(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Clan-Kriminalität wird künftig bundesweit bekämpft / Bund und Länder planen behördenübergreifende Vernetzung

Geschrieben am 01-08-2018

Berlin (ots) - Sperrfrist: 2. August 2018, 6.00 Uhr. Bitte
beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur
Veröffentlichung freigegeben ist. Expertengremien von Polizei und
Kriminalämtern in Bund und Ländern arbeiten derzeit an einer
bundesweit besseren Erfassung von Straftaten polizeibekannter
Großfamilien. Das haben Recherchen der Berliner Morgenpost und des
ARD-Politikmagazins "Kontraste" vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
ergeben. Die Sicherheitsbehörden wollen "Clan-Kriminalität" klarer
definieren und genauer zu anderen Bereichen der organisierten
Kriminalität abgrenzen, wie etwa der Mafia-Kriminalität. Damit soll
auch ein Dilemma behoben werden: Anders als bei Drogendelikten oder
Wirtschaftskriminalität gibt es zu Straftaten von Clan-Mitgliedern
noch keine polizeilichen Lagebilder. Im Herbst sollen erste
Ergebnisse der Expertentreffen vorliegen. Innenpolitiker fordern
einen harten Kurs im Umgang mit straffällig gewordenen
Clan-Mitgliedern. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte auf
Nachfrage, die Stadt werde weiterhin Kräfte bündeln und eng
vernetzen. Das bedeute "intensive Zusammenarbeit" der Behörden in
Bund und Ländern, etwa der Steuerfahndung, dem Zoll und dem
Bundeskriminalamt. Senator Geisel will aber auch Sozialämter und
Opferschutzverbände einbinden. Aus Sicht des SPD-Politikers müssten
die Behörden die Kriminellen "dort treffen, wo es ihnen richtig weh
tut: beim Geld und Eigentum". Nordrhein-Westfalens Innenminister
Herbert Reul (CDU) sagte auf Anfrage von Berliner Morgenpost und RBB,
zu den Maßnahmen gehöre auch, dass man konsequent gegen jeden Verstoß
vorgehe, selbst bei kleinsten Verkehrssünden. Innenminister Reul:
"Klar muss sein, dass unsere Gesetze gelten und nicht die des Clans."
Neben Berlin und Nordrhein-Westfalen schlagen auch andere
Bundesländer Alarm. So sind in Niedersachsen die Polizeieinsätze
gegen kriminelle Clan-Mitglieder deutlich angestiegen. 2017 rückten
Beamte insgesamt 248 zu "herausragenden Einsatzlagen mit Clan-Bezug"
aus. 2016 waren es demnach noch 143 Einsätze. "Äußert kritisch wird
die provokative und offensive Ablehnung der
freiheitlich-demokratischen Grundordnung gesehen", schrieb das
niedersächsische Innenministerium. Reporter der Berliner Morgenpost
und von "Kontraste" waren wochenlang auf den Spuren von Großfamilien
in Berlin und Nordrhein-Westfalen. Es ist ihnen gelungen, vor der
Kamera unter anderen mit einem Friedensrichter in Essen, einem
Familienoberhaupt in Dortmund oder auch einem Rapper in Berlin zu
sprechen. Zu Wort kommen außerdem Kriminalbeamte und Staatsanwälte.
Die Reporter waren mit Polizei und Ordnungsamt bei Razzien dabei,
Beamte berichten von ihren Einsätzen in Stadtteilen, in denen
einzelne Clans mehr und mehr ihre Regeln durchsetzen wollen. ("Die
Clans - Wie arabische Großfamilien in Deutschland herrschen",
Donnerstag, 2. August 2018, in "Kontraste", 21.45 Uhr im Ersten)



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

648647

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Fachkräfte kosten Geld, auch in der Pflege - Leitartikel zur Pflege Ravensburg (ots) - Merkel-Kritiker, Möchtegern-Nachwuchskanzler - und nun: emsiger Gesundheitsminister im Kampf gegen den Pflegenotstand. Ob Jens Spahn lediglich sein Ehrgeiz oder die aufrichtige Sorge um Pflegebedürftige treibt, ist allerdings zweitrangig. An erster Stelle geht es darum, endlich den Pflegenotstand in Deutschland anzugehen. Dieses Thema steht seit Jahren auf der Agenda diverser Gesundheitsminister, nur passiert ist recht wenig - mochten die Fachleute noch so laut klagen. Spahns Vorgänger Hermann Gröhe hat zwar immerhin mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Minister Stamp fordert nationale Migrationsgipfel ab September Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) hat zur besseren Steuerung der Flüchtlingspolitik einen regelmäßigen nationalen Migrationsgipfel ab September gefordert. Mit Blick auf die in Bayern am Mittwoch offiziell eingerichteten sogenannten Ankerzentren für Asylbewerber sagte Stamp der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Statt Pilotprojekten brauchen wir einen umfassenden nationalen Migrationsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen, auf dem gemeinsam Fragen der Verfahrensbeschleunigung, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Illegaler Cannabis-Anbau boomt in Sachsen-Anhalt: Spur führt zu vietnamesischen Gruppen Halle (ots) - Halle - In Sachsen-Anhalt boomt der kriminelle Anbau von Cannabis. Seit 2008 ließen Fahnder 212 illegale Plantagen auffliegen, auf denen Hanf zum Drogenkonsum und Handel angebaut wurde. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagsausgabe) und beruft sich auf Zahlen des Landeskriminalamts (LKA). Fast die Hälfte der Plantagen (90) kategorisiert die Polizei als Großanlagen mit bis zu 1 000 Pflanzen. Noch umfangreicher waren die 18 entdeckten Profianlagen. Trotz teils stattlicher Größe mehr...

  • NOZ: NOZ: Mittelstand warnt vor "Mogelpackung" bei Forschungsprämie Osnabrück (ots) - Mittelstand warnt vor "Mogelpackung" bei Forschungsprämie Ohoven: Obergrenze für Förderung auf 500 Beschäftigte verdoppeln Osnabrück. Die mittelständische Wirtschaft drängt auf Korrekturen am Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung. Mittelstandspräsident Mario Ohoven sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Das geplante Gesetz, soweit bekannt, sieht zwar aus wie die Erfüllung einer alten Forderung des Mittelstands, ist aber in Wahrheit eine Mogelpackung." mehr...

  • Clan-Kriminalität wird künftig bundesweit bekämpft - Bund und Länder planen behördenübergreifende Vernetzung Berlin (ots) - Sperrfrist: 02.08.2018 06:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Expertengremien von Polizei und Kriminalämtern in Bund und Ländern arbeiten derzeit an einer bundesweit besseren Erfassung von Straftaten polizeibekannter Großfamilien. Das haben Recherchen des ARD-Politikmagazins KONTRASTE vom rbb und der Berliner Morgenpost ergeben. Die Sicherheitsbehörden wollen "Clankriminalität" klarer definieren und genauer zu anderen Bereichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht