(Registrieren)

neues deutschland: Spurwechsel: Kommentar zur Debatte über das von der Großen Koalition geplante Einwanderungsgesetz

Geschrieben am 15-08-2018

Berlin (ots) - Das von der Großen Koalition geplante
Einwanderungsgesetz, das nach dem Willen der Union nur ein
Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz werden darf, wirft seine Schatten
voraus. Dabei entsteht leicht der Eindruck, hier gehe es um eine
geplante Richtungsänderung in der Migrationspolitik. Doch das wäre
weit übertrieben. Allein um den Hunger der Wirtschaft nach geeigneten
Arbeitskräften geht es, der bisher auch von der freizügigen
EU-Binnenwanderung nicht gestillt wird.

Erst die Debatte über den sogenannten Spurwechsel weist nun über
ein rein ökonomisch motiviertes Gesetz hinaus. Integrierte Migranten
sollen trotz Verweigerung eines Schutzstatus nicht zwangsläufig
abgeschoben werden, sondern eine Perspektive in Deutschland erhalten.
Menschen, die als Asylbewerber gekommen sind, erhielten als
Wirtschaftsmigranten ein Bleiberecht.

Auch hier wird Maßstab bleiben, dass sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß
fassen. Trotzdem gerät hier erstmals die Perspektive der Betroffenen
in den Blick, statt sie allein als Verschiebemasse deutscher, vor
allem wirtschaftlicher Interessen zu betrachten. Das ist noch kein
Wertewandel, kollidiert aber dennoch frontal mit der von der Union
bis heute aufrecht erhaltenen Lebenslüge, dass abgeschoben gehöre,
wer als Flüchtling nicht anerkannt wird. Das gern im Mund geführte
Ziel der Integration wird hier wenigstens einmal glaubwürdig.
Gleichwohl erfordert eine solche Entscheidung, die nun bereits flugs
als »Anreiz zur illegalen Einwanderung« verteufelt wird, einen
Spurwechsel. Von der Union.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

650093

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: NRW-Innenminister Reul kritisiert Urteil zu Sami A.: "Wasser auf die Mühlen der Extremen" Düsseldorf (ots) - NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat das Urteil des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts zu Sami A. kritisiert und fürchtet "Wasser auf die Mühlen der Extremen". "Die Unabhängigkeit von Gerichten ist ein hohes Gut. Aber Richter sollten immer auch im Blick haben, dass ihre Entscheidungen dem Rechtsempfinden der Bevölkerung entsprechen", sagte Reul der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Ich zweifle, ob das bei diesem Beschluss der Fall ist. Wenn die Bürgerinnen und Bürger Gerichtsentscheidungen mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur Einwanderungspolitik. Von Steven Geyer Berlin (ots) - In der Asyl- und Zuwanderungspolitik verhalten sich CDU und CSU seit jeher nicht nur höchst unpragmatisch, sondern auch widersprüchlich und unvernünftig. Gut, dass der Vorschlag des CDU-Ministerpräsidenten Daniel Günther, gut integrierten Ausländern ein Bleiberecht zu geben, das erneut offenlegt - und die Union hoffentlich zur Einsicht bewegt ... Zugleich ist der Einwand führender Unionspolitiker, so locke man Migranten ohne Asylrecht an, eine freche Verdrehung: Ja, es wäre besser, sie könnten sich in Branchen mit mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Brücken/Genua Regensburg (ots) - Einsturzgefahr von Claudia Bockholt In der Heimat der weltberühmten "German Angst" ist sie unausweichlich: Kaum stürzt in Italien eine Brücke ein, verfällt Deutschland in panische Sorge. Wie sicher sind unsere Brücken? Kann man noch ohne Angst um sein Leben Täler und Flüsse überqueren? Die gute Nachricht: Ja, man kann. Die so oft kritisierte Regelungswut der Behörden sorgt für regelmäßige Überprüfung und rechtzeitige Sperrung von gefährlichen Bauwerken. Die schlechte Nachricht: Überlebenswichtige, weil mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Von Macht und Medien / Leitartikel von Jörg Quoos zur Pressefreiheit Berlin (ots) - Kurzfassung: Um Lügen, "Fake News" und Diffamierungen über die "Lügenpresse" zu entlarven, braucht es eine kritische Öffentlichkeit, der nicht egal ist, woher ihre Informationen kommen. Nie war ein mündiger, selbstbewusster Leser wichtiger als in einer Zeit, in der die Staatslüge salonfähig wird. Mündig heißt dabei: kritisch, verantwortungsbewusst und realistisch. Wem saubere, gut recherchierte Information keinen Cent mehr wert ist, der darf sich nicht wundern, wenn er instrumentalisiert statt informiert wird. Ja, mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Irritationen / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum dritten Geschlecht Mainz (ots) - Es ist wie so oft: Das Bundesverfassungsgericht hat ein gutes Urteil gesprochen, Politik und Interessenverbände wissen aber nichts damit anzufangen, geschweige denn den roten Teppich, der ihnen von Karlsruhe gelegt wurde, zu würdigen. Das Gericht hatte ein drittes Geschlecht anerkannt, damit die Menschenwürde und das Persönlichkeitsrecht vorbildlich gestärkt und zugleich deutlich gemacht, dass Gesetze für die Menschen da sind und nicht umgekehrt, und dass sich Gesetze mit fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht