(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Abriss allein ist keine Lösung - Bauschaden beim Bundestag muss Konsequenzen haben, Kommentar von Isabell Jürgens

Geschrieben am 11-11-2018

Berlin (ots) - Auf Baustellen geht so einiges schief. Die
Erfahrung machen nahezu alle privaten Häuslebauer, und Berichte des
Bauherren-Schutzbundes belegen eindrucksvoll, dass der
Qualitätsschwund bei den Bauausführungen in Deutschland seit einigen
Jahren rapide zunimmt. Dass es nicht besser läuft, wenn die
öffentliche Hand als Bauherr auftritt, ist den Berlinern spätestens
seit dem Flughafendesaster BER in Schönefeld schmerzlich bewusst. Der
Airport, der vor sechs Jahren eröffnet werden sollte, kostet die
Steuerzahler statt der ursprünglich berechneten zwei Milliarden nun
mehr als sieben Milliarden Euro. Und ob es bei dem avisierten
Eröffnungstermin im Oktober 2020 bleibt, ist offen.

Insofern lassen die Nachrichten von einer anderen Großbaustelle in
Berlin die leiderprobten Berliner aufhorchen: Der Erweiterungsbau des
Bundestages im Regierungsviertel an der Spree hat so gravierende
Mängel, dass ein Abriss ernsthaft zur Debatte steht. Das im Rohbau
fertige Gebäude, das übrigens wie der BER 2012 in Betrieb gehen
sollte, hat Risse in der Bodenplatte, durch die Wasser eindringt.
Gutachten haben noch immer nicht klären können, ob sich der Schaden
beheben lässt. Die Abrissbirne allein ist jedoch keine Lösung des
generellen Qualitätsproblems auf den Bundesbaustellen. Von den 300
Projekten liegen mehr als 40 Prozent nicht annähernd im
ursprünglichen Zeit- und Kostenrahmen, hat jüngst eine Untersuchung
der Bau- und Raumkommission des Bundestages ergeben. Ein Großteil
dieser Bauvorhaben liegt in der Hauptstadt. Wenn das zuständige
Bundesamt nicht endlich so strukturiert und ausgestattet wird, dass
es seine Kontrollfunktionen auch tatsächlich wahrnehmen kann, werden
weitere Katastrophenmeldungen nicht ausbleiben. Die Vorschläge der
Reformkommission liegen längst auf dem Tisch. Sie müssen endlich
umgesetzt werden.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

662362

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: zu Frankreich Bielefeld (ots) - Französische Präsidenten lieben und brauchen die großen Gesten und pompösen Paraden. Die »Grande Nation« macht aus ihrem Staatsoberhaupt einen republikanischen Monarchen. Emmanuel Macron hat diesen Wunsch nach Repräsentation zu oft bereitwillig bedient. Auch beim Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren wird man das Gefühl nicht los, dass Macron die Geschichte seines Landes benutzt, um im Hier und Jetzt einen Vorteil für sich zu erzielen. Natürlich muss das Gedenken ein Statement für Europa sein und mehr...

  • Westfalen-Blatt: zur Demonstration in Bielefeld Bielefeld (ots) - Es ist also alles gut gegangen. Zum Glück! Zwar war Bielefeld einen Tag lang im Ausnahmezustand, waren Teile der Innenstadt lahmgelegt und noch größere Teile gesperrt. Aber es ist am Demo-Samstag nicht zu größeren Krawallen gekommen, es gab keine Prügeleien und körperlichen Auseinandersetzungen, und es ging nichts zu Bruch. Das ist eine Folge des massiven Polizeieinsatzes. Und das darf die Polizei als Erfolg für sich verbuchen - ohne jedes Wenn und Aber. Nun werden Stimmen derer laut, die meinen, zu Unrecht daran mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Gegen das Vergessen - Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg war würdig - aber es reicht nicht, Leitartikel von Jörg Quoos Berlin (ots) - Die Welt feiert das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren, und plötzlich ist die Erinnerung allgegenwärtig. Die an den Hass, an die bizarre Kriegsbegeisterung und an das sinnlose Abschlachten mit weltweit 15 Millionen Toten. Es ist dabei erschreckend, wie wenig deutsche Jugendliche heute über den Ersten Weltkrieg und seine Entstehung wissen. Aber es ist gleichzeitig beruhigend zu sehen, wie sehr sie sich dafür interessieren, wenn sie damit konfrontiert werden. Eine Erinnerungskultur zu entwickeln, die mehr...

  • Rheinische Post: Städte- und Gemeindebund warnt: Kommunen gehen die Lichter aus Düsseldorf (ots) - Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat angesichts einer fehlenden Grundsteuerreform vor leeren Kassen der Kommunen gewarnt. "Wenn dieses Geld den Kommunen künftig nicht mehr zur Verfügung steht, werden in vielen Städten und Gemeinden die Lichter ausgehen", sagte Landsberg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Die Bundesregierung müsse deshalb "noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorlegen". Insbesondere für Kommunen, denen es finanziell schlecht gehe und die wenig mehr...

  • NOZ: Ärztekammer-Vize fordert: Krankenkassen müssen Bluttests für Schwangere zahlen Osnabrück (ots) - Ärztekammer-Vize fordert: Krankenkassen müssen Bluttests für Schwangere zahlen Martina Wenker: "Sicherheit sollte nicht am Einkommen hängen" Osnabrück. Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer fordert, dass Bluttests für Schwangere künftig von den Krankenkassen übernommen werden. "Diese Sicherheit sollte nicht am Einkommen der Eltern hängen", sagte Dr. Martina Wenker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Außerdem ist es unfair, wenn Frauen, die sich das nicht leisten können, am Ende eine wesentlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht