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Westfalenpost: Torsten Berninghaus zum Wisent-Projekt

Geschrieben am 15-11-2018

Hagen (ots) - Dass der Streit um die Wisente heute den
Bundesgerichtshof und damit das höchste deutsche Gericht beschäftigt,
ist bezeichnend. Es zeigt, wie tief der Riss ist, der durch unsere
Region führt. Wittgenstein und Sauerland stehen sich gegenüber. Das
liegt auch daran, dass Prognosen, die dieses viel beachtete
Auswilderungsprojekt möglich gemacht haben, nicht eingetroffen sind
oder Zusagen gebrochen wurden: Lange Zeit wurde ausgeschlossen, dass
es zu Tier-Mensch-Begegnungen kommen könnte. Heute wissen wir: Es
gibt diese Begegnungen. Deshalb ist die Auseinandersetzung vor Ort
emotional. Und darüber hinaus fundamental. Auf der Sachebene geht es
darum, ob die Hinterlassenschaften der Kolosse als Dung oder als
Losung zu bezeichnen sind. Dahinter steckt die Frage, ob es sich bei
der Herde am Rothaarkamm um mangelhaft beaufsichtigte Rindviecher
oder um seltene und somit schützenswerte Wildtiere handelt. Die
Juristen unterscheiden folgerichtig zwischen den Rechten der privaten
Waldbesitzer und den Interessen des Artenschutzes. Im Kern aber geht
es um die Frage, ob unsere Kulturlandschaft derlei archaische
Kreaturen, die seit mehr als 100 Jahren allenfalls in Zoos
anzutreffen waren, noch verträgt. Oder besser: ob wir diese in
unseren Nutzwäldern mit ihren vielfältigen Funktionen zulassen
wollen. Berechtigte wirtschaftliche Interessen prallen auf eine
romantische Vorstellung von Ursprünglichkeit. Am Ende hilft es
vielleicht, die Perspektive zu wechseln. Was werden unsere
Kindeskinder wohl über den heutigen Tag sagen? Werden Sie sagen:
"Damals wurde die Schnapsidee einer Bison-Herde in Tannenschonungen
beerdigt." Oder: "Damals wurde ein kleines Stück Ursprünglichkeit in
unsere heutige auf Effizienz getrimmte Hoch-Zivilisation gerettet."



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


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