(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Generationswechsel in der Union Merkel muss ihre Nachfolge regeln Carsten Heil

Geschrieben am 07-10-2018

Bielefeld (ots) - Die Junge Union (JU) ist nicht der Nabel der
Welt. Aber der Deutschlandtag der CDU-Jugendorganisation hat gezeigt,
dass es in der Union so nicht weitergehen kann. Nicht mit der
Zerstrittenheit, aber auch nicht mit dem handelnden Personal. Trotz
einer sehr beachtlichen Rede mit Selbstkritik, Ironie und humorvollen
Attacken auf die JU, ist es der 64-jährigen Angela Merkel nicht
gelungen, den Nachwuchs zu begeistern. Der weiß längst, dass ein
Generationswechsel in der Parteispitze ansteht und will ihn
mitgestalten. Nicht nur das. Er macht Druck, damit das möglichst
schnell geschieht. Die Bundeskanzlerin immerhin hat das erkannt. Sie
hat - auf massives Drängen junger Abgeordneter wie Jens Spahn - ihr
Kabinett verjüngt und geschickt mit Annegret Kramp-Karrenbauer auch
in der Partei die Erneuerung eingeleitet. Das aber war nicht genug.
Denn der eigentliche Star beim Kieler Jugend-Treffen der CDU war
Ralph Brinkhaus. Der 50-jährige Gütersloher hat sich vor knapp zwei
Wochen an den Fraktionsvorsitz fast geputscht. Gegen Merkels
ausdrücklichen Willen wurde er gewählt, der Merkel-Mann Volker Kauder
(69) unterlag. Jetzt wurde Brinkhaus von der JU gefeiert wie kein
anderer. In der Erkenntnis ist Merkel dennoch weiter als Horst
Seehofer, der den Zeitpunkt längst verpasst hat, den Übergang
innerhalb der CSU zu moderieren. Er bekriegt sich schon vor dem
Ausgang der Bayern-Wahl am kommenden Sonntag öffentlich mit
Ministerpräsident Markus Söder über die Verantwortung für das zu
erwartende CSU-Desaster. Und in der Bundespolitik sorgt er mit
ständigen verstockten Verbohrtheiten und Scharmützeln für
Ansehensverluste der Politik insgesamt. Das Lebensalter ist kein
grundsätzlicher Makel. Aber auch kein Bonus. Es geht darum, Übergang
zu gestalten. Rechtzeitig. Diese Klugheit besitzen nicht viele
erfolgreiche Menschen. Kleiner Einschub: Auch der Boss des kriselnden
FC Bayern München Uli Hoeneß (66) muss sich überlegen, wie er junge
Leute in Verantwortung bringen und sich selbst anständig zurückziehen
kann. Ohne Verjüngung und Verstärkung in die aktuelle Fußball-Saison
zu ziehen, scheint sich für den Dauermeister als Fehler zu erweisen.
Boykott von Veränderungen schadet nicht nur der weiteren Entwicklung,
sondern vor allem dem Boykotteur selbst. Kanzlerin Merkel hat viel
geleistet in ihrer Amtszeit. Ihre Aufgabe ist es nun, gemeinsam mit
Fraktionschef Brinkhaus ihren eigenen Rückzug zu organisieren. Sonst
ramponiert sie ihr Ansehen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

657406

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Handys an Schulen Ab in den Schrank damit Martin Krause Bielefeld (ots) - Knapp drei Viertel der Deutschen glauben, dass Smartphones der Entwicklung junger Menschen schaden. Das illustriert die verbreitete Skepsis gegenüber der technischen Entwicklung. Doch Smartphones in Kinderhänden sind freilich ein Faktum. Die Dosis allerdings könnte durch ein Handyverbot an Schulen begrenzt werden. 86 Prozent der Deutschen wollen es so: Wenn das Umfrageergebnis einer Überprüfung standhält, wäre dies schon fast ein Handlungsauftrag für die Politik. Und ja, ein Verbot könnte hilfreich sein. Die meisten mehr...

  • Rheinische Post: FDP-Chef Christian Lindner bringt nach Hambach-Urteil Volksentscheide ins Spiel Düsseldorf (ots) - Der Rodungsstopp im Hambacher Forst macht für FDP-Chef Christian Lindner deutlich, dass über Großprojekte in Deutschland anders entschieden werden muss. "Am Anfang eines Planungsprozesses müssen alle Naturschutzfragen verlässlich und abschließend geklärt werden", sagt er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Dabei könne er sich für die Entscheidung "nach Vorbild des Bahnhofs Stuttgart 21 auch einen Volksentscheid über Großvorhaben vorstellen", sagt er. Danach müsse aber "langjährige Planungssicherheit" mehr...

  • NOZ: Sichergestellte Kryptowährungen füllen Niedersachsens Landeskasse Osnabrück (ots) - Sichergestellte Kryptowährungen füllen Niedersachsens Landeskasse Seit 2010 Einnahmen von gut 410.000 Euro - Drei Staatsanwaltschaften übernehmen in Niedersachsen die Verwertung Osnabrück. Niedersachsen hat Hunderttausende Euro durch den Erlös von sichergestellten Kryptowährungen eingenommen. Seit 2010 seien durch den Verkauf von Digitalwährungen wie Bitcoin oder Bitcoin Cash 413.146,34 Euro in die Landeskasse geflossen, teilte das niedersächsische Justizministerium auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Schienenverkehr Bahnbetreiber Abellio sucht händeringend Lokführer Halle (ots) - Das Bahnunternehmen Abellio kämpft mit akuten Personalproblemen. Die Tochter der niederländischen Staatsbahn wird vom 9. Dezember an auch das sogenannte Dieselnetz Sachsen-Anhalt betreiben, zu dem 16 Strecken gehören. Abellio sucht jedoch noch immer Lokführer und Zugbegleiter, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe). Rund 180 Lokführer braucht Abellio demnach für die zusätzlichen Strecken. 170 Arbeitsverträge sind nach Unternehmensangaben unterschrieben. Eingerechnet sind aber auch mehr...

  • Rheinische Post: NRW-SPD wehrt sich gegen Ende von Braunkohle in NRW nach Hambach-Urteil Düsseldorf (ots) - Thomas Kutschaty, Chef der SPD-Landtagsfraktion, wehrt sich dagegen, dass der vorläufige Rodungsstopp im Hambacher Forst möglicherweise als Präjudiz verstanden wird. Dies sagt er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Kutschaty wörtlich: "Die Entscheidung darf nun nicht zu einer Vorfestlegung für einen frühzeitigen Ausstieg aus der Braunkohle führen. RWE und seine Mitarbeiter haben Vertrauensschutz. Wir können uns nicht einfach zurückziehen, die Landesregierung sollte zu ihrem Wort stehen." Pressekontakt: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht