| | | Geschrieben am 09-08-2018 Der BNK warnt: Körperkult kann aufs Herz gehen / Doping im Freizeitsport gefährdet Herzgesundheit
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 München (ots) - Immer mehr Freizeitsportler nehmen herzschädigende
 Arzneimittel zur Verbesserung von Fitness und Körperoptik. Vor allem
 der Anteil weiblicher User steigt an.
 
 Über 10 Millionen Menschen in Deutschland sind aktuell Mitglied in
 Fitness-Studios - Tendenz steigend. Bis zu 16 Prozent von ihnen
 verfügen über Erfahrungen mit dem Konsum von Dopingsubstanzen. Dieser
 Medikamentenmissbrauch im Freizeitsport ist mit großen Risiken für
 die Herzgesundheit verbunden.
 
 Körperoptik zu verbessern wird zu gesundheitsschädigendem Zwang
 
 Körperkult ist in. Für immer mehr Menschen ist ein modellierter
 Körper identitätsstiftend. Doch nicht jeder kommt mit seinem Training
 zu gewünschtem Aussehen oder Fitness. Immer mehr Sportler greifen
 daher zu Maßnahmen, um dem Trainingserfolg  künstlich auf die Sprünge
 zu helfen. Aktuelle Zahlen ergeben allein für Deutschland
 hunderttausende bis möglicherweise über eine Million User, die über
 Erfahrungen mit dem Konsum von Dopingsubstanzen verfügen. Unter den
 Usern sind zunehmend Frauen: Ein aktueller Studienvergleich ergab ein
 Wachstum von 1% mehr männlichen, aber 6% mehr weiblichen Usern.
 
 Der klassische Einstieg erfolgt in einer Gemeinschaft mit
 Gleichgesinnten vor allem in Fitness-Studios oder in
 Trainingsgruppen. Langsam bildet sich dort eine Gruppenmentalität
 heraus, in der das Zuführen von Stoffen zur Leistungssteigerung zur
 Normalität wird. Zu Beginn sind es vermeintlich harmlose
 Nahrungsergänzungsmittel, mit denen trainingsbegleitete Diäten
 gemacht werden. Es folgen auf der nächsten Ebene dann Arzneimittel
 aus der Humanmedizin wie Ephedrin, Clenbuterol, Anabolika oder
 Wachstumshormone. Nicht selten werden - preisgünstigere -
 Tierarzneien konsumiert. Der Körper gewöhnt sich zunehmend an diese
 Substanzen, eine Steigerung der Dosis ist die Folge. Am Ende
 resultiert dann nicht selten neben der Sucht nach
 leistungssteigernden Substanzen eine Betäubungsmittelsucht (z.B.
 Cocain, Marihuana).
 
 "Sehr häufig kommt es bei der Einnahme dieser Substanzen nicht nur
 zu einer Suchtentwicklung, sondern auch zu schweren Schädigungen des
 Herzens, die teilweise nicht umkehrbar sind", warnt Dr. Angelika
 Guth, Kardiologin im Bundesverband Niedergelassener Kardiologen
 (BNK).
 
 Auswirkungen von Dopingsubstanzen auf das Herz
 
 Der Langzeitgebrauch von anabolen Steroiden hat beträchtliche
 Folgen für das Herz. Testosteron zum Beispiel führt in Verbindung mit
 Sport zu einem krankhaften Wachstum von Herzmuskelzellen
 (Hypertrophie). Gleichzeitig werden aber nicht mehr Blutgefäße
 gebildet, so dass eine relative Unterversorgung mit Sauerstoff für
 die jetzt verdickten Herzmuskelzellen die Folge ist. Dies bereitet
 besonders im Rahmen von Belastungen (Sauerstoffmangel im Gewebe)
 Probleme. Es kommt zum Gewebsuntergang (Nekrose) und zu einer
 verminderten Pumpleistung des Herzens (Herzinsuffizienz). Diese
 Veränderungen konnten im Tiermodell nachgewiesen werden. Außerdem
 wird durch Testosteron das Verhältnis von gutem zu schlechtem
 Cholesterin nachteilig verändert. Dies mündet in einer Zunahme der
 Arteriosklerose, die wiederum das Risiko für Herzinfarkte und
 Schlaganfälle erhöht. Beide Erkrankungen werden auch durch die
 blutdrucksteigernde Wirkung von Testosteron begünstigt.
 
 Herzinfarkt auch bei jungen Menschen möglich
 
 Cocain kann schwere Verkrampfungen (Spasmen) der Herzkranzgefäße
 hervorrufen. Dadurch können schon ganz junge Menschen einen
 Herzinfarkt erleiden. Das  bekannte Dopingmittel Clenbuterol
 begünstigt wie auch Testosteron Herzrhythmusstörungen. Darüber hinaus
 sind beim missbräuchlichen Konsum von Steroiden und anderen
 Dopingsubstanzen zahlreiche weitere Nebenwirkungen hoch
 wahrscheinlich. Dazu zählen Steroidakne und Schäden der Leben
 (Gelbsucht, Leberzirrhose) sowie Hodenschrumpfung bei Männern oder
 Klitorishypertrophie bei Frauen. Hinzu kommen bei vielen Betroffenen
 psychische Veränderungen wie Depression oder zunehmende Aggressivität
 sowie Schlafstörungen.
 
 Dauert der Konsum von Steroiden und anderer Dopingmittel an,
 entwickelt der Körper eine Toleranz. In der Folge steigern die User
 sukzessive die Dosierung und konsumieren zunehmend mehrere Präparate
 gleichzeitig. Damit setzen sie die Missbrauchsspirale weiter in Gang.
 
 Gefahr für junge Frauen durch körperfettsenkende Substanzen
 
 Ernährung spielt im Fitness-Training eine große Rolle mit teils
 drastischen Ausmaßen. KörpermodelliererInnen ernähren sich im Verlauf
 ihres sportbiographischen Werdegangs immer funktionaler.
 Appetitzügler und Abführmittel sind weit verbreitet. Um den
 Stoffwechsel im Rahmen der Diät weiter anzuheizen, greifen die
 SportlerInnen zu Fatburnern, Grünteekapseln, L-Carnitin und anderen
 Nahrungsergänzungspräparaten.
 
 "Der Einsatz von Diäten zusammen mit bestimmten Dopingsubstanzen
 ergibt zudem vermeintlich verführerische Synergieeffekte", erklärt
 Dr. Mischa Kläber, Ressortleiter für Präventionspolitik und
 Gesundheitsmanagement beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
 "Der Körper baut gleichzeitig Muskeln auf und Fett ab. Wir beobachten
 aktuell besonders unter jungen Frauen den vermehrten Konsum von
 körperfettsenkenden Substanzen wie Clenbuterol und Ephedrin."
 
 Die Gefahr: Die Sporternährung kann komplett aus dem Ruder laufen
 mit einem erhöhten Risiko für Frauen, an Anorexie (Magersucht) bzw.
 an Buli-mie (Ess-Brecht-Sucht) zu erkranken.
 
 Wer bietet Betroffenen eine seriöse Hilfestellung an?
 
 Es gibt Beratungsmöglichkeiten in der Präventionsabteilung der
 NADA - Nationale Anti Doping Agentur (nada.de oder Kontakt Medizin
 medi-zin@nada.de / Tel.: 0228-812 92-132) sowie zahlreiche
 Infomaterialien zur Prävention von Doping und Medikamentenmissbrauch
 im Breiten- und Freizeitsport vom DOSB (http://ots.de/pH1ScU oder
 gesundheit@dosb.de). Hier können Betroffene professionelle
 Hilfestellung für ihren Weg aus dem Medikamentenmissbrauch erhalten.
 Wer jedoch Schmerzen hat oder sich krank fühlt, sollte unbedingt
 seinen Hausarzt aufsuchen und sich bei Herzbeschwerden an einen
 Kardiologen überweisen lassen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Pressesprecher
 BNK e. V.
 Dr. med. Heribert Brück
 Tenholter Str. 43a
 41812 Erkelenz
 Tel.: 02431.20 50
 Fax:  02431.76 00 3
 E-Mail: presse@bnk.de
 
 Pressebüro
 LoeschHundLiepoldKommunikation GmbH
 Imke Salzmann
 Tegernseer Platz 7
 81541 München
 Tel.: 089.720187-0
 Fax:  089.720187-20
 E-Mail: bnk@lhlk.de
 
 Original-Content von: Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V. (BNK), übermittelt durch news aktuell
 
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