine bessere und klügere
Grundsicherung dürfe nicht isoliert betrachtet werden. Die Einführung
eines solchen Garantiesystems mit besseren Bezügen könne nur dann
sinnvoll funktionieren, wenn auch Arbeit sich wieder mehr lohne. Der
Wissenschaftler betonte an dieser Stelle: "20 Prozent aller
Beschäftigten arbeiten im Niedriglohnbereich und zwei Million
Beschäftigte erhalten nicht mal den Mindestlohn, auf den sie Anspruch
haben." Deshalb müsse die Stellung von Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern mit geringen Löhnen verbessert werden - unter anderem
durch schärfere Kontrollen bei der Einhaltung des Mindestlohns und
durch Qualifizierung. Fratzscher: "Ein Garantiesystem kann nur in
einem Paket von Reformen der Sozialsysteme funktionieren."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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