(Registrieren)

Zwanzig Modekonzerne versprechen ein Ende der Ausbeutung / Millionen Näherinnen in Südostasien sollen fair und besser bezahlt werden

Geschrieben am 24-10-2018

Hamburg (ots) - Die Modeindustrie will ein großes Versprechen
einlösen: Millionen Näherinnen in Asien sollen künftig besser bezahlt
werden. Der Kauf von Kleidung soll fairer und gerechter werden. Das
berichtet der stern in seiner neuen Ausgabe, die an diesem Donnerstag
erscheint. Zu den Unternehmen gehören unter anderem C&A, Esprit, H&M,
Inditex (Zara), Primark, PVH (Tommy Hilfi-ger, Calvin Klein), Target,
Tchibo und Z-Labels von Zalando.

Der Hintergrund: Die Modefirmen lassen Bekleidung in Fabriken
produzieren, die ihnen nicht selbst gehören. Meist sind es Firmen in
China und Südostasien. Die Löhne werden dort von den Regierungen
festgesetzt - als sogenannte Mindestlöhne, die in der gesamten
Branche gelten, aber so niedrig sind, dass davon Familien nicht leben
können.

Der Plan: Nun greifen die Konzerne auf ein altes, aber erprobtes
Modell zurück: Es heißt Tarifpartnerschaft. Textilfabrikanten und
Gewerkschaften sollen in den einzelnen Ländern Flächentarifverträge
aushandeln. Die Löhne sollen real steigen. Das langfristige Ziel sind
Löhne, von denen die Näherinnen und ihre Familien leben können -
sogenannte living wages.

Um den Prozess zu unterstützen, erklärten sich die Modeunternehmen
bereit, die durch Tarifverträge steigenden Lohnkosten zu tragen. Sie
wollen darüber hinaus langfristige Lieferverträge mit den Produzenten
abschließen. Bisher galt in der Textilindustrie das Prinzip: Der
günstigste Anbieter bekommt den Zuschlag.

Die Vorbereitungen für die neue Lohnpolitik in der Branche laufen
in aller Stille seit 2015. Gemeinsam mit der internationalen
Gewerkschaftsorganisation Industriall (50 Millionen Mitglieder
weltweit) gründeten Modeunternehmen die Initiative ACT - Action,
Collaboration, Transformation.

ACT will Flächentarifverträge für die Textilindustrie in Asien
erreichen. ACT-Direktor Frank Hoffer, sagte zum stern: "Unser Konzept
ist radikal neu und ambitioniert. Es ist der vielversprechendste Weg,
die Arbeitsbedingungen von vielen Millionen Textilarbeiterinnen zu
verbessern." Bevor Hoffer zu ACT kam, arbeitete er zwanzig Jahre lang
als Tarifexperte bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.

Erste Schritte: Zunächst soll die neue Lohnpolitik in den
Nähfabriken in Kambodscha umgesetzt werden. Das Land in Südostasien
ist von der Textilindustrie in hohem Maße abhängig. Beobachter halten
es für möglich, dass noch im laufenden Jahr ein erster Abschluss
zwischen Fabrikbesitzern und Gewerkschaften zu Stande kommt. Es wäre
der erste Flächentarifvertrag in der Textilindustrie Asiens.

Die Regierung in Kambodscha signalisierte vor wenigen Tagen, sie
sei bereit, den Weg für Tarifgespräche frei zu machen. Kambodscha mit
seinen 16 Millionen Einwohnern wird seit 33 Jahren von
Ministerpräsident Hun Sen autokratisch regiert.

Die Reportage über "Das Ende der Ausbeutung" in der
Textilindustrie lesen Sie im neuen stern.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.



Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon 040 - 3703 2468

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

659894

weitere Artikel:
  • Keine Angst vor Kollege Roboter / Arbeitnehmer schauen überwiegend optimistisch auf digitalisierte Arbeitswelt (FOTO) Augsburg (ots) - Die öffentliche Debatte über die Digitalisierung der Arbeitswelt kennt viele Stimmungslagen. Wenn es um die absehbare Automatisierung bestimmter Tätigkeiten geht, rangieren die Meinungen irgendwo zwischen Untergangsszenarien und Fortschrittsglauben. "Wir sind bald alle überflüssig", sagen die einen - "Es sind schon immer Berufe verschwunden und neue entstanden", sagen die anderen. Laut der Arbeitsmarktstudie 2018 des Personalunternehmens Orizon blicken Arbeitnehmer in Deutschland jedoch mehrheitlich positiv mehr...

  • Kritik an REACH-Registrierungsdossiers größtenteils unberechtigt / VCI zur heutigen Diskussion im Europäischen Parlament Frankfurt/Main (ots) - Die chemisch-pharmazeutische Industrie arbeitet intensiv an der Umsetzung der europäischen Chemikalienverordnung REACH. Die Qualität der Registrierungsdossiers hat für die VCI-Mitgliedsunternehmen Priorität. Die derzeit geäußerte Kritik an den Dossiers ist überzogen und größtenteils nicht gerechtfertigt. Darauf weist der Verband der Chemischen Industrie (VCI) anlässlich der heutigen Diskussion im EU-Parlament hin. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagt: "Berechtigte Kritik an Inhalt und Form der REACH-Dossiers mehr...

  • Wi-Fi-Weltkongress Europa: Internationale Marktführer der Wi-Fi-Branche treffen sich von 6. bis 8. November in Berlin Aarhus, Dänemark (ots/PRNewswire) - Wi-Fi ist mit Abstand die erfolgreichste Funktechnologie der Geschichte, mit der die große Mehrheit des weltweiten Internetverkehrs bewältigt wird und die auf knapp 10 Milliarden Geräten benutzt wird. Von 6. bis 8. November trifft sich die globale Wi-Fi-Branche in Berlin, um die nächste Generation der Wi-Fi-Technologie sowie eine Vielzahl neuer Wi-Fi-Geschäftsmöglichkeiten für Europa vorzustellen. "Die Wi-Fi-Branche wächst wie nie zuvor - und sogar mit dem Einzug der 5G-Technologie werden mehr...

  • iGTB und R3 gehen Partnerschaft für Blockchain-basierte FinTech-Plattformlösungen der nächsten Generation ein London (ots/PRNewswire) - Skalierbare Finanzdienstlösungen vor dem Hintergrund von Open Source-Blockchain-Unternehmenssoftware zum integrierten Handels- und Cash-Management für Transaktionsbanken sowie zur digitalen Befähigung von Zentralbanken Intellect Global Transaction Banking (iGTB), der Geschäftsbereich Transaction Banking von Intellect Design Arena Ltd., einem führenden FinTech-Unternehmen mit einem durchschnittlichen Marktwachstum (CAGR) von 21% über drei Jahre hinweg, schloss sich der Gemeinschaftsinitiative der mehr...

  • Funding in Rekordzeit: GLS Crowd finanziert Spezialist für Wasseraufbereitung Bochum (ots) - Die akvola Technologies GmbH hat auf der GLS Crowd einen Meilenstein gesetzt: Das junge Berliner Tech-Unternehmen hat in knapp fünf Stunden 750.000 Euro eingesammelt. "Wir haben uns für die GLS Crowd entschieden, weil wir hofften, hier auf Investoren zu treffen, die sich für unsere Technologie begeistern lassen", sagt Matan Beery, einer der Gründer und Geschäftsführer. Die vom Unternehmen entwickelte akvoFloat-Technologie ermöglicht es, Abwässer effizient und besonders umweltschonend zu reinigen. Zu den Kunden von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht