(Registrieren)

NOZ: Höhere Sozialbeiträge? Gewerkschaften und Sozialverbände stellen sich vor kinderlose Versicherte

Geschrieben am 10-11-2018

Osnabrück (ots) - Höhere Sozialbeiträge? Gewerkschaften und
Sozialverbände stellen sich vor kinderlose Versicherte

Kritik an Spahns Forderung - VdK: Nicht zielgenau und nicht
zielführend - DGB: Auch Abgeordnete sollten Beiträge zahlen

Osnabrück. Gewerkschaften und Sozialverbände stellen sich gegen
den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU),
kinderlose Versicherte bei den Sozialbeiträgen stärker zur Kasse zu
bitten. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Wer Kinder erzieht, hat Anspruch auf
Unterstützung, keine Frage. Und da ist gerade in Deutschland noch
viel Luft nach oben. Aber das ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe und damit eine Aufgabe aller Steuerzahler. Und da müssen
gerade die starken Schultern den größeren Anteil übernehmen."

Buntenbach forderte zugleich, das Solidarsystem als
Bürgerversicherung auszuweiten - "auch auf Abgeordnete und Menschen,
die von Kapitaleinkünften leben können und die zur
Solidargemeinschaft derzeit nichts beitragen müssen". Mit Blick auf
Spahn kritisierte die Gewerkschafterin: "Mit vollen Taschen ist gut
schenken. Hier bestraft jemand, der selbst qua Gesetzes gar kein
Mitglied der Pflichtversicherung ist, diejenigen, die über ihre
Sozialversicherungsbeiträge eh schon in die Solidargemeinschaft
einzahlen."

Auch Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK
Deutschland, lehnte höhere Pflege- und Rentenbeiträge für kinderlose
Versicherte ab: "Das ist nicht zielgenau und nicht zielführend",
sagte sie der NOZ. Bentele erläuterte, Kinderlose müssten schon nach
geltendem Recht im Gegensatz zu Eltern beim
Pflegeversicherungsbeitrag einen Zuschlag von 0,25 Prozentpunkten
entrichten. Eine höhere Belastung sei keine geeignete Maßnahme zur
Entlastung von Familien in der Erziehungsphase.

Die VdK-Präsidentin forderte stattdessen, den steuerfinanzierten
Familienleistungsausgleich auszubauen und die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf zu verbessern. Auch mit Blick auf die Renten
plädierte Bentele für eine steuerliche Lösung: "Höhere Einkommen von
Kinderlosen können zielgerichteter über das Steuerrecht herangezogen
werden, da dieses die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
erfasst."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

662305

weitere Artikel:
  • Grünen-Chef Habeck für Ampelkoalition in Hessen offen Bonn (ots) - Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck hat angesichts der engen Mehrheitsverhältnisse nach der hessischen Landtagswahl kein Bekenntnis zur Weiterführung der bislang regierenden schwarz-grünen Koalition abgegeben. Eine Ampel-Koalition mit SPD und FDP "ist jedenfalls nicht ausgeschlossen, Es hängt von den Gesprächen der Parteien ab, Vertrauen aufzubauen", erklärte Habeck im Fernsehsender phoenix (Samstag, 10. November) bei der Bundesdelegiertenkonferenz in Leipzig. Selbstverständlich müsse man zunächst das amtliche Endergebnis mehr...

  • Grünen-Spitzenkandidatin Keller: Ein etwaiger EU-Kommissionspräsident Weber "ist für uns Grüne absolut nicht tragbar" Bonn (ots) - Die auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Leipzig gewählte Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Ska Keller, hat deutlich gemacht, dass eine neue Fraktion der europäischen Grünen im EU-Parlament mit großer Wahrscheinlichkeit nicht Manfred Weber, den Spitzenkandidaten der EVP, zum Kommissionspräsidenten wählen wird. "So jemand ist für uns Grüne absolut nicht tragbar", machte Keller ihren Standpunkt im Fernsehsender phoenix (Samstag, 10. November) deutlich. Weber habe sich mehrfach nicht davon abgegrenzt, auch Stimmen mehr...

  • Präses Irmgard Schwaetzer würdigt 100 Jahre Frauenwahlrecht/ Kirche nimmt eigene Gleichstellungsgeschichte in den Blick Hannover (ots) - Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat angesichts des bevorstehenden 100. Jahrestages der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland (12. November) das Engagement von Menschen gewürdigt, die sich für die Gleichstellung von Mann und Frau eingesetzt haben. "Den mutigen Frauen, die sich vor mehr als 100 Jahren für das Wahlrecht von Frauen eingesetzt haben, sind bis heute unzählige Frauen und später auch Männer gefolgt, die nicht hinnehmen wollten, wenn Menschen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Müller will Landesmindestlohn für Berlin auf 12,63 Euro erhöhen Berlin (ots) - Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) angekündigt, den Landesmindestlohn in Berlin ab 2019 "von mindestens elf Euro schrittweise auf mindestens 12,63 Euro" zu erhöhen. Geht es nach Michael Müller, muss der Betrag regelmäßig so angepasst werden, dass er die Bezieher vor Altersarmut schützt. "Der Mindestlohn muss endlich als der Lohn ausgebaut werden, bei dem man weder jetzt noch im Alter auf zusätzliche Sozialleistungen zur Grundsicherung mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Warum die Grünen Erfolge feiern - und warum das schnell wieder vorbei sein kann, Leitartikel von Alexander Kohnen Berlin (ots) - Im November 2016 trafen sich die Grünen in Münster, ein paar Tage zuvor war Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden - und auf dem Parteitag gab es vor allem Streit um die Vermögenssteuer für "Superreiche". Der Eindruck, der hängen blieb: Die Welt verändert sich radikal, und die Grünen beschäftigten sich mal wieder nur mit sich selbst. Bei der Bundestagswahl im September 2017 erreichten sie 8,9 Prozent und wurden die kleinste Fraktion. Im November 2018 treffen sich die Grünen in Leipzig - und es könnte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht