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Neugeschäftsvolumen deutlich rückläufig - Kreditbestände wachsen

Geschrieben am 04-10-2018

Frankfurt (ots) - Das Neugeschäftsvolumen gewerblicher
Immobilienfinanzierung ist im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem
Vergleichszeitraum 2017 deutlich rückläufig: 17,6 Mrd. Euro bedeuten
ein um 10 % geringeres Volumen. Trotz des Rückgangs um 6 % konnte die
DZ Hyp mit 3,1 Mrd. Euro das mit Abstand höchste Neugeschäft in den
ersten sechs Monaten registrieren, sie finanziert beispielsweise das
im Münchener Osten geplante Büroquartier New Eastside Munich.

Mit zehn von 13 ausweisenden Instituten hat die überwiegende Zahl
der Häuser ihr Neuengagement zurückgefahren. "Dies dürfte
insbesondere dem Produktmangel im favorisierten Core-Segment
geschuldet sein. Der unverändert hohe Konkurrenz- und Margendruck
führt offenbar nicht dazu, dass pauschal risikoreichere
Finanzierungen in die Bücher genommen werden" so Anke Herz, Team
Leader Debt Advisory JLL Germany.

Kreditbestände erneut gewachsen

Trotz des Rückgangs des Neugeschäfts sind die Kreditbestände unter
dem Strich abermals gewachsen und repräsentieren ein Volumen von
257,1 Mrd. Euro. Bei lediglich drei Häusern hat sich das
Kreditvolumen reduziert, bei zehn Instituten ist es zum Teil
beachtlich expandiert, am stärksten bei der Deka Bank mit 29 %.
Insgesamt sechs Banken verzeichneten ein zweistelliges prozentuales
Wachstum. "Höhere Kreditbestände trotz sinkenden Neugeschäfts sind
erneut ein Anzeichen dafür, dass Rückzahlungen aus fälligen Darlehen
geringer ausgefallen sind als das akquirierte Neugeschäft", so Anke
Herz.

Verhaltener Ausblick - Forward-Transaktionen bremsen
Finanzierungsmarkt

Die Europäische Zentralbank hat das Ende des massiven
Anleihekaufprogramms angekündigt. Auch das Ende der historisch
niedrigen Zinsen ist absehbar, erste Erhöhungen des Leitzinses sind
aber erst für den Herbst 2019 avisiert. "Zumindest für den Rest des
Jahres 2018 rechnen wir nicht mit signifikant negativen Auswirkungen
der politischen und wirtschaftlichen Risiken auf die Nachfrage nach
deutschen Gewerbe- und Wohnimmobilien. Mit rund 73 Mrd. Euro gehen
wir bei Gewerbeimmobilien und gewerbliche Wohninvestments von einem
Transaktionsvolumen auf Vorjahresniveau aus", so Helge Scheunemann,
Head of Research JLL Germany.

Auf das Neugeschäft der Immobilienfinanzierung lässt sich die
positive Prognose allerdings nicht eins-zu-eins übertragen: Für das
Gesamtjahr 2018 gehen mit LBBW und BayernLB lediglich zwei Institute
von einem steigenden Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr aus, fünf
erwarten ein ähnliches Ergebnis, fünf antizipieren ein geringeres
Volumen. "Die hohen Regulierungsanforderungen schränken das Geschäft
zum Teil ein, auch der Mangel an Core-Produkten wirkt dämpfend für
das Neugeschäft", so Anke Herz.

Die Prognose ihres Neugeschäftsvolumens für das Gesamtjahr 2018
haben im Vergleich zur vorangegangen Befragung vier Institute
geändert. Optimistischer fällt die Einschätzung bei der DZ Hyp und
bei der BayernLB aus, die Deutsche Hypo hat von "voraussichtlich
gleichbleibend" auf "voraussichtlich rückläufig" modifiziert, die
DekaBank von "voraussichtlich höherem Neugeschäft" auf
"voraussichtlich gleichbleibend".

Ab 2019 wird zwar mit deutlich höheren Fertigstellungsvolumina bei
im Bau befindlichen oder geplanten Projekten gerechnet und damit
potentiell auch mit passenden Produkten für die eher risikoaversen
Banken. "Bei den derzeit im Bau befindlichen
Büro-Projektentwicklungen in den deutschen Big 7, die bis
voraussichtlich Ende 2019 fertig gestellt werden, sind bereits zwei
Drittel der Flächen vermietet oder werden für Eigennutzer gebaut", so
Scheunemann. Und Anke Herz ergänzt: "Allerdings ist der Wettbewerb
der Finanzierer um diese Produkte entsprechend groß. Darüber hinaus
dürfte bei vielen dieser Projektentwicklungen durch bereits in der
Vergangenheit erfolgte Forward-Transaktionen zumindest teilweise
keine Re-Finanzierung anstehen"

Anmerkung:

Um die Situation für die gewerbliche Immobilienfinanzierung auf
dem deutschen Finanzierungsmarkt quantitativ zu beurteilen, hat JLL
neben den tatsächlich realisierten Neugeschäftszahlen auch Planzahlen
für die Neugeschäftsvergabe sowie Kreditbestände analysiert und
ausgewertet. Die gewerbliche Immobilienfinanzierung beinhaltet dabei
neben der Finanzierung gewerblich genutzter Immobilien auch die
gewerbliche Wohnimmobilienfinanzierung. Diese Analyse umfasst eine
Auswahl an deutschen Banken, deren Reporting die entsprechenden
Zahlen gesondert ausweist und somit einen Vergleich ermöglicht. Die
Angaben zu den Neugeschäftszahlen beziehen sich auf das Volumen in
Deutschland, während die Kreditbestände das Gesamtvolumen im In- und
Ausland wiedergeben. Nicht eingeflossen sind die Mittelbeschaffungen
über Kapitalmarktprodukte wie Kapitalerhöhung oder Bondemissionen.



Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com

Original-Content von: Jones Lang LaSalle SE (JLL), übermittelt durch news aktuell


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