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Rheinische Post: Deutsche leiden deutlich weniger unter Strom-Blackouts als Franzosen und Belgier

Geschrieben am 10-10-2018

Düsseldorf (ots) - In Deutschland kommt es erheblich seltener zu
Stromausfällen als in den stärker von der Atomkraft abhängenden
Ländern Frankreich und Belgien. Das geht aus einem Gutachten des
wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags für die Grünen-Fraktion
hervor, das der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch) vorliegt.
Demnach gab es 2015 in Frankreich pro Netzkunde Stromausfälle über
insgesamt 57,6 Minuten und 2016 über 52,6 Minuten. In Deutschland
dagegen summierten sich die Blackout-Minuten pro Netzkunde 2015 auf
nur  15,6 und 2016 auf 13,26 Minuten. Franzosen waren damit
über drei Mal länger von Blackouts betroffen als Deutsche. Auch die
Belgier mussten deutlich längere Stromausfälle hinnehmen: In Flandern
kam es 2015 pro Netzkunde zu Stromausfällen über 20 Minuten und vier
Sekunden und 2016 über 20 Minuten und elf Sekunden. In einer früheren
Auswertung der Bundestagsexperten für 2014 wurden die
Stromausfallminuten in ganz Belgien pro Netzkunde mit 26,15 Minuten
angegeben. "Unsere Versorgungsqualität ist deutlich besser als bei
unseren atomlastigen Nachbarn", sagte Grünen-Politikerin Sylvia
Kotting-Uhl. "Die belgischen AKW sind gefährlich, marode und alt.
Belgien muss den Wandel schnell angehen. Tihange 2 und Doel 3 gehören
sofort abgeschaltet", sagte Kotting-Uhl. Kontext: Deutschland will
bis 2022 komplett aus der Atomkraft aussteigen und die Stromlücke
durch erneuerbare Energien ersetzen. In Frankreich und Belgien stehen
Atomausstiege noch aus. Beide Länder decken mindestens die Hälfte
ihres Bedarfs mit Atomstrom. Besonders umstritten sind in Deutschland
ältere belgische Atomkraftwerke nahe der deutschen Grenze. Haarrisse
in den Außenschalen der Druckbehälter der belgischen Atomkraftwerke
in Tihange und Doel beunruhigen viele Bürger vor allem in
Nordrhein-Westfalen. Forderungen nach Stilllegungen lehnte die
belgische Seite jedoch bislang ab. Die belgische Atomaufsichtsbehörde
FANK will am heutigen Mittwoch in Brüssel ihre Planungen für die
kommenden Jahre vorstellen. Angesichts drohender
Energie-Knappheit in Belgien hat Deutschland dem Land nach Angaben
von Premierminister Charles Michel eine Zusammenarbeit bei
Stromimporten zugesichert.  Da im November zeitweise nur einer
von sieben belgischen Atommeilern in Betrieb sein soll, wird
befürchtet, die Energie könnte bei fallenden Temperaturen knapp
werden. Derzeit sind wegen maroden Betons fünf Meiler zur Wartung
abgeschaltet.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


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