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ZDF-Politbarometer Oktober 2018 / Regierungsparteien verlieren weiter - Grüne inzwischen auf Platz zwei / Mehrheiten gegen Verbleib von Merkel, Seehofer und Nahles in ihren Ämtern (FOTO)

Geschrieben am 19-10-2018

Mainz (ots) -

Das politische Beben bei der bayerischen Landtagswahl hat große
Auswirkungen auch auf die politische Stimmungslage im Bund. Die
Berliner Regierungsparteien verlieren weiter an Zustimmung, während
sich die Werte für die Grünen noch einmal verbessern: Wenn am
nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU nur
noch auf 27 Prozent (minus 1), das ist ihr bisher schlechtester Wert
in der Politbarometer-Projektion. Die SPD käme sogar nur noch auf 14
Prozent (minus 3). Mit diesem ebenfalls bisher schlechtesten
Projektionswert im Politbarometer wäre sie nur noch viertstärkste
Partei. Vor ihr lägen die Grünen mit 20 Prozent (plus 3) und die AfD
mit 16 Prozent (unverändert). Die FDP käme auf 8 Prozent
(unverändert), die Linke auf 10 Prozent (unverändert) und die anderen
Parteien zusammen auf 5 Prozent (plus 1). Von den derzeit politisch
wahrscheinlichen Bündnissen hätte nur eine Jamaika-Koalition aus
CDU/CSU, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit.

Verhältnis der Parteien in der Bundesregierung

Dass das Verhältnis von CDU, CSU und SPD in der Regierung eher
schlecht ist, meinen 84 Prozent aller Befragten (eher gut: 11
Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß
nicht"). Die Schuld an dem schlechten Verhältnis wird dabei vor allem
bei der CSU (39 Prozent) gesehen (CDU: 7 Prozent, SPD: 8 Prozent;
alle gleich: 28 Prozent).

Verbleib in Spitzenämtern

Der wahrgenommene schlechte Zustand der Bundesregierung lässt den
Ruf nach personellen Veränderungen an der Spitze lauter werden: Zwar
sagen noch 54 Prozent aller Befragten, dass Angela Merkel ihre Arbeit
als Bundeskanzlerin eher gut macht (43 Prozent eher schlecht), aber
inzwischen 56 Prozent finden es nicht gut, wenn Merkel weiter im Amt
bleibt (gut: 40 Prozent). Noch deutlicher wird der Wunsch nach
personeller Veränderung beim Amt des Bundesinnenministers: 72 Prozent
finden es nicht gut, wenn Horst Seehofer weiter diesen Job macht
(gut: 22 Prozent). Wenn Andrea Nahles weiter SPD-Vorsitzende bleibt,
finden das nur 37 Prozent gut (nicht gut: 49 Prozent). Im Gegensatz
zu Horst Seehofer, dessen Verbleib im Amt auch von 70 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger abgelehnt wird, steht eine Mehrheit der
Unions-Anhänger (64 Prozent) hinter Angela Merkel. Auch Andrea Nahles
findet mehrheitlich Rückhalt (54 Prozent) bei den Anhängern ihrer
Partei.

Top Ten:

Die beste Bewertung der nach Meinung der Befragten zehn
wichtigsten Politikerinnen und Politiker erhält weiterhin Wolfgang
Schäuble. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen
Durchschnittswert von 1,7 (Sept. II: 1,8). Danach folgen Olaf Scholz
mit 0,8 (Sept. II: 0,9), Angela Merkel, die sich mit 0,5 weiter
verschlechtert (Sept. II: 0,7) und Christian Lindner mit
unveränderten 0,4. Mit ebenfalls 0,4 (Sept. II: 0,3) bleibt Heiko
Maas auf Platz fünf, vor Ursula von der Leyen mit unveränderten 0,1
und Sahra Wagenknecht mit 0,0 (Sept. II: 0,2). Im Negativbereich
befinden sich Andrea Nahles mit deutlich schlechteren minus 0,6
(Sept. II: minus 0,1), vor Markus Söder mit unveränderten minus 0,8
und Horst Seehofer, der mit minus 1,7 seinen bisherigen
Negativ-Rekord ein weiteres Mal unterbietet (Sept. II: minus 1,5).

Kurs der Union: Stärker nach rechts?

Wenn die CDU/CSU ihren Kurs stärker nach rechts orientiert, fänden
das nur 17 Prozent aller Befragten und 13 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger gut (schlecht: 74 Prozent bzw. 78 Prozent). Etwas
mehr als jeder vierte Befragte (27 Prozent) erwartet, dass der Union
eine solche Kursänderung eher nutzen, 64 Prozent glauben, dass es ihr
eher schaden würde.

SPD und der Verbleib in der Bundesregierung

Eine deutliche Mehrheit (80 Prozent) meint, dass die aktuelle
Schwäche der SPD länger anhalten wird (glaube nicht: 17 Prozent). Als
eine wesentliche Ursache dafür wird die Beteiligung der SPD an der
Bundesregierung angesehen, die ihr nach Meinung von 58 Prozent aller
Befragten und 59 Prozent der SPD-Anhänger schadet (schadet nicht: 34
Prozent bzw. 37 Prozent). Entsprechend meinen 73 Prozent aller
Befragten und 76 Prozent unter den Anhängern der SPD, dass es für die
SPD langfristig besser wäre, in die Opposition zu gehen (besser in
der Bundesregierung bleiben: jeweils 18 Prozent).

Schwarz-Grün am häufigsten präferiert

Von allen zur Bewertung vorgelegten Regierungsmodellen findet nur
eine Koalition aus CDU/CSU und Grüne mehr Zustimmung (42 Prozent) als
Ablehnung (37 Prozent; egal: 19 Prozent). Alle anderen denkbaren
Bündnisse werden mehrheitlich negativ beurteilt, darunter
insbesondere auch Schwarz-Rot (schlecht: 63 Prozent; egal: 16
Prozent; gut: 19 Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 16. bis 18. Oktober 2018 bei 1.117 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 29
Prozent, SPD: 13 Prozent, AfD: 11 Prozent, FDP: 8 Prozent, Linke: 10
Prozent, Grüne: 25 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF
am Freitag, 9. November 2018.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen auf www.forschungsgruppe.de.

http://heute.de

http://twitter.com/ZDFpresse

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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


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