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Allg. Zeitung Mainz: Kollaps / Christian Matz zum Brückeneinsturz in Genua

Geschrieben am 14-08-2018

Mainz (ots) - Genua ist ganz nah. Über den "Viadotto Polcevera"
sind auch viele deutsche Italien-Urlauber gefahren; wer nun die
Bilder der hinabgestürzten Brückenteile sieht, ist fassungslos
angesichts der Katastrophe. Ein Albtraum, für den es wenige Worte und
noch weniger Erklärungen gibt, schon gar keine gesicherten. Marode
Bausubstanz und mangelnde Instandhaltung als Dauerproblem oder
aktuell die Arbeiten am Grund der Brücke und ein Unwetter mit
Blitzeinschlag - was genau das Bauwerk zum Einsturz gebracht hat,
wird womöglich erst in Monaten bekannt sein. Hüten sollte man sich
unbedingt davor, sogleich - nur weil es sich um Italien handelt -
mafiöse Strukturen und Korruption, Misswirtschaft und Schlamperei
hinter dem Unglück zu vermuten. Denn Genua ist auch deshalb ganz nah,
weil sich der Blick wie von selbst auf den Zustand der Brücken
hierzulande richtet. Nein, es wäre pietätlos, etwa den Unfall an der
Schiersteiner Brücke mit der tödlichen Katastrophe zu vergleichen;
aber einige Parallelen zwischen Italien und Deutschland gibt es dann
doch: Wir reden über Tausende Brücken im Land, die in den
Wiederaufbaujahren nach dem Krieg entstanden sind. Für die Massen an
Autos und schweren Lastwagen, die heute darüber rollen, wurden sie
damals nicht geplant. Sie sind nun, nach 50, 60 Jahren, am Ende - und
müssten eigentlich saniert oder gleich ganz ersetzt werden. Wenn denn
der Bund nachkäme bei dieser Milliardenaufgabe. Stattdessen bleibt
den Behörden vielerorts wenig anderes übrig als ständige Überwachung,
um schlimmstenfalls einen Einsturz zu verhindern. Und wird doch
einmal gebaut, stöhnen die Pendler über Dauerstaus. Es droht ein
Verkehrskollaps, aus dem es kaum einen Ausweg gibt.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christian Matz
Manteldesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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