(Registrieren)

NABU zum Weltklimarat-Bericht: Beim Kohleausstieg keine Zeit verlieren

Geschrieben am 08-10-2018

Berlin (ots) - Die globale Erderwärmung schreitet voran. Bereits
heute ist ein Temperaturanstieg von etwa einem Grad Celsius messbar,
wie der Weltklimarat (IPCC) in seinem heute veröffentlichten
Sonderreport bestätigt. Die Forscher weisen aber auch darauf hin,
dass das kommende Ausmaß der Schäden durch den Klimawandel sehr stark
davon abhängt, wie schnell wir handeln: "Die Begrenzung der
Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius ist immer noch möglich. Das heißt,
dass wir alle möglichen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht mehr in die
Zukunft verschieben können, sondern zügig ergreifen müssen. In
Deutschland muss deshalb schnellstmöglich mit dem Kohleausstieg
begonnen werden", sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Deutliche Kritik übt der NABU an der Haltung der Landesregierung
Nordrhein-Westfalens in Bezug auf die geplante Rodung des Hambacher
Waldes, der für den RWE-Braunkohleabbau weichen soll. "Die Ergebnisse
des Weltklimarats führen es vor Augen: Es ist geradezu absurd, dass
wir es überhaupt in Erwägung ziehen, einen Wald für die
Braunkohleförderung zu opfern - und traurig, dass erst ein
Gerichtsentscheid die anstehende Rodung vorerst verhindert hat.
Ernstgemeinter Klimaschutz muss den weiteren Ausstoß schädlicher
Treibhausgase einschränken. Darum müssen wir neben dem Ausstieg aus
der Kohle vor allem Ökosysteme, die Kohlenstoffe binden, also Wälder
und Moore, sichern", so Tschimpke weiter.

Ein Scheitern bei den Klimaschutzzielen gefährde unsere
Lebensgrundlagen, umso unverständlicher sei es, dass auch hierzulande
die Politik nicht entschlossen handele. "Der jetzt vorlegte
IPCC-Report ist nur ein neuer Beweis für die verlogene Klimapolitik
der Bundesrepublik. Den Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz folgen
unentwegt Taten, die diesen torpedieren. Ehrgeizige EU-Klimaziele
wurden auf Druck Deutschlands kassiert, die deutschen Klimaziele bis
2020 im Koalitionsvertrag de facto aufgegeben", sagt
NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz. Die Bundesregierung habe zwar die
Kohlekommission eingerichtet, aber durch die geplante Rodung des
Hambacher Waldes einen Konsens zum Kohleausstieg aufs Spiel gesetzt.
"Auch Bundeskanzlerin Merkel positioniert sich trotz der
Dringlichkeit im Klimaschutz nicht mehr. So droht die Klimakanzlerin
zur Klimakiller-Kanzlerin zu werden", kommentiert Scholz.

Mehr Infos: www.NABU.de/klimaschutz



Für Rückfragen:

Sebastian Scholz, NABU-Experte für Klimaschutz, Tel. +49
(0)30.284984-1617, E-Mail: Sebastian.Scholz@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

657485

weitere Artikel:
  • TÜV-Verband fordert umfassendere Sicherheitskontrollen bei Windrädern Berlin (ots) - - Vorgaben für die Prüfung von Windenergieanlagen unzureichend - Schäden an Windrädern gefährden immer wieder Mensch und Umwelt - Politik gefordert: Aufnahme in den Regelungsbereich der Betriebssicherheitsverordnung notwendig Der TÜV-Verband (VdTÜV) hat umfassendere Vorgaben für die Kontrolle von Windenergieanlagen gefordert. "Erneuerbare Energien sind unsere Zukunft. Umso wichtiger ist es jetzt, Windräder mit regelmäßigen Prüfungen sicherer zu machen, um die Menschen besser zu schützen und die Akzeptanz für mehr...

  • Das können Landstreitkräfte! / Besuchertag der Informationslehrübung Landoperationen am 12. Oktober 2018 Munster (ots) - Gemeinsam mit der Streitkräftebasis, dem Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie dem Cyber- und Informationsraum zeigt das Deutsche Heer mit insgesamt rund 2000 Soldatinnen und Soldaten sowie mehr als 100 Ketten- und 450 Radfahrzeugen auf den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen seine Leistungsfähigkeit. Die Lehrübung ist in ihrer Art und in dem Umfang einzigartig und findet nur einmal im Jahr statt. Vorrangig dient die Lehrübung zur Ausbildung des Offiziernachwuchses und angehenden Generalstabsdienstoffizieren mehr...

  • Der Tagesspiegel: Hofreiter wirft Bundesregierung Realitätsverweigerung beim Klimaschutz vor Berlin (ots) - Berlin - Der Chef der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, wirft der Bundesregierung beim Klimaschutz Realitätsverweigerung vor. "Sie hat ihr eigenes Klimaziel für 2020 genauso aufgegeben, wie ihr Ziel für Elektro-Autos, sie bremst den Ausbau von Windkraft- und Solarenergie aus und lobbyiert in Brüssel gegen Grenzwerte für Autos", sagte er dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). Der Bericht des Weltklimarates zeige auf, wie weit Reden und Handeln beim Klimaschutz auseinander lägen. Wer angesichts dieses Berichts mehr...

  • Hardt: Petersburger Dialog unterstreicht Interesse an guten Beziehungen zu Russland Berlin (ots) - Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok bleibt Ziel In Moskau fand unter dem Motto "Vertrauen bilden, Partnerschaft stärken: Zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland als Impuls für den zwischenstaatlichen Dialog" der 17. Petersburger Dialog statt. Hierzu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Der 17. Petersburger Dialog zeigt, wie sehr Deutschland an guten Beziehungen und einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Russland interessiert mehr...

  • rbb exklusiv: Auch Euro 6-Dieselfahrern drohen Fahrverbote in Berlin Berlin (ots) - Die Berliner Umweltverwaltung prüft auch für Diesel-Autos der Schadstoff-Normen 6 a, b und c streckenbezogene Fahrverbote. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die dem rbb exklusiv vorliegen. Umweltsenatorin Regine Günther bestätigte auf Anfrage entsprechende Überlegungen. Auch bei Euro 6-Fahrzeugen würden die Grenzwerte deutlich überschritten. Wer sich nun ein solches Fahrzeug anschaffe, könne nicht sicher sein, 2020 nicht doch ausgesperrt zu werden, sagte Günther dem rbb. Lediglich Euro-6d-Dieselautos hielten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht