(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Mögliche Beobachtung der AfD Ein Fall für den Verfassungsschutz Jan Sternberg, Berlin

Geschrieben am 04-11-2018

Bielefeld (ots) - Die AfD hat ein Problem. Die Beobachtung durch
den Verfassungsschutz wird immer wahrscheinlicher. Die Frage, wie die
Partei damit umgehen soll, rührt an den Markenkern der AfD. Wie
dieser aussieht, hat Parteichef Jörg Meuthen sehr klar formuliert:
"In meiner Partei sind Sachen sagbar, die bei anderen indiskutabel
sind." Die AfD ist der Toberaum der deutschen Politik. Unter diesem
kleinsten gemeinsamen Nenner finden sich Libertäre und Konservative,
Sozialisten und Nationalisten, Völkische und Volkswirte,
Verschwörungstheoretiker und Machtstrategen zusammen. Ihr gemeinsamer
Wahlspruch lautet: Hier bin ich laut, hier darf ich's sein. Selbst
der angekündigte Ausschluss eines antisemitischen Wiederholungstäters
wie Wolfgang Gedeon führt zu einem "Stuttgarter Aufruf" seiner
Unterstützer im Südwesten. Rund 1.000 Mitglieder schreiben darin:
"Wir widersetzen uns allen Denk- und Sprechverboten innerhalb der
Partei." Thüringens gerade wiedergewählter Landeschef Björn Höcke
nennt die Angst vor dem Verfassungsschutz wenig taktvoll "politische
Bettnässerei". Das aber würde bedeuten, dass große Teile der Partei
sich gerade in feuchten Laken wälzen. Denn das Dilemma ist fast
unlösbar. Entweder die Partei bleibt auf ihrem Kurs und nimmt die
Geheimdienst-Beobachtung hin - dann muss sie damit rechnen, zumindest
im Westen nicht mehr über die Werte bei den bayerischen und
hessischen Landtagswahlen hinauszukommen. Dass die CDU
gesellschaftlich konservativer wird, wird diesen Trend verschärfen.
Oder die AfD führt einen langen, zermürbenden Kampf gegen eben jene
Begriffe, die ihr Führungspersonal aus der Büchse des Unsagbaren
gelassen hat: "Umvolkung", "Volksverräter", "Messermigranten" und so
weiter. Bei dieser zweiten Option aber gilt, was Parteichef Alexander
Gauland im Bundesvorstand gesagt haben soll, als das parteiinterne
Gutachten zur Vermeidung einer Geheimdienst-Beobachtung vorgestellt
wurde: "Dann können wir uns selbst auflösen." Die AfD hat keine
Alternative mehr. Ein gutes Zeichen ist das nicht unbedingt. Denn die
Wahlkämpfe des Jahres 2019 wird sie härter und radikaler führen als
alle zuvor.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

661265

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Ein teures Weiter-so mit Risiko / Was bringt die Bayern-Koalition dem Land? Wohltaten in XXL. Der angeschlagenen CSU bröckelt trotzdem weiter die Basis weg. Regensburg (ots) - Die neue Bayern-Koalition liefert CSU-Politik in XXL. Es gibt mehr Geld für Familien, mehr Zuschüsse für Kommunen. Die Finanzlage des Freistaats gibt es her, dass Wahlversprechen der Freien Wähler nicht auf der Strecke bleiben und Ministerpräsident Markus Söder zugleich nichts einkassieren muss, was er schon vorab als Wohltaten verteilt hatte. Die Quittung erhalten nächste Generationen. Denn Bayern ist zwar finanziell flüssig, der Schuldenberg ist kleiner als anderswo. Das ändert nichts daran, dass nun das Ziel mehr...

  • Badische Zeitung: Neues im Fall Maaßen: Erbärmliches Schauspiel / Kommentar von Ronny Gert Bürckholdt Freiburg (ots) - Es ist offenkundig, dass Maaßen die Rolle eines Topbeamten, der sich zu mäßigen hat, längst abgestreift hat und offen Politik macht. Die Chance, in die Politik zu wechseln, hätte ihm die Regierung schon vor Wochen geben müssen. Nicht nur hat das erbärmliche Schauspiel um ihn das Vertrauen ins Spitzenpersonal der Koalition weiter beschädigt. Gekratzt wurde an der Glaubwürdigkeit zentraler Institutionen dieser Republik. khs255g Pressekontakt: Badische Zeitung Schlussredaktion Badische Zeitung Telefon: 0761/496-0 mehr...

  • Rheinische Post: IW-Studie: Immer mehr Hochqualifizierte aus dem Westbalkan Düsseldorf (ots) - Die Zahl der hochqualifizierten Zuwanderer aus den Westbalkan-Staaten hat einer neuen Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus der Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) vorliegt. Demnach sind derzeit rund 270.000 Personen aus den sechs Staaten des Westbalkans in Deutschland beschäftigt, darunter 162.000 Fachkräfte. Das seien 45 Prozent mehr als 2012, so das IW. Die Zahl der Asylbewerber mehr...

  • Rheinische Post: Niedersachsens JU will Mitgliederbegehren Düsseldorf (ots) - Der niedersächsische JU-Chef Tilman Kuban fordert die Junge Union auf, sich im Kandidatenrennen um den Vorsitz der CDU eindeutig zu positionieren, und regt eine Mitgliederbefragung an. "Die Junge Union muss sich als Anwalt der Zukunft in dieser Frage positionieren. Der neue CDU-Vorsitzende wird im nächsten Jahrzehnt unser Deutschland und unsere Partei prägen und muss dabei die junge Generation im Blick haben", sagte Kuban der Düsseldorfer "Rheinische Post" (Montag). "Mit einem Online-Mitgliedervoting oder digitalen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Immobilien Neues Haus fast unbezahlbar Halle (ots) - Die Baupreise in Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Für Durchschnittsverdiener wird es trotz der niedrigen Zinsen in den Ballungsräumen schwieriger, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Nach Angaben des Bauindustrieverbandes Ost erhöhten sich die Baukosten seit 2010 um knapp ein Viertel. Vor allem seit 2015 dreht sich die Preisschraube nach oben. Die Baupreise kletterten laut Statistischem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht