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Politischer Kohlenausstieg kostet 100 Milliarden Euro und gefährdet nachhaltige Strukturentwicklung

Geschrieben am 23-10-2018

Berlin (ots) - Klimaschutz muss soziale und regionale
Verantwortung berücksichtigen - Schneller Kohlenausstieg kostet
mindestens 100 Milliarden Euro

Ein durch den Klimaschutzplan 2050 politisch forcierter Ausstieg
aus der Braunkohle mit einem vorzeitigen Abschalten von Kraftwerken
schon in den kommenden Jahren vernichtet bis 2025 mindestens 36.000
hochqualifizierte Arbeitsplätze, bis 2030 werden rund 50.000 Menschen
ihren Arbeitsplatz verlieren. Ein übereilter Ausstieg aus der
Braunkohle gefährdet damit nach Ansicht von Dr. Helmar Rendez, dem
Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins
(DEBRIV), einen erfolgreichen und langfristig angelegten
Strukturwandel in den Braunkohlenregionen. Seine Kritik gründet
Rendez auf eine jetzt vorgelegte Untersuchung des Instituts der
Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat im Auftrag des
DEBRIV die Folgen des Ende 2016 von der Bundesregierung
verabschiedeten Klimaschutzplans 2050 und eines vorzeitigen
Kohlenausstiegs untersucht und dabei insbesondere die Konsequenzen
für den Strukturwandel in den Braunkohlenregionen in den Blick
genommen.

Die Studie zeigt, dass schon aufgrund der heute geltenden
Klimaschutzvorgaben die betroffenen Regionen vor erheblichen
Herausforderungen stehen.

"Wer jetzt noch national draufsatteln und das Aus für die Kohle
schneller will, nimmt verheerende Strukturbrüche billigend in Kauf",
sagte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende anlässlich der Vorstellung der
Studie.

Im Vergleich mit der bereits durch den europäischen
Emissionshandel vorgegebenen Reduzierung der Stromerzeugung aus
Braunkohle würde ein durch nationale Maßnahmen beschleunigter
Rückgang der Kohlenverstromung erhebliche Zusatzkosten verursachen,
errechnete das IW in seiner Untersuchung. Im Zeitraum von 2020 bis
2040 verursacht ein schneller Kohlenausstieg Mehrkosten in Höhe von
fast 100 Milliarden Euro, so das IW. Diese Abschätzung berücksichtigt
aber weder regionale Strukturbrüche, noch Versorgungsengpässe mit
Stromausfällen oder Kosten durch verkürzte Laufzeiten von Kraftwerken
und anzupassende Genehmigungen für die Tagebaue. Die Konsequenzen für
die Arbeitsplätze in der Industrie, die unter steigenden Strompreisen
leiden wird, kämen noch hinzu, wurden in dieser Studie aber nicht
betrachtet.

Die Analyse der Strukturwandelvoraussetzungen in den einzelnen
Revieren zeigt, dass es kurzfristig keine Strukturen gibt, die einen
schnellen Kohlenausstieg auffangen können. "Daran ändern auch die in
Aussicht gestellten finanziellen Zuschüsse des Bundes wenig. Geld
allein kauft keine Zukunft. Die bestehenden Strukturen werden weder
im Hinblick auf die Beschäftigung noch hinsichtlich der Wertschöpfung
innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Beitrag leisten können, der
die heutigen Beiträge der Braunkohlenwirtschaft in den Regionen
ersetzen kann", erklärte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende und stellte
fest, dass sich auch mit zusätzlichen Finanzmitteln der
Strukturwandel nicht beliebig beschleunigen lässt. Mit der aktuellen
Studie hat der DEBRIV einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der
Diskussion geliefert.

Weitere detaillierte Ergebnisse, die dringend notwendig sind für
die weitere politische Diskussion sowie die komplette Studie finden
sich unter http://ots.de/6wODh4.



Pressekontakt:
Uwe Maaßen
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Auenheimer Str. 27
50129 Bergheim
T +49 2271 99577 34
F +49 2271 99577 8 34

mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de

Original-Content von: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein, übermittelt durch news aktuell


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