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NABU: Usutu-Virus tötet mehr Amseln als je zuvor / Raum Nürnberg, Bremen und Hamburg erstmals vom Virus betroffen

Geschrieben am 21-08-2018

Berlin (ots) - Das Vogelsterben durch das tropische Usutu-Virus
setzt sich auch in diesem Jahr fort und erfasst weitere Regionen in
Deutschland. Besonders Amseln sind betroffen. NABU und
Tropenmediziner bitten die Bevölkerung, kranke oder verendete Tiere
unter www.nabu.de/usutu-melden zu melden und möglichst zur
Untersuchung einzusenden. "Wir haben in diesem Jahr bereits 1.500
Meldungen von Usutu-Verdachtsfälle erhalten, knapp zwei Drittel davon
alleine im August", so NABU-Vogelschutz-Experte Lars Lachmann.

Seit dem erstmaligen Auftreten dieses Vogelsterbens im Jahr 2011
breitet sich das besonders im Spätsommer von Stechmücken auf Vögel
übertragene Usutu-Virus zunehmend über Deutschland aus. Waren in den
ersten Jahren lediglich wärmebegünstigte Regionen entlang des
Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine
Ausbreitung über Nordrhein-Westfalen nach Norden und in Richtung
Bayern sowie ein separater Ausbruch im Raum Leipzig und Berlin
festgestellt werden. In diesem Jahr sind offensichtlich vor allem die
Regionen um Nürnberg sowie zwischen Bremen und Hamburg erstmals
betroffen.

"Die 2018 bisher gemeldeten Fälle übertreffen die Zahlen aus den
Vorjahren deutlich, was für ein besonders starkes Auftreten und für
einen Verbreitungssprung des Virus spricht", so Lachmann.
Ornithologen und Tropenmediziner konnten seit 2011 feststellen, dass
immer dann besonders viele Vögel verenden, wenn das Virus erstmals in
einer Region auftritt, wie derzeit um Nürnberg, Bremen und Hamburg.
In den Folgejahren sinken die Todeszahlen dann auf ein niedrigeres
Niveau. Lachmann: "Der warme Sommer dieses Jahres dürfte die
Ausbreitung des ursprünglich tropischen Virus begünstigt haben."

Um die tatsächliche Ausbreitung des Virus dokumentieren zu können,
ist es wichtig, möglichst viele Verdachtsfälle im Labor bestätigen zu
können. Entsprechende Untersuchungen nehmen das
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI) sowie
manche veterinärmedizinischen Untersuchungsämter vor. Beim BNI sind
in diesem Jahr bereits 174 möglicherweise am Usutu-Virus verendete
Vögel eingesandt worden. Sie werden derzeit untersucht. Erste
Labornachweise des Virus sind erfolgt.

Durch das Virus verursachte Todesfälle von Vögeln treten jeweils
während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Infizierte
Vögel wirken offensichtlich krank, apathisch, flüchten nicht mehr und
sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer sind es Amseln, bei
denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie
auch als "Amselsterben" bekannt wurde. Allerdings werden auch andere
Vogelarten von diesem Virus befallen und können daran sterben.
Lachmann: "Leider kann man Usutu-Infektionen weder verhindern noch
behandeln. Es bleibt lediglich die einmalige Chance zu nutzen, die
Auswirkungen einer für Deutschland neuen Vogelkrankheit auf
wildlebende Vogelarten zu dokumentieren und deren Folgen
abzuschätzen. Ziel ist es, neuartige Gefährdungsursachen für
Vogelarten mit anderen Bedrohungen wie Klimawandel und
Lebensraumverlust vergleichen und beurteilen zu können." Tote Vögel
sollen nur mit Schutzhandschuhen oder einer umgestülpten Plastiktüte
gegriffen werden. Für Menschen besteht nach derzeitigem Kenntnisstand
keine gesundheitliche Gefahr durch bei Stechmücken-Stichen
übertragene Usutu-Viren.

Tote oder kranke Vögel melden: www.nabu.de/usutu-melden

Mehr Infos: www.nabu.de/usutu

Kostenlose Pressefotos: www.NABU.de/pressebilder_usutu



Pressekontakt:
Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1620,
E-Mail: Lars.Lachmann@NABU.de

Marius Adrion, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1952,
E-Mail: Marius.Adrion@NABU.de

Renke Lühken, Usutu-Experte des Bernhard-Nocht-Instituts für
Tropenmedizin, Tel. +49 (0)04.42 818 862

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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